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025 - Die Treppe ins Jenseits

025 - Die Treppe ins Jenseits

Titel: 025 - Die Treppe ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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langsam auf die
Seite.
    Larry sah den dunklen Schatten, der eiligst Schutz im Dunkel hinter einer
anderen Puppe suchen wollte. Doch auch die Reaktion des PSA-Agenten erfolgte
blitzschnell.
    Er schnellte in die Höhe und war mit zwei, drei großen Sätzen hinter dem
Mann, der zu entkommen versuchte.
    Er riss eine Zwischentür auf und stürmte in den nachfolgenden Raum. Staub
drang Larry in Mund und Nase, und er musste niesen. Die Smith & Wesson
Laserwaffe trug er wieder in dem Holster. Es war ihm zu riskant, sie auf diese
Entfernung einzusetzen. Außerdem benutzte er sie nur, wenn sein Leben
unmittelbar bedroht war. Jetzt aber sah er seinen Gegner und hatte erkannt,
dass der nicht bewaffnet war oder offenbar keinen Wert darauf legte, hier ein
großes Feuerwerk zu veranstalten. Still und leise sollten die Dinge abrollen,
und dem anderen wäre es ganz offensichtlich lieber gewesen, wenn die Spitze des
Wurfspeers Larry Brents Rücken durchbohrt hätte.
    X-RAY-3 stand eine Sekunde wie erstarrt und blickte in das Dunkel. Er hörte
kein Geräusch mehr, sah nicht mehr den fliehenden Schatten. Aber so weit konnte
der andere gar nicht gelaufen sein. Es wäre ihm auf keinen Fall entgangen.
Larry ließ seine Taschenlampe aufblitzen. Der grelle Strahl erfasste die hellen
Puppengesichter, wanderte weiter – und stach dem Fremden genau in die Augen. Er
befand sich zwischen zwei Puppen, zwischen Eve und Janett Baynes, die beide vor
einer Palette standen.
    Für den Bruchteil einer Sekunde sah Larry Brent das junge, fremde Gesicht,
die hohe Stirn und die schwarzen Haare. Er hatte diesen Mann nie zuvor in
seinem Leben gesehen. Wer war es? Was wollte er hier?
    Da stieß der Unbekannte die beiden Puppen einfach nach vorn.
    Polternd stürzten die Kunststofffiguren zu Boden. Das Geräusch musste im
ganzen Haus zu hören sein.
    Flink und behände huschte der Fremde davon, ehe sich Larry auf ihn stürzen
konnte. Er stürmte in das Dunkel und wählte die Richtung, aus der sie gekommen
waren.
    Abermals stürzte eine Puppe um, eine zweite, eine dritte. Der Fliehende
baute Hindernisse auf, und Larry verlor kostbare Sekunden, indem er sie
überspringen musste.
    Wie war der Fremde in diese Zimmer gekommen? Der Agent rechnete nicht
damit, dass er die Tür wählte, die Larry genommen hatte. Es musste einen
anderen Ein- und Ausgang geben.
    Larry erinnerte sich an das Geräusch, das ihn geweckt hatte. Das dumpfe
Poltern. Der Fremde musste eine Puppe umgeworfen haben, als er Edward Baynes'
seltsames Reich betrat. Was hatte der Unbekannte hier oben gesucht?
    Der Fliehende erreichte den äußersten Raum. Larry Brent war ihm auf den
Fersen, aber er war zurückgefallen. Dann erkannte er plötzlich die Umrisse der
Gestalt links vor sich. Als Larry zwei Sekunden später die gleiche Stelle
erreichte, türmte sich die kahle, unverputzte Wand vor ihm auf.
    Er suchte nach Anzeichen, die auf eine Geheimtür hinwiesen – und er fand
keine. Seine Stirn bedeckte sich mit Schweiß. Er ließ den Kegel der
Taschenlampe kreisen und sah Spuren auf dem Boden. Hier war monatelang nicht
mehr gekehrt worden. Der Staub lag mehr als fingerdick auf den dunklen Dielen.
    Seine Augen verengten sich zu einem Spalt. Das war merkwürdig. Die Spuren
deuteten auf einen Kampf hin. Dies hier waren mehr als nur die Fußabdrücke
eines Mannes, hier war gekämpft worden! Ein Körper war über den Boden
geschleift worden ... und ... Larry lenkte den Strahl der Lampe weiter nach
vorn ... und da sah er die dunkle, reglose Gestalt am Boden!
    Allan Carter, der bucklige Gärtner und Künstler, der Schöpfer dieser
lebensgroßen Puppen!
    Sofort war Larry Brent neben ihm. Carter rührte sich. Larry schlug ihm
links und rechts auf die Wange.
    »Carter«, rief er drängend, »Carter«, und er sah sich immer wieder um. Der
Geflohene konnte sich nicht in Luft aufgelöst haben, und durch die Wand war er
auch nicht gegangen. Es war ein Mensch aus Fleisch und Blut gewesen, kein
Geist, obwohl Larry nahe daran war, diesem Grund und Boden hier besondere
Gesetze zuzuschreiben.
    »Carter, Carter!« Da fiel ihm ein, dass der Gärtner ihn nicht hören konnte.
Larry schüttelte ihn. Im abgeblendeten Licht der Lampe sah er, wie Carter die
Augen öffnete. Noch immer sah man ihm an, dass er unter Alkoholeinfluss stand,
doch irgendetwas in diesem Blick warnte Larry und gab ihm zu denken.
    X-RAY-3 wurde sich bewusst, dass irgendetwas geschehen sein musste, was den
Taubstummen veranlasst hatte, nach hier oben zu

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