Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0250 - Die sechste Epoche

Titel: 0250 - Die sechste Epoche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
terranischen Menschen noch nie für besonders vernünftig gehalten. Die Nachkommen der von Terra ausgewanderten Menschen sind keine Spur besser, eher noch wilder. Ihr Barbaren habt noch zu frisches und junges Blut in den Adern."
    Rhodan winkte ab. Er sah müde aus.
    „Ich weiß, ich weiß. Was willst du sagen?"
    „Viel. Ich will dir gewissermaßen vor Augen halten, daß ein Erkundungsflug zum Andromedanebel nur eure unstillbare Abenteuerlust und Neugierde befriedigen kann. Militärisch betrachtet, ist er im Grunde genommen zwecklos geworden. Es gibt niemand mehr, der an einer Eroberung unserer Milchstraße interessiert wäre. Mit der Revolte der Methanvölker - sie zählen wahrscheinlich fünfhundert Milliarden Köpfe und mehr! - haben die Meister der Insel alle Hände voll zu tun. Sie haben vor zehntausend Jahren den katastrophalen Fehler begangen, die von der arkonidischen Flotte gejagten Überlebenden aufzunehmen, sie im Andro-Alpha-Nebel anzusiedeln und ihnen gewisse Freiheiten zu geben. Sie haben sowohl die ungeheure Fruchtbarkeit dieser eierlegenden Intelligenzen als auch ihre Rachsucht und ,Anpassungsfähigkeit übersehen. Die Maahks haben sich viel Zeit gelassen. Es sollte mich nicht wundern, wenn sie einen Zehntausendjahresplan aufgestellt haben. Ich kenne sie. An ihre alte Heimat, nämlich unsere Galaxis, erinnern nur noch dunkle Sagen, Die neuen Opfer ihres Expansionsdranges sind die Bewohner des Andromedanebels. Ich glaube überdies keine Sekunde daran, daß es möglich sein sollte, unsere Transportsperren über fast eineinhalb Millionen Lichtjahre hinweg aufzuheben. Da ist auch die Kunst jener genialen kosmischen Baumeister zu Ende, die wir in Ermangelung einer treffenderen Bezeichnung einfach Meister der Insel genannt haben."
    „Noch etwas, Arkonide?" fragte Rhodan. Er hatte die Augen geschlossen.
    Atlan nippte an dem Getränk. Wollen wir doch ehrlich sein. Freund. Wir sind unter uns. Es besteht keine strategische Notwendigkeit mehr, Andromeda anzufliegen. Solange die Invasionsgefahr noch akut war, habe ich den ungeheuren Materialaufwand, der mit der Besetzung des Beta-Nebels verbunden war, durchaus für richtig gehalten. Was kostet ein Riesenschiff vom Range der CREST III? Hundert Milliarden Solar?"
    „Vierhundert Milliarden! Serienfertigung vorausgesetzt."
    „Beachtlich. Ihr habt es ja, nicht wahr? Weißt du, was ein sehr vernünft iger Terraner nun tun würde?"
    Rhodan lehnte sich zurück. Als er sprach, bewegte er kaum die Lippen.
    „Ja, Imperator, das weiß ich. Er würde auf den Vorstoß zum Andromedanebel verzichten, einige Beobachtungsschiffe auf Gleam zurücklassen, alle Spuren seiner Anwesenheit verwischen und die bereits angekommenen Flotteneinheiten zum Schrotschußsystem zurückbeordern. Dann würde er sich um die innenpolitischen Angelegenheiten in der Milchstraße kümmern und erst einmal zusehen, daß er dort die absolute Macht erringt. Die hat er nämlich noch nicht! Das wäre alles sehr vernünftig, sehr überlegt und äußerst verantwortungsbewußt. Bei einer Beschränkung auf die Befriedigung der Milchstraßenvölker könnte man sogar darauf verzichten, die Übergiganten der Galaxis-Klasse in Serie gehen zu lassen. Die Fünfzehnhundertmeterschiffe der Imperiumsklasse reichen völlig aus, um jedem raumfahrenden Intelligenzwesen großen Respekt einzuflößen. Nach fünfzig Jahren könnte man vielleicht daran denken, im Andromedanebel einmal nachzusehen, was eigentlich aus dem Krieg der Maahks gegen die Meister der Insel geworden ist. Bis dahin könnte man in aller Ruhe aufbauen, sogar kleinste Kleinigkeiten bereinigen und den hundert Millionen aktiven Soldaten der Flotte eine Rente ab vierzig Jahren bewilligen.
    Die Mittel dazu wären bei einem Verzicht auf die Operation Andromeda vorhanden. Wolltest du das sagen, Freund?"
    Atlan stellte den Kunststoffbecher auf den Tisch und erhob sich. Er legte dem hageren Terraner die Hand auf die Schulter und sah nachdenklich auf ihn hinunter.
    „Ich dachte daran. Ich werde es jedoch niemals aussprechen. Ihr würdet euch selbst aufgeben. Wenn der Mensch niemals neugierig und tatenhungrig gewesen wäre, gäbe es auf Terra heute noch kein elektrisches Licht. Das Streben nach anscheinend unsinnigen Dingen war und ist euer Lebenselixier.
    Deine Männer würden dich bei derartigen Befehlen für irrsinnig halten. Revolten wären die Folge. Das Imperium würde zersplittern, zumal viele Dinge dafür sprechen, daß man sich um diese Meister der Insel

Weitere Kostenlose Bücher