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0251 - Gangsterkrieg um Öl und Dollars

0251 - Gangsterkrieg um Öl und Dollars

Titel: 0251 - Gangsterkrieg um Öl und Dollars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gangsterkrieg um Öl und Dollars
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eine Zigarette und zündete mir selbst eine an.
    »Schieß los, Tob«, sagte ich. »Für wen sollst du wieder arbeiten?«
    »Für Seiler«, flüsterte er.
    »Das ist doch Unsinn! Carel Seiler wurde vor zwei Jahren von der Polizei erschossen.«
    Er nickte eifrig.
    »Ja, ich weiß, aber Carel Seiler muß einen Bruder gehabt haben, und sie sagen, Harry sei ein genauso harter und geschickter Bursche, wie Carel es war. Er muß den alten Verein schon wieder aufgezogen haben, und alles, was vön den Jungens aus dem ersten Club übergeblieben ist, soll wieder für ihn arbeiten. Es heißt, er hätte auch schon eine dicke Sache in Gang gesetzt, und jeder der für ihn arbeite, bekäme zehntausend Dollar, sobald er das Geschäft zu Ende gebracht hätte.«
    Nirgendwo kursieren so viel Gerüchte wie in der Unterwelt, ein Mädchenpensionat vielleicht ausgenommen. Manchmal sind diese Gerüchte die Luft nicht wert, die man braucht, um sie zu erzählen; manchmal ist einiges an solchen Stories daran. Vorläufig nahm ich die Geschichte erst einmal ernst.
    »Warum willst du nicht mitmachen, Tob? Zehntausend Dollar sind schließlich kein Pappenstiel.«
    Er druckste herum, bevor er die richtigen Worte fand.
    »Damals, beim ersten Seiler-Verein, G.-man, bin ich mit einem blauen Auge davongekommen. Ich glaube nicht, daß ich beim zweitenmal so viel Glück haben werde. Wenn Sic es genau wissen wollen, G.-man, ich habe die Nase voll, und ich denke auch daran, was mit Stunt passiert ist.«
    »Augenblick mal, Tob. — Was hat der Mord an Tunley mit der Gründung der neuen Seller-Gang zu tun?«
    Er wand sich wie ein Aal.
    »Ich will keine Namen nennen, G.-man.«
    »Hör zu, Majowsky! Du hast mich angerufen, weil du nicht mitmachen willst und weil du Angst hast, daß es dir an den Kragen geht, falls du dich weigerst. Du kannst nicht auf halbem Wege stehenbleiben, wenn wir dich schützen sollen. Wenn du nicht alles sagst, so wäre es für dich besser gewesen, du hättest völlig den Mund gehalten.« Unruhig nagte er an seiner Unterlippe. »Ich werde gekillt, wenn…« stöhnte er.
    »Wenn du nicht offen redest, dann setzt du dich nur zwischen zwei Stühle und brichst dir garantiert dabei das Genick.«
    Er holte, tief Duft und entschloß sich, zu sprechen:
    »Also«, sagte er, »als Lad Hook kam, um mich für den neuen Seller-Club anzuheuern, da…«
    »Lad Hook, sagst du? Der gleiche Mann, der Tunley für den Mord gekauft hat?«
    »Ja, G.-man, er war es. Ich habe mir auch schon den Kopf darüber zerbrochen. Lad kam und sagte: Du kannst wieder für einen Seiler arbeiten, Tob. Ich denke, du bist bei Carel Seiler nicht schlecht gefahren, und mit Harry Seiler wird es noch beser gehen. Dann erzählte er mir all diese Sachen von den zehntausend Dollar und dem dicken Geschäft. — Ich fragte ihn, wo und was ich arbeiten sollte, aber er antwortete, das könne er mir noch nicht sagen. Als ich dann zögerte, zuzustimmen, schlug er mir auf die Schulter, lachte und sagte: Überlege es dir ruhig, Tob, aber bevor du mir eine Antwort gibst, denke an Stunt, und wie er aussah, als er gefunden wurde! Harry Seiler versteht noch weniger Spaß als sein Bruder, wenn jemand auf den Gedanken kommt, seine Pläne durchkreuzen zu wollen. Und du bist für ihn nicht mehr als eine Laus, die er zwischen seinen Fingern zerquetscht.«
    »Das ist alles?«
    »Ja, mehr sagte er nicht. Als er ging, lachte er immer noch.«
    »Zum Henker, er selbst hat doch Tunley für die schmutzige Arbeit angeheuert. Wenn Tunleys Auftrag gegen Seilers Pläne gerichtet war, wie kann dann jetzt Hook für Seiler arbeiten.«
    »Vielleicht hat Lad rechtzeitig das Lager gewechselt«, lispelte Majowsky.
    »Du könntest recht haben. Paß auf, Tob! Irgendwann wird Hook oder sonst einer von der Bande sich mit dir in Verbindung setzen. Du sagst zu allem, was er dir vorschlägt, ja und amen, versuchst eine Verabredung mit Hook zu treffen und benachrichtigst mich über Zeit und Ort dieser Verabredung. Danach kannst du meinetwegen deinen Koffer packen und schleunigst aus New York verschwinden.«
    »Ich würde am liebsten vom Fleck weg verschwinden«, jammerte der Ganove.
    »Ich kann dich nicht zwingen, mit uns zu arbeiten, aber wenn du auf unsere Vorschläge nicht eingehst, wirst du nicht früher nach New York zurückkommen können, bis Harry Seiler dingfest gemacht worden ist. Bei aller Tüchtigkeit des FBI kann das eine schöne Weile dauern.«
    Majowsky, der wie jeder echte Ganovo einen Abscheu vor echter Arbeit

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