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0252 - Der Satan haßt das Spiegelbild

0252 - Der Satan haßt das Spiegelbild

Titel: 0252 - Der Satan haßt das Spiegelbild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Satan haßt das Spiegelbild
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in Rekordzeit zu meinem Wagen, der zum Glück gleich am Ausgang vom Distriktgebäude stand.
    Ich schaltete sofort Sirene und Rotlicht ein. Natürlich auch das Sprechfunkgerät, denn ich wollte über die Aktion auf dem Laufenden bleiben.
    Ich kam schnell voran, denn die Fifth Avenue war zum Glück nicht allzu belebt. Nur bemerkte ich im Vorbeirasen eine ungewöhnlich große Zahl von Streifenwagen der City Police. So leise bewunderte ich die Organisation, denn es waren immerhin erst ein paar Minuten vergangen, seit wir die City Police zur Mitarbeit aufgefordert hatten.
    Im Zimmer vom Mr. High hatte ich mich noch kurz vor meiner Abfahrt auf dem großen Stadtplan, der die eine Zimmerwand ganz einnahm, über die Lage des St. Vincent’s Hospital orientiert. Ich brauchte jetzt bei der Fahrt keine Zeit zu verlieren. Kurz vor dem Washington Place bog ich rechts in die 11. Straße. Das Krankenhaus lag gleich hinter dem Milligan Place.
    An der Einfahrt war eine Schranke, und ich musste höchst unsanft auf die Bremse treten. Die Sirene hatte ich ausgeschaltet, denn ich wollte auf dem Hof eines Krankenhauses keinen unnötigen Lärm machen. Aber das Rotlicht ließ ich weiter rotieren. Aus einem kleinen Glaskasten kam ein alter Mann langsam zur Schranke geschlurft, dachte aber nicht im Traum daran, das Ding hochzuziehen.
    Ich sprang aus dem Wagen und hielt ihm meinen Dienstausweis unter die Nase. Jetzt wurde er etwas schneller in seinen Bewegungen, aber die Schranke drehte er trotzdem nicht auf.
    »Ich darf hier keinen Menschen durchlassen, Sir!«, stammelte er. »Auftrag vom FBI!« Dabei warf er sich in die Brust und blickte mich so grimmig an, dass er aussah, wie Napoleon in seinen besten Jahren.
    »Ich darf schon rein«, bestätigte ich ihn und klopfte ihm auf die Schulter. »Mein Kollege Worrey hat Ihnen das wahrscheinlich aufgetragen, dass Sie keinen reinlassen dürfen.«
    »Und niemanden raus«, ergänzte er.
    »Bloß mich werden Sie ganz schnell durchlassen! Wo ist denn mein Kollege?«
    »Hinten im Haus«, brummte er unschlüssig. Dann gab er sich einen Ruck und ging auf den Glaskasten zu. Halb über die Schulter rief er dann noch: »Auf Station zwei.«
    Er verschwand in dem Glaskasten, und ich ging zu meinem Wagen zurück.
    Gerade als ich die Tür von drinnen schloss, ging die Schranke hoch und ich fuhr über den weiten Hof bis vor das große Eingangstor:
    Bei einer Schwester erkundigte ich mich nach der Station zwei und lief dann die Treppen hoch, immer drei Stufen auf einmal nehmend.
    Dean Worrey traf ich, als er aus einer Tür auf den Krankenhausflur heraustrat. Er begrüßte mich bedrückt, aber ich tröstete ihn: »Sie sind nicht schuld, Worrey, dass die Geschichte schiefgegangen ist. Aber erzählen Sie mir jetzt mal ganz ausführlich, wie der Film hier gelaufen ist.«
    Ich ging mit ihm in das kleine Zimmer, in dem er vorher gewesen war. Es schien ein Aufenthaltsraum für die Schwestern zu sein. Ein paar weiße Schränke, ein kleiner Tisch mit einem Strauß in einer kitschigen Vase, ein paar Stühle und ein Sofa, das war alles, was es in diesem kahlen, hellen Raum gab. Und noch den üblichen Krankenhausgeruch, den ich auf den Tod nicht ausstehen kann. Ich ging zum Fenster, während Worrey mir seinen Bericht gab und riss die Flügel weit auf.
    Als Worrey fertig war, fragte ich ihn: »Und was haben Sie bis jetzt unternommen?«
    »Ich habe die Schwester hier verhört, aber keine hat was gesehen. Bis auf jene, die die verkleidete Schwester vom Medical Center hat kommen und Miss Brian mit ihr hat Weggehen sehen.«
    »Diese Schwester möchte ich selbst sprechen, Worrey. Es gibt also praktisch keine Augenzeugen?«
    »Vielleicht doch«, räumte Worrey ein. »Eine Patientin, die um die Tatzeit im Badezimmer gewesen sein muss, wurde kurz nach der Entführung dort mit ’ner Art Nervenzusammenbruch gefunden. Sie stammelte dauernd unsinniges Zeug von Verbrechern in weißen Kitteln und nannte auch verschiedentlich den Namen Brian, aber es ist nichts Vernünftiges aus ihr herauszukriegen. Der Arzt hat allerdings nicht erlaubt, dass ich mit der Kranken spreche.«
    »Wieso kommen Sie denn darauf, dass die Kranke den Überfall gesehen haben soll?«
    »Das Badezimmer liegt genau dem Treppenaufgang gegenüber, als man die Kranke fand, hockte sie in einem Sessel, der im Bad steht. Die Tür war abgeschlossen, und man musste sie mit einem Zweitschlüssel öffnen. Die Badeutensilien lagen gleich neben der Tür auf dem Boden.«
    Ich

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