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0252 - Der Satan haßt das Spiegelbild

0252 - Der Satan haßt das Spiegelbild

Titel: 0252 - Der Satan haßt das Spiegelbild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Satan haßt das Spiegelbild
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und wies die Kollegen im Labor an, sich besonders die Ampulle und die Injektionsspritze vorzunehmen.
    Ich brauchte nur das Stichwort Kidnapping zu sagen, und schon ließen sie alle anderen Arbeiten liegen. Als ich ihren Eifer sah, ging ich beruhigt, wenigstens in diesem Punkt, runter in das Office von Mr. High. Bill Wilder, der Einsatzleiter, war inzwischen auch in dieses Zimmer umgezogen, damit wichtige Entscheidungen ohne weitere Verzögerungen sofort gefällt werden konnten.
    Mit ernsten Gesichtem standen die beiden mit einem anderen Agent vor der Karte von New York.
    Mr. High sagte: »Ich weiß nicht, ob wir mit unserer Großfahndung Erfolg haben werden. Wir dürfen uns auf keinen Fall nur allein darauf verlassen. Das Kidnapping steht in direktem Zusammenhang mit dem Mord an Brians Assistenten und dieser Pentagon-Geschichte. Versuchen Sie doch auf dem anderen Weg weiterzukommen. Sie haben doch da diesen kleinen Fisch gefangen, den Schneemann. Versuchen Sie doch aus dem mehr herauszubringen, Jerry.«
    Ich merkte, dass er noch etwas sagen wollte, aber in diesem Augenblick klang die Stimme von Phil sehr aufgeregt aus dem Lautsprecher.
    »Krankenwagen 576 des Medical Center wurde ganz in der Nähe des Hospitals gefunden. Der Wagen stand in einem kleinen Bauschuppen an der Kirche North Baptist am Waverly Place, Ecke 11. Straße. Der Schuppen liegt hinter dichten Büschen versteckt und kann von der Straße nicht eingesehen werden. Im Wagen wurde ein Damenschuh gefunden. Laut Beschreibung des Agenten Worrey muss es sich um das Gegenstück zu dem im Hospital gefundenen Schuh handeln.«
    Mr. High gab Anordnungen: »Blasen Sie die Aktion ab, Phil! Wagen wie üblich untersuchen! Lassen Sie einen Teil der Kollegen da, vielleicht können sie noch irgendwelche Tatzeugen finden. Und dann lassen Sie das Gelände um den gefundenen Wagen auf Spuren prüfen, jeden Millimeter.«
    Dann schaltete er das Gerät aus und wandte sich an mich: »Versuchen Sie jetzt auf dem anderen Weg voranzukommen, Jerry. Die erste Schlacht,haben die Gangster gewonnen. Sehen Sie zu, dass die zweite nicht auch zu einer Schlappe für uns wird!«
    ***
    Seit einer geschlagenen Stunde verhörte ich schon den Schneemann, aber der Kerl wollte nicht weich werden. So breitwillig er uns von dem Einbruch bei Brian erzählt hatte, um seine Haut zu retten, so hartnäckig schwieg er jetzt. Der Mann hatte Angst, unheimliche Angst. Man roch sie förmlich.
    Ich versuchte sämtliche Tricks, um ihn reinzulegen, aber er war schweigsamer, als eine Sardine in der Dose. Zuerst hatte er wenigstens noch den Mund aufgemacht, aber dann hatte er einfach gestreikt. Er wollte erst seinen Anwalt sprechen und vorher keinen Ton mehr von sich geben.
    Das konnte ich ihm nicht verwehren, aber es brachte mich nicht weiter. Außerdem hatte ich keine Lust, noch mehr Zeit zu verlieren und deshalb spielte ich meinen letzten Trumpf aus.
    »Okay, Baker, Sie sollen Ihren Anwalt sprechen, denn das steht Ihnen zu«, fing ich einlenkend an. »Wir sind die Letzten, die Ihnen das verweigern wollen. Aber denken Sie vor allem daran, dass Sie diesmal nicht nur unter dem Verdacht des Rauschgifthandels festgenommen sind.«
    Er starrte mich misstrauisch an und fragte yerblüfft: »Wieso denn? Mehr könnt ihr mir doch nicht anhängen, G-man?«
    Ich ließ ihn im Ungewissen zappeln, dann stellte ich die Fangfrage: »Baker, Sie haben mir doch von dem Einbruch erzählt, bei diesem Dr. Brian. Und ich habe Ihnen versprochen, dass ich mich bei dem Richter für Sie einsetzen werde, nicht wahr?«
    Baker wurde sofort ziemlich lebendig. Bevor er antwortete, leckte er seine Lippen und rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her. Dann bequemte er sich dazu, den Mund aufzumachen: »Stimmt, G-man, hab Ihnen davon erzählt. Und wie ist es jetzt mit Ihrem Versprechen?«
    Listig warf er einen Blick aus den Augenwinkeln zu mir herüber. Ich legte die Stirn in tiefe Sorgenfalten, und dann blickte ich Baker scharf an.
    Ich ließ ihn noch einen Augenblick zappeln und sagte dann gleichgültig: »Tja, mein Lieber, dass mit dem Ding, das bei diesem Dr. Brian gedreht werden sollte, stimmt schon. Nur war es kein Einbruch, sondern Mord. Haben Sie verstanden, Baker? Mord!«
    Der Mann vor mir wurde kreidebleich.
    Und dann sagte ich eiskalt: »Und da Sie von der Geschichte gewusste haben, muss ich Sie wegen Beihilfe zu einem Mord vor Gericht bringen. Wenn Sie jetzt Ihren Anwalt sprechen, dann denken Sie daran, Baker! Die Strafen dafür

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