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0252 - Die Tochter des Totengräbers

0252 - Die Tochter des Totengräbers

Titel: 0252 - Die Tochter des Totengräbers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Teufel!« flüsterte Marion Price zischend. »Dieser herrliche Teufel, Herr der Unterwelt, Herrscher über das Böse, er lebte auch in diesem Haus, denn denkt zurück: Die Vorfahren der Jeffries’ waren Richter und Henker. Eine lange Tradition verband sie, und vielleicht versuchten sie es alle, mit dem Satan in Kontakt zu treten, aber nur einer schaffte es. Sir Edward Jeffries. Er fand die Formeln, er diente dem Satan, und er fand zudem einen Ghoul, der in der Nähe lebte und sich von den Toten ernährte. Ihn mußte er auf seine Seite bringen. Böses zieht Böses an, das ist eine alte Regel. Der Richter und der Ghoul trafen sich, wobei sie einen Pakt schlossen. Die Verurteilten, die ihr Leben ausgehaucht hatten und auf irgendwelchen finsteren Friedhöfen verscharrt wurden, waren leichte Beute. Er holte die Leichen zurück und brachte sie dem Ghoul, denn die beiden hielten zusammen. So versorgte er ihn, und über ihn nahm er auch Kontakt mit dem Satan auf. Er lernte die alten Totenbeschwörungen, doch um sicherzugehen, schrieb er sie in sein Testament. Unsterblich wurde er nicht, konnte er nicht werden, aber er mußte zusehen, daß ihn jemand unterstützte, wenn sein Ende gekommen war. Mich hat er gefunden und überzeugt. Nächtelang haben ich mit ihm zusammengesessen. Wir unterhielten uns über Schwarze Magie, Satansbeschwörung und Leben nach dem Tode, und eines Tages zeigte er mir die Formeln. Es waren die wichtigsten, die anderen Seiten des Testaments hatte er weggeworfen. Sie interessierten nicht, obwohl in ihnen auch etwas über den Teufel stand. Nicht jedoch die Totenbeschwörungen. Die vertraute er mir an, und ich mußte Sir Jeffries an seinem Sterbebett versprechen, ihn zurückzuholen. Das habe ich, und ich habe genau die Zeit abgewartet, die er mir nannte. Jetzt ist er zurückgekommen, und er wird leben bis ans Ende der Zeiten…«
    Thelma und Jason Price hatten den Worten ihrer Tochter staunend und fassungslos zugehört. Sie konnten es einfach nicht begreifen, daß es Marion gewesen war, die so etwas sagte. Das ging nicht in ihren Kopf. Wie hatte sich Marion verändert, und wieso war es ihnen verborgen geblieben?
    Jason Price faßte sich als erster. Er stellte eine Frage, ohne es irgendwie richtig zu wollen. »Was bedeuten diese Männer hier?«
    »Männer?« Marion lachte. »Erkennst du sie nicht, Dad? Das sind Puppen, Wachsfiguren, wunderbar anzusehen, fast wie echt. Sie sind ungemein wichtig für die Teufelsmagie, denn die Geister dieser Toten werden ebenfalls gerufen.«
    »Welcher Toten?«
    »Der Verurteilten!«
    »Das gibt es nicht!« stieß der Mann hervor.
    »Doch, das gibt es, Dad. Die Leichen wurden dem Ghoul gegeben, ihre Seelen aber durch eine Beschwörung zurückgeholt. Sie sind in einem Gastkörper vereint, und wenn dieser Körper getötet wird, kommen sie frei und beleben die Puppen.«
    »Und wo ist der Gastkörper?« fragte Jason Price.
    »Du kannst ihn nicht sehen. Noch nicht. Der Ghoul hat ihn hergeschafft. Es gibt hier noch einen zweiten Ausgang, er liegt allerdings im Dunkeln. Eine alte Holztür deckt ihn ab. Und hinter der Tür beginnt das Reich des Leichenfressers. Da haust der Ghoul in seinen unterirdischen Gängen. Er hat sich das Opfer geholt, damit die Geister der Hingerichteten einen Gastkörper besitzen.«
    Jason Price schluckte. In den letzten Minuten war er um Jahre gealtert. Jetzt erkannte er die Wachsfiguren auch, und diese Erkenntnis wühlte sein Innerstes auf.
    »Nun, Dad?«
    »Sind sie das wirklich?« fragte Jason Price.
    »Da, das sind sie. Schau sie dir an, hier!« Marion löste sich aus dem Schatten und trat in den Schein der Kerzen. »Ich will dir sogar die Namen sagen. Vielleicht kannst du dich an sie und ihre Taten noch erinnern.«
    »Nein.«
    »Dann hör und schau zu! Dieser Kerl mit der Glatze hat drei Frauen vergiftet.« Marion deutete auf eine Figur, die links außen saß und sogar einen Anzug trug. »Der daneben, mit den roten Haaren, war ein Polizistenmörder. Der Typ mit dem breiten Gesicht erschoß seine Familie. Der Amokläufer gehört auch dazu. Er ist der, der nur die Jeans trägt und einen ansonsten nackten Oberkörper hat. Und der fünfte im Bunde hat auf dem Lande sein Unwesen getrieben und gewürgt. Sechsfacher Mörder, vier seiner Opfer waren Kinder.«
    »Schrecklich«, flüsterte Jason Price.
    Seine Tochter kicherte. »Klar, das ist schrecklich. Sie alle haben den Tod verdient gehabt. Aber der Teufel dachte anders. Für ihn waren diese Verbrecher fast

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