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0253 - Todesurteil für Zamorra

0253 - Todesurteil für Zamorra

Titel: 0253 - Todesurteil für Zamorra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Wolf ließ sich im Gras nieder und schob die Pfoten vor. Er war erleichtert.
    »Wissen möchte ich nur, wo Zamorra und Nicole sind«, murmelte der Druide. »Ich glaube, ich versuche Kontakt mit Merlin zu bekommen. Oder besser, du versuchst es – du bist der bessere Telepath.«
    Fenrir nickte; eine Geste, die er von den Zweibeinern übernommen hatte.
    »Wenn einer Zamorra finden kann«, sagte Gryf, »dann ist es Merlin.«
    ***
    In tausend Metern Höhe über der Zielmarkierung zweifelte ein Pilot der U.S. Air Force an seinem Verstand. Er hatte die Testbombe mit einem neuartigen Nuklearsprengkopf ausgeklinkt, sie hatte das Zielgitter getroffen – und nichts war geschehen.
    Die verdammte Bombe war nicht explodiert.
    Aber dann glaubte er, an der breiten Straße, die irgendwann einmal durch die für Atomtests vorgesehene Wüste gebaut worden war, Menschen zu sehen. Eine ganze Gruppe. Bei der nächsten Schleife, die er flog, waren diese Menschen verschwunden.
    Da war doch etwas faul, oberfaul sogar. Ob die dahinter steckten? Sabotage?
    Das mußte es sein.
    Irgendwie hatten sie die Explosion verhindert.
    Der Pilot erstattete seiner Basis über Funk Bericht.
    Dort bekamen ein paar Leute graue Haare. »Was machen wir jetzt mit dem Blindgänger? Wenn wir Pech haben, geht er hoch, gerade wenn die Bergungsmannschaft auftaucht.«
    »Bergungsmannschaft? Glauben Sie, die rückt aus? Die Leute sind doch keine Selbstmörder! Schlagen Sie etwas Besseres vor!«
    »Eine Kleinrakete zielgenau hineinfeuern. Dann muß die Bombe hochgehen. Das dürfte die sicherste Methode sein, da sie nicht über Funkfernzündvorrichtungen verfügt.«
    Der Pilot des Jagdbombers erhielt also den Befehl, eine Rakete ins Ziel zu feuern und die Testbombe damit zur Explosion zu bringen.
    Er führte den Befehl aus. Die Rakete traf zielsicher und explodierte direkt neben der Atombombe im Zielgitterturm.
    Das war alles.
    Die Bombe wurde zwar zerschmettert, aber sie explodierte nicht!
    Als Stunden später doch ein Bergungskommando in Strahlenschutzanzügen auftauchte und sich mit äußerster Vorsicht den Überresten näherte, zweifelten die Experten an ihrem Verstand. Denn in den Überresten der Atombombe befand sich kein einziges Mikrogramm spaltbaren Materials.
    Radioaktivität null …
    Gründlicher hätte niemand eine Bombe unschädlich machen können. Aber wer – und wie?
    Darauf gab es für die Männer der Testabteilung keine Antwort!
    ***
    Merlin atmete erleichtert auf. Das schier unmöglich Scheinende war ihm gelungen! Er hatte verhindern können, daß die gräßlichste Erfindung, die je ein Teufel einem menschlichen Wissenschaftler hatte einflüstern können, explodierte!
    Ja, es mußte ein Teufel sein, der das Konzept der Atombombe entwickelte. Ein normaler menschlicher Verstand reichte nicht dazu aus, die fürchterliche Massenvernichtungskraft solcher Waffen zu akzeptieren. Nur ein Dämon oder ein Wahnsinniger konnte Gefallen daran finden.
    Und offenbar gab es eine ganze Menge Dämonen oder Wahnsinnige, die unter dem Deckmäntelchen der Verteidigung immer mehr und immer stärkere dieser alle Menschlichkeit verachtenden Waffen aufstellten.
    Vor nicht langer Zeit hatte Merlin in die Zukunft gesehen. Genauer: in eine Reihe verschiedener Zukünfte, in unterschiedliche Entwicklungsrichtungen, die jede annähernd gleiche Wahrscheinlichkeiten besaßen. Es kam von Fall zu Fall darauf an, wie zum Teil unwichtig erscheinende Entscheidungen getroffen wurden, um dieser oder jener Entwicklungslinie zur endgültigen Wirklichkeit zu verhelfen.
    Und in einer dieser Linien hatte Merlin eine von Atomwaffen verwüstete Erde gesehen, menschenleer, verbrannt und unwiderruflich tot. Zugegeben, die Wahrscheinlichkeit war nur gering – aber sie war vorhanden , und das entsetzte Merlin zutiefst. Es brauchten nur einige unglückliche Zufälle aufeinander zu folgen, und die Wahrscheinlichkeit konnte sehr schnell die Hundert-Prozent-Marke erreichen …
    Und dann würde selbst Merlin nichts mehr ausrichten können.
    Er konnte nur hoffen, daß irgendwer an entscheidender Stelle immer noch soviel Verstand besaß, nicht auf den berühmten roten Knopf als Endlösung aller Konflikte zu drücken.
    Aber … es gab jetzt andere Dinge.
    Es galt, Zamorra zu finden!
    Merlin verfolgte, wie Gryf die anderen in Sicherheit brachte. Zamorra und Nicole, die Merlin eigentlich suchte, waren nicht unter ihnen. Sie mußten sich anderswo befinden.
    »Ich muß weitersuchen«, flüsterte der

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