0255 - Sperrzone Andromeda
Zufall."
„Natürlich nicht. Und eines Tages werden Sie die Erklärung dafür bekommen. Aber schlagen Sie sich die Theorie aus dem Kopf, es mit den 'Meistern der Insel' zu tun zu haben. Die Tefroder sind es nicht."
„Ich beginne es trotzdem fast zu glauben."
Die Tür öffnete sich, und Gucky kam herein. Der Mausbiber sah etwas erschöpft aus, als er auf Tolots Knie sprang und sich dort häuslich niederließ.
„Feines Kopfzerbrechen, nicht wahr?" erkundigte er sich und deutete auf den ärztlichen Bericht. „Da nützt auch meine Telepathie nichts. Die Leute sind Tefroder, mehr wissen sie auch nicht. Und mich natürlich ausgeschlossen - halten sie ebenfalls für Tefroder. Damit hat sich der Fall."
„Du hast nichts herausgefunden?" fragte Rhodan enttäuscht.
„Nichts. Dabei habe ich mich fast eine Stunde mit ihnen unterhalten. Der Offizier, Hokota oder so ähnlich, ist ja ein sturer Kerl, ein übertriebener Patriot und Diener der 'Meister'. Der junge Kadett hingegen, Brenda, macht einen guten Eindruck. Mit ihm ließe sich reden. Er ist der einzige, der nicht so fest daran glaubt, daß wir Tefroder sind."
„Für was hält er uns denn?"
„Das weiß er selbst nicht. Jedenfalls wollen sie sich selbständig machen."
„Fliehen?"
„Sieht so aus."
„Damit werden sie wenig Glück haben. Sie kommen nicht weit." Rhodan betrachtete Gucky nachdenklich. „Du wirst in ihrer Nähe bleiben und sie überwachen. Sprich mit ihnen; versuche, ihr Vertrauen zu erwerben. Vielleicht erfährst du dann mehr. Keine Störungen beim telepathischen Kontakt?"
„Kaum. Aber sie denken einfach nicht viel - ob absichtlich oder nicht habe ich noch nicht herausgefunden."
Tolot meinte: „Bei Gelegenheit muß ich mir die vier Brüder doch mal ansehen."
„Hat noch Zeit." Rhodan lächelte gezwungen. „Sie sehen ja doch nicht anders aus als wir."
Er ahnte nicht, welchen Verlauf die Ereignisse genommen hätten, wenn er jetzt in diesem Augenblick den Haluter zu den Gefangenen geschickt hätte.
*
Es war still in dem Zimmer.
Major Hokota hielt die Augen geschlossen, aber Brenda wußte, daß er nicht schlief, sondern nur nachdachte. Sergeant Bogolo und Mologat unterhielten sich flüsternd. Sie sprachen von der Flucht.
Brenda hatte seinen anfänglichen Widerstand aufgegeben. Nun war auch er bereit, die Flucht zu versuchen. Die Untersuchungen hatten ihm gezeigt, daß es den Fremden nicht darum ging, ihren Gesundheitszustand zu überprüfen. Dazu waren die Untersuchungen zu genau gewesen. Vielleicht stimmte es doch daß die Fremden keine Tefroder waren, wenn die Ähnlichkeit auch unerklärlich blieb.
Er, Brenda, und Major Hokota würden also aus völlig verschiedenen Motiven fliehen.
Was nichts an der Tatsache an sich änderte.
Leise öffnete sich die Tür.
Das kleine Pelzwesen, das sich Gucky nannte, kam herein, blinzelte freundlich mit den Augen und schloß die Tür. In den Pfoten trug es einen Translator, den es auf den Tisch setzte. Es wollte sich also mit ihnen unterhalten.
Von mir aus, dachte Brenda. Der Plan steht fest. Auch der kleine Kerl sei er noch so sympathisch, wird ihn nicht ändern können.
Der „kleine Kerl" sah plötzlich auf, als Brenda das dachte.
Zufall?
Brenda war klug genug, es nicht als Zufall abzutun. Es war doch immerhin merkwürdig genug, daß die Fremden - wer immer sie nun auch waren - ihnen ein Tier schickten. Denn der Mausbiber war und blieb in Brendas Augen ein Tier, wenn auch ein intelligentes.
Und plötzlich wußte Brenda, warum Gucky hier war. Seine unvorsichtige Geste hatte es ihm bewiesen.
Der Mausbiber mußte ein Telepath sein!
Jede weitere Tarnung war zwecklos. Brenda stieß Major Hokota respektlos in die Seite.
„Der Mausbiber ist Telepath. Bogolo und Mologat, seid vorsichtig!"
Gucky schaltete den Translator ein.
„Du bist sehr klug lieber Brenda. Natürlich bin ich Telepath. Was also ist mit eurem Plan? Ihr wollt fliehen? Wann und wie?"
Major Hokota sprang fast aus dem Nichts, aber auch gar nichts wirst du aus mir herauskriegen, du kleiner Teufel! Natürlich werden wir fliehen, aber wann und wie, das finde selbst heraus! Von uns wirst du es nicht erfahren."
Gucky war von Natur aus eine mitleidige Seele, und Gefangene taten ihm immer leid, wenn es sich nicht gerade um Leute handelte, mit denen man ein Hühnchen zu rupfen hatte. Er begriff den Haß der Tefroder, der im Grunde nur ihrer Überraschung entsprang.
„Du bist ein Holzkopf", sagte er zu Major Hokota und
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