0255 - Sperrzone Andromeda
Vorhaben. Sie werden den Weg nach draußen finden, wenn wir nichts Entscheidendes unternehmen."
„Was schlägst du vor?"
Atlan sagte ganz ruhig: „Wir sollten ihnen die Flucht in den Räum ermöglichen, nur so werden wir sie fassen. Die CREST selbst ist so groß, daß sie sich wochenlang in ihr verbergen könnten, ohne daß wir sie fänden.
Erleichtern wir ihnen aber den Weg in die Freiheit, werden sie ihn wählen - und sich verraten."
Rhodan nickte.
6.
Brenda hatte seine beiden Kameraden, die Sergeanten, verloren.
Sie waren in eine Gruppe ziemlich aufgeregter Moskito-Piloten geraten und getrennt worden. Brenda konnte es nicht wagen, ihnen etwas zuzurufen, denn dann hätte er sich sofort verraten.
Die beiden Sergeanten wurden einfach mit fortgeschleppt.
Brenda sah sich plötzlich allein. Er nutzte die Gelegenheit, in einen Seitenkorridor einzubiegen.
Seiner Schätzung nach mußte die Außenhülle des Schiffes noch gute dreihundert Meter entfernt sein, unter Umständen eine gewaltige Strecke.
Was mochte Major Hokota jetzt machen? Ob er sein Ziel, die Hangars, schon erreicht hatte, ober ob auch er durch das riesige Schiff irrte? Brenda stellte zu seinem Erstaunen fest, daß ihm das reichlich egal war. Er war fest entschlossen, zu fliehen, aber er war auch ebenso fest entschlossen, keinen Fremden dabei zu töten.
Von vorn hörte er Schritte. Einen Augenblick lang war er davon überzeugt, daß nur eilige Flucht ihn retten konnte, aber dann ging er einfach weiter. Früher oder später mußte die Entscheidung fallen.
Trotz seines Vorsatzes, keine Gewalt anzuwenden, entsicherte er den Impulsstrahler und hielt ihn schußbereit.
Es waren Kampfroboter.
Sie marschierten ihm entgegen, sechs Stück. Als er auf sie zuging, ertönte ein unbekanntes Kommando. Die unheimlichen Maschinenmenschen hielten an und traten zur Seite, um ihm Platz zu machen.
Brenda atmete heimlich auf. Sie hatten ihn nicht als Gegner identifiziert, was an sich kein Wunder war, denn schließlich trug er die Uniform eines terranischen Technikers. Wortlos und ohne Gruß ging er an den wartenden Robotern vorbei, dankbar, daß die Entscheidung nun doch noch hinausgeschoben worden war.
Mehrmals noch begegnete er Robotern, und einmal sogar fünf oder sechs uniformierten Fremden.
Sie alle hatten es viel zu eilig um auf ihn zu achten. In dem riesigen Schiff herrschte eine unheimliche Geschäftigkeit, die er sich zunutze machen konnte.
Und dann dröhnten unsichtbare Lautsprecher auf. Obwohl Brenda die Worte nicht verstand, spürte er, daß es eine befehlsgebende Stimme war, aber sie gehörte nicht dem Mann, den sie Rhodan nannten. Er verstand zwar nichts, aber er hätte wetten mögen, daß die Worte ihnen - den Flüchtlingen - galten.
Er hätte die Wette gewonnen. Die Stimme gehörte Oberst Rudo, der soeben die Anordnung durchgab, die Männer sollten einander anrufen, wenn sie sich begegneten. Wer nicht auf Terranisch oder Interkosmo antwortete, war als verdächtig festzunehmen.
Brenda lief weiter. Er verlor allmählich die Orientierung und wußte bald nicht, wo er sich aufhielt. Die Außenhülle konnte in jeder Richtung liegen. Die Gänge waren enger geworden, und zu seiner Erleichterung war er in den vergangenen fünf Minuten keinem Fremden oder Robot mehr begegnet.
Vielleicht war es überhaupt besser, in diesem ruhigeren Teil des Schiffes zu warten, bis sich die erste Aufregung gelegt hatte. Brenda gefiel der Gedanke. Außerdem brachte er das geringste Risiko.
Schließlich war es nicht seine Schuld, wenn Major Hokota einfach fortgelaufen war.
Er fand eine halb geöffnete für und betrat vorsichtig den dahinterliegenden Raum. Er war vollgestopft mit Regalen, Schränken und Ausrüstungsgegenständen aller Art. Jedenfalls hatte Brenda allen Grund, guten Mutes zu sein, denn er hätte kein besseres Versteck finden können.
Hier in diesem abgelegenen Teil des Schiffes war es wieder ruhig.
Er fand einen Stapel Kisten, den er sich so zurechtschob, daß er sich zwischen ihnen ausstrecken konnte. Hier würde er bleiben, bis sich die Aufregung über ihre Flucht gelegt hatte. Vielleicht gelang es ihm sogar, ein paar Stunden zu schlafen.
Aber dann hörte er Schritte.
Sie näherten sich auf dem Korridor, und dann wurde die Tür geöffnet. Jemand betrat den Raum und blieb stehen. Brenda hob vorsichtig den Kopf, um den Eindringling erkennen zu können. Er war nicht vorsichtig genug. Es gab ein kaum hörbares Scharren, aber es genügte für die
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