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0256 - Der Höllen-Salamander

0256 - Der Höllen-Salamander

Titel: 0256 - Der Höllen-Salamander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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der vernichtet wurde, schickte Satan unverzüglich Ersatz. So änderte sich die Zahl der dreihundert Krieger kaum. Aber es ging ums Prinzip. Leonardo konnte keine Rebellion gegen sich dulden. Es ging nicht an, daß sich die Leute gegen ihn erhoben und sich an seinen Kriegern vergriffen.
    Er klatschte in die Hände. Fast im gleichen Moment erschienen die Sklaven, Männer und Frauen aus dem Dorf, die er in seinen Bann gezwungen hatte.
    »Schwert und Mantel!« befahl er. »Und meinen Helm. Sofort!«
    Er wollte die Sache persönlich in die Hand nehmen. Die Sterblichen sollten unter seiner Allgegenwart erzittern.
    ***
    »Ihr seid die einzigen, die sich gegen Leonardo wehren?« fragte Teri Rheken. Sie sah die beiden jungen Männer nachdenklich an. Inzwischen wußte sie, daß sie Gustav und Jules hießen, mehr nicht. Sie hatten die Druidin in eine kleine Hütte am Rande des Dorfes gebracht. Ein paar einfache Holzstühle, ein Tisch und ein paar Decken gehörten zur Einrichtung, dazu ein altersschwacher Kohleherd. Die Hütte sah ein wenig verkommen aus und war mit Sicherheit lange Jahre lang nicht mehr bewohnt gewesen. Jetzt hielten sich die Rebellen hier auf.
    »Nicht die einzigen«, wich Gustav aus. »Magst du einen Fruchtsaft? Oder Kaffee?«
    Teri schüttelte den Kopf. »Ich möchte lieber wissen, was hier gespielt wird«, sagte sie.
    Gustav grinste schwach.
    »Die meisten finden sich mit der Schreckensherrschaft dieses Bastards da oben ab«, sagte er. »Sie ducken sich und hoffen, daß die Zeiten einmal wieder besser werden. Sie sagen sich, irgendwann werden die Behörden doch einmal wach. Aber die werden nicht. So oft schon war die Polizei hier. Einmal sind sie sogar bis zum Château hinaufgefahren und unverrichteterdinge wieder umgekehrt. Auf die Weise ist Leonardo nicht beizukommen. Also müssen wir die Sache selbst in die Hand nehmen.«
    »In der einzigen Sprache, die Leonardo versteht«, ergänzte Jules. »Die Sprache des gewaltsamen Widerstandes.«
    »Wie lange haltet ihr das schon durch?« fragte Teri. »Ich glaube doch kaum, daß der Höllenhund sich das lange gefallen läßt.«
    »Heute standen die Chancen gut«, sagte Jules. »Es war ein Anfang, denke ich, und ein Signal. Ein Zeichen, daß die Skelett-Krieger nicht unbesiegbar sind. Man muß sie überraschen.«
    »Also der erste Schlag«, sagte Teri kopfschüttelnd.
    »Wir haben Fallen gestellt«, sagte Gustav. »Und wenn sich erst einmal zeigt, daß diese Gerippe durchaus nicht unverwundbar sind, dann werden sich alle erheben.«
    Teri nickte.
    »Vor allem die Männer, die Frauen und Kinder haben«, sagte sie spöttisch. »Die werden sich geradezu darum reißen, kämpfen zu können. Ihr Narren … auf diese Weise bekommt ihr Leonardo erst recht nicht. Er wird eine Strafaktion durchführen, und danach ist endgültig alles aus.«
    »Wir sind doch nicht mehr im Mittelalter«, sagte Jules erregt. »Er kann sich auf die Dauer doch nicht halten! Wenn erst einmal …«
    Teri winkte ab.
    »Er hat ungeheure Machtmittel«, sagte sie. »Ich kenne sie, und ich weiß, daß das, was ihr vorhabt, scheitern muß. Leonardo ist nur mit magischen Mitteln zu besiegen.«
    »Womit wir zu dir kommen«, sagte Jules und deutete mit ausgestrecktem Zeigefinger auf Teri. »Wer bist du wirklich? Woher weißt du soviel über Leonardo? Du weißt jetzt eine Menge über uns, aber wir nichts über dich!«
    Teri preßte die Lippen zusammen. Sie hatte nicht die Absicht, zu viel über sich zu sagen. Die beiden jungen Männer waren leichtsinnig. Wenn sie selbst nun eine Spionin Leonardos gewesen wäre …
    Aber wie sollte sie der längst fälligen Frage ausweichen?
    Am besten, indem sie verschwand. Mit diesen Leuten war nichts anzufangen. So, wie sie vorgehen wollten, waren sie keine Hilfe. Leonardo würde sie fertigmachen. Sie hatten keine Chance. Im Gegenteil, sie würden selbst noch Hilfe brauchen.
    Teri beschloß, sich zu entfernen und den beiden dadurch einen winzigen Hinweis zu geben. Sie erhob sich und machte eine Bewegung vorwärts, um den zeitlosen Sprung einzuleiten, die unnachahmliche Methode der Silbermond-Druiden, ohne Zeitverlust große Entfernungen zu überwinden, allein durch Gedankenkraft und Druidenmagie.
    Aber sie kam nicht dazu.
    Sie sah durch das Hüttenfenster nach draußen. Zufällig. Zwar war die Scheibe verschmutzt und fast blind, aber es reichte dennoch, etwas zu erkennen.
    Ein dunkler Reiterpulk flog vorn Château heran. Berittene Skelett-Krieger kamen zum Dorf. Und an

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