Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0256 - Der Höllen-Salamander

0256 - Der Höllen-Salamander

Titel: 0256 - Der Höllen-Salamander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
wer nicht wagte, konnte nicht gewinnen. Fenrir setzte seinen Weg fort, hinterließ Spuren und näherte sich allmählich Château Montagne.
    Teri war vorläufig in Sicherheit …
    ***
    In Lyon erwies es sich als schwierig, einen Mietwagen zu bekommen. Limousinen gab es zur Genüge, aber von denen wollte Zamorra keine haben. »Es kann sein, daß wir querfeldein durchs Gelände müssen, also brauchen wir ein Geländefahrzeug!«
    »Nehmen Sie doch direkt ein Pferd!« empfahl einer der Autovermieter bissig, der Geländewagen grundsätzlich nicht im Programm führte.
    »Keine schlechte Idee«, stellte Nicole fest. »Haben Sie eins?«
    Natürlich hatte er nicht und fiel damit endgültig in Ungnade. Erst beim dritten Anlauf hatten sie Glück. Ein kleiner Verleiher führte einen Renault Rodeo. »Aber der Wagen ist vor einer halben Stunde erst zurückgegeben worden und muß noch durchgesehen werden. Ich bedaure, daß ich Ihnen das Fahrzeug erst morgen zur Verfügung stellen kann, weil unser Mechaniker bereits Feierabend hat …«
    Zamorra und Nicole sahen sich vielsagend an. Dann schüttelte Zamorra den Kopf.
    »Den Wagen sehen wir selbst durch«, sagte er. »Ich brauche ihn jetzt und sofort.«
    »Aber es gehört zu unseren Prinzipien, daß wir jedes zurückkommende Fahrzeug erst eingehend überprüfen. Es könnten sich Schäden eingestellt haben, über die uns der Vormieter nicht unterrichtete …«
    »Was geht an einem Geländewagen schon kaputt?« wehrte Nicole ab. »Und den Rodeo kennen wir. Der ist robust und hält was aus.« Immerhin stand so ein Wägelchen auch in Zamorras Fuhrpark – unerreichbar im Château Montagne. Weil sie beide den Wagentyp kannten, war Zamorra mehr als nur angetan von dieser einzigen Möglichkeit, ein Allradfahrzeug zu bekommen.
    »Dann muß ich Sie bitten, mir schriftlich zu versichern, daß Sie das Fahrzeug auf eigenen Wunsch ungeprüft übernehmen«, verlangte der Vermieter.
    Zamorra tat ihm den Gefallen.
    Eine Viertelstunde später verschwanden die beiden Reisekoffer hinten im Wagen, und sie brausten los. Ausnahmsweise waren sie mit »kleinem« Gepäck unterwegs; Nicole, die gern mit einem Dutzend prall gefüllter Koffer auf Reisen ging, wußte wohl zwischen verschiedenen Arten von Abenteuern zu unterscheiden.
    »Wir müssen erst einmal ins Dorf«, sagte Zamorra. »Spuren sichern. Ich muß versuchen, festzustellen, woher das Ungeheuer kam und wohin es verschwunden ist. Vielleicht schlägt es gerade in diesem Augenblick wieder irgendwo zu.«
    »Vielleicht sollten wir uns bei den Behörden erkundigen«, schlug Nicole vor. »Vorfälle dieser Art müssen doch gemeldet werden. Die Polizei …«
    Zamorra winkte ab. »Du hast den Zeitungsartikel doch gelesen, cherie«, sagte er. »Und das, wovon die Polizei überzeugt ist. Über der ganzen Umgebung muß ein starker Hypno-Bann liegen, der alles verfälscht und jeden beeinflußt, der Leonardo zu sehr auf die Pelle zu rücken droht. Man würde uns höchstens auslachen.«
    »Ich begreife nicht«, sagte Nicole, »wie Leonardo das schafft. Es muß ihn doch ungeheure Kraft kosten, ständig und unablässig diese Kontrolle auszuüben. Jedes Nachlassen seiner Konzentration kann doch zur Folge haben, daß jemand durchblickt. Und dann rücken notfalls Panzer und Flugzeuge an.«
    »Das wohl weniger, aber man könnte ihm Schwierigkeiten machen«, sagte Zamorra. »Aber es wird ihn kaum anstrengen. Vergiß nicht, daß er das Amulett beherrscht – besser als ich jemals zuvor. Weiß der Teufel, wie das möglich ist. Bei mir verlor es mehr und mehr an Kraft und erlosch zum Schluß völlig – und bei ihm ist es superstark! Ich schätze, daß er mit einem Bruchteil der Amulett-Kraft die Kontrolle ausübt.«
    Nicole pfiff äußerst undamenhaft durch die Zähne. »Dann können wir uns ja noch auf einiges gefaßt machen. Es könnte sein, daß das Dorf für uns zur Todesfalle wird.«
    »Trotzdem müssen wir es versuchen«, sagte Zamorra. »Wir müssen eben die Augen ständig offen halten.«
    Er sah auf die Uhr.
    »Das Ding hier ist eine lahme Kiste«, beklagte er sich. »Ein Range Rover wäre entschieden schneller, aber man kann eben nicht alles haben. Bis wir ankommen, geht die Sonne unter.«
    Nicole schloß die Augen.
    »Die Nacht ist die Zeit der schwarzen Magie«, sagte sie leise. »Leonardos Zeit …«
    ***
    Leonardo de Montagne hielt die silbrige Scheibe locker zwischen den Fingerspitzen beider Hände. Konzentriert beobachtete er das, was ihm das Amulett

Weitere Kostenlose Bücher