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0256 - Der Höllen-Salamander

0256 - Der Höllen-Salamander

Titel: 0256 - Der Höllen-Salamander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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alles.
    »Wie habt ihr mich gefunden?« fragte sie.
    »Wir – sahen – dich. – Du – wirst – mit – uns – kommen. – Da – du – uns – nicht – antworten – willst – wirst – du – unserem – Herrn – antworten – müssen.«
    Die letzten Worte kamen in größeren Pausen. Offenbar bereitete dem Skelettmann das Sprechen Mühe. Lange Sätze waren nicht sein Fall.
    Er trat neben Teri und beugte sich vor. Seine Knochenfinger griffen nach ihr, wollten sie packen und hochreißen. Übelkeit stieg in ihr auf. Der Fäulnisgestank des Knöchernen war fast unerträglich.
    Sie versuchte ihre Druiden-Kraft einzusetzen, hob eine Hand. Zwischen ihren Fingern knisterten Funken auf. Aber im gleichen Moment traf die flache Klinge diese Hand. Teri schrie auf. Der Schmerz war teuflisch, und sie fürchtete, das Schwert habe ihr die Finger gebrochen. Im nächsten Moment packte der andere Knochenmann zu.
    Ich hätte eher zuschlagen sollen, durchfuhr es sie. Aber nun war es zu spät. Sie war zu überrascht gewesen, vom Schreck über das Erscheinen der Krieger wie gelähmt.
    Etwas dröhnte laut und metallisch. Der Knochenmann stolperte, stürzte über Teri hinweg ins Gras. Seine Beine blieben über ihrem Oberkörper liegen. Ungläubig staunend sah sie, wie der andere herumfuhr, dabei das Schwert hochriß und einen Rundschlag führte. Aber Arm und Schwert lösten sich von seinem gepanzerten Körper, flogen irgendwo hin. Etwas blitzte metallisch im Sonnenlicht, traf den Knochenmann. Kopf und Helm flogen wie in Zeitlupe nach links, der Torso nach rechts. Scheppernd brach die Rüstung zusammen. Staub rieselte auf den Boden. Über Teri glitten die Beinschienen des auf ihr Liegenden zur Seite, ihres Haltes beraubt.
    Jetzt erst begriff sie, was geschehen war.
    So, wie die Skelett-Krieger sie überrascht hatten, waren sie ihrerseits überrascht worden. Da standen zwei junge Männer aus dem Dorf, jeder mit einer Sense in der Hand.
    Einer grinste.
    »Zwei weniger«, sagte er. »Man muß sie köpfen, dann zerfallen sie. Jetzt haben wir den Bogen endlich raus. Hallo, Mademoiselle. Ist Ihnen nichts geschehen?«
    Teri kam langsam wieder auf die Knie hoch. Sie sah die beiden Männer an. »Wo kommen Sie denn her?« war alles, was ihr einfiel.
    Einer deutete mit dem Daumen hinüber zum Dorf. »Von da«, sagte er. »Wir sollten verschwinden, ehe die anderen merken, was hier los war. Es könnte sein, daß sie untereinander in Verbindung stehen.«
    »Nein«, sagte Teri. »Sie sind ohne Verbindung.«
    Der Sprecher der beiden Männer pfiff durch die Zähne. »Interessant«, sagte er. »Woher wissen Sie das? Wer sind Sie überhaupt? Wir haben Sie noch nie hier gesehen.«
    Der andere machte weniger Worte. Er griff einfach nach Teris Hand und zog sie mit sich. »Ducken Sie sich«, empfahl er. »Man darf uns nach Möglichkeit nicht sehen. Schnell!«
    Teri hätte ihn niederschlagen müssen, um sich aus seinem Griff zu lösen. Aber vorläufig wartete sie noch damit. Die beiden Männer hatten sie gerettet. Sie schienen so etwas wie Widerstandskämpfer gegen Leonardo zu sein. Es war vielleicht von Vorteil, mehr darüber herauszufinden.
    Sie beschloß, sich den beiden zunächst einmal anzuschließen – auch auf die Gefahr hin, daß Leonardos Schergen sie fingen und aushorchten.
    Sie mußte den Leuten ja nicht unbedingt etwas von Fenrir erzählen.
    Dennoch war das Risiko für den Wolf jetzt noch viel größer geworden …
    ***
    Fenrir hatte das Geschehen aufmerksam beobachtet. Erst, als er sah, daß für Teri keine unmittelbare Lebensgefahr mehr bestand, setzte er seinen Weg fort.
    Menschen aus dem Dorf … Menschen, die gegen die Skelett-Krieger rebellierten! Es war wichtig, das zu wissen. Vielleicht konnte man sich auf die Hilfe dieser Rebellen stützen, wenn es darum ging, das Château zurückzuerobern. Aber das war jetzt Teris Sache. Fenrirs Aufgabe beschränkte sich darauf, sich an Leonardos Seite zu gesellen. Und der Wolf ahnte, daß er sich damit schon fast zuviel vornahm.
    Wieder fragte er sich, woher die Skelett-Krieger so überraschend gekommen waren. Sie schienen das ganze Gelände stichprobenartig zu überwachen. Es war höchstwahrscheinlich Zufall, daß sie Teri entdeckten. Wichtig war jetzt nur, daß sie ihre Entdeckung noch nicht weitergemeldet hatten. Denn Teri war Leonardo mit absoluter Sicherheit bekannt. Der alte Teufel würde den Braten sofort riechen. Und Fenrirs Chancen sanken damit ins Bodenlose.
    Aber

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