0257 - Der Dreitöter
Korvetten Kugelform und durchmaßen sechzig Meter. In der oberen Polkuppel der KI-33 war eine überschwere Transformkanone eingebaut.
Tratlo Wußte, daß er nicht nur ein ungemein schnelles und wendiges, sondern auch kampfstarkes Schiff befehligte.
Die Besatzung der KI-33 bestand aus erfahrenen Männern. Tratlo mußte sogar dem Genius von Reyan eine gewisse Erfahrung zubilligen. Über den Paddler Batins wußte er nicht viel, doch Tratlo bezweifelte nicht, daß der kosmische Ingenieur ebenso zuverlässig war wie jedes andere Mitglied der Korvettenbesatzung.
Ron Moseley, der Funker, betrat die Zentrale. Moseley gehörte zu den ältesten Besatzungsmitgliedern der IMPERATOR. An Bord der Korvette würde er der älteste Mann sein. Er war auf Perm geboren, einer ungastlichen Wüstenwelt, auf der die Kolonisten um jeden Fußbreit Boden gegen die menschenfeindliche Natur kämpfen mußten. Wie alle Permer war auch Moseley groß und hager.
Tratlo blickte auf die Uhr. Es war noch eine Stunde bis zum Start.
Batins und Kaarn Baroon unterhielten sich noch. Moseley hatte sich in die Funkkabine zurückgezogen.
In wenigen Augenblicken würde die Überprüfung aller Maschinen- und Kontrollanlagen beginnen.
Tratlo wußte, daß er mit Baroon zusammenarbeiten mußte. Er konnte den Ersten Offizier der KI-33 nicht ignorieren. Das hätte auf die Besatzung einen schlechten Eindruck gemacht. Es genügte, wenn die Sergeanten Slate und Horun über die Spannung zwischen den beiden Offizieren informiert waren.
Tratlo erinnerte sich, daß Rhodan beabsichtigt hatte, mit der CREST III geradlinig in die verbotene Zone hineinzufliegen. Diese gedachte Linie verband die Station KA-preiswert mit dem angenommenen Zentrumskern.
Der Captain war sich der Tatsache bewußt, wie nichtssagend im Grunde genommen dieser Hinweis war, denn das Ultraschlachtschiff würde sich im dichtesten Sternengewimmel bewegen. Es würde schwierig sein, die CREST III überhaupt zu finden.
Tratlo beugte sich vor und schaltete die Hauptaggregate ein, um die normale Energieversorgung der KI-33 zu aktivieren. Wenige Augenblicke später forderte er die Mannschaft über Interkom auf, die Plätze einzunehmen. Der Start und der größte Teil des Fluges waren für die Raumfahrer nur Routine. Das konnte sich allerdings in der Warnzone schnell ändern.
Trotz aller technischer Perfektion blieb die Korvette ein verwundbares Raumschiff, das vollkommen auf sich allein gestellt sein würde.
*
Die beiden ersten Tage des Fluges verliefen ereignislos. Am dritten Tag jedoch geschah etwas, was Arl Tratlos Temperament zum Überkochen brachte. Es begann damit, daß sich innerhalb der Zentrale ein übler Geruch ausbreitete.
Captain Tratlo, der Leutnant Baroon vor drei Stunden abgelöst hatte, rümpfte die Nase und blickte zu Sergeant Borkmann hinüber, der mit ihm die Routinearbeiten im Kontrollstand verrichtete. Die KI-33 schoß mit zigfacher Lichtgeschwindigkeit durch den Halbraum.
Borkmann bemerkte Tratlos Blick und deutete ihn sofort richtig.
„Es stinkt, Sir", bemerkte er trocken.
„Allerdings", stimmte Tratlo zu. Jens Borkmann war ein Faun-Geborener, obwohl er wie ein Terraner aussah. Neben Tratlo und Baroon gehörte er zu den Männern, die eine Korvette ohne fremde Hilfe manövrieren konnten. Borkmann war noch sehr jung, Tratlo hielt ihn für überaus fähig.
Tratlo wandte sich im Pilotensitz um und stellte fest, daß der Haupteingang der Zentrale geöffnet war.
Er sah, daß Navigator Wilcock und der Paddler Batins über den Kartentisch gebeugt waren.
„Wilcock! Stellen Sie fest, ob dieser unerträgliche Gestank von draußen kommt", ordnete Tratlo an.
Wilcock hob den Kopf, schnüffelte in zwei Richtungen und begab sich zum Eingang. Tratlo sah, wie der Navigator den Kopf in den Gang hinausstreckte.
„Ja, Sir!" rief er. „Draußen riecht es noch stärker."
„Man könnte glauben, es sei der Geruch verschmorter Isolation", sagte Captain Tratlo argwöhnisch.
Borkmann roch angestrengt und schüttelte den Kopf. „Riecht wie angebranntes Gemüse, Sir", stellte er fest.
„Wer hat heute Küchendienst?" erkundigte sich Tratlo.
„Veroni, Sir", sagte Borkmann. „Ich glaube jedoch nicht, daß er uns mehr zu bieten hat als Konzentrate und Konserven."
„Stellen Sie fest, woher dieser Geruch kommt", befahl Tratlo. Bevor der Sergeant sich erheben konnte, änderte er seine Meinung. „Nein! Warten Sie. Ich werde mich darum kümmern."
Tratlo verließ seinen Platz und ging
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