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0257 - Der Schädel des Hexers

0257 - Der Schädel des Hexers

Titel: 0257 - Der Schädel des Hexers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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saß genau im Zentrum. Sie riß den Zombie nicht nur herum, sondern schleuderte ihn auch wie einen leblosen Gegenstand zu Boden, wo er dumpf aufschlug und liegenblieb.
    Er würde nicht mehr hochkommen.
    Ich jedoch hatte mit dieser letzten Attacke die Lage grundsätzlich gedreht.
    Zu meinen Gunsten!
    Nun standen sie vor mir. Obwohl sie noch ihre Waffen in den Händen hielten, befand ich mich in einer besseren Situation, denn ich hatte sie alle vor der Mündung meiner Beretta und bewegte die Pistole auch in einem Halbkreis, so daß innerhalb einer kurzen Zeitspanne jeder das schwarze Loch auf sich gerichtet sah.
    »Die Gewehre und die MPi weg!« befahl ich scharf.
    Es waren konsternierte Blicke, die mich trafen. Selten habe ich Menschen so überrascht gesehen wie diese Familie. Plötzlich verlor der Zombie für sie das Interesse. Wie auf ein geheimes Kommando hin drehten sie die Köpfe und schauten mich an.
    Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. Die Spannung löste sich bei mir allmählich. Es war in den letzten Minuten um Kopf und Kragen gegangen. Jetzt hatten die Karten gewechselt. Ich sorgte von nun an für die Regie.
    Entweder hatten sie meinen Befehl nicht gehört, oder sie wollten nicht.
    Jedenfalls blieben sie regungslos stehen. Nur ihr Atem zeigte an, daß sie lebten, ansonsten erinnerten sie mich an Steinfiguren.
    »Die Gewehre weg, hatte ich gesagt!« Diesmal klang meine Stimme noch schärfer.
    Da gehorchten sie endlich. Der Reihe nach polterten die Waffen zu Boden. Zuletzt schleuderte das Mädchen seine Maschinenpistole fort.
    Sie blieb dicht neben dem großen Tisch mit der dunklen Steinplatte liegen.
    »Das wirst du bereuen, Polizist«, flüsterte der Alte und schaute mich giftig an.
    Ich ignorierte seine Worte und dachte an Sukos Bericht, als er in London überfallen worden war. Man hatte meinen Freund nicht mit Gewehren bedroht, sondern mit Revolvern. Somit konnte ich davon ausgehen, daß die Mitglieder des Clans ähnliche Schießeisen bei sich trugen.
    »Öffnet die Jacken!«
    Kaum hatte ich den Befehl gegeben, als sich ihre Gesichter verzogen. Ich mußte einen wunden Punkt bei ihnen getroffen haben. Zähneknirschend kamen sie meiner Aufforderung nach, so daß ich meine Vermutung bestätigt sah. Es steckten in der Tat noch Revolver oder Pistolen in den entsprechenden Halftern.
    Bloß das Mädchen hatte sich nur auf die Maschinenpistole verlassen.
    Was mir Sorgen bereitete, war das Fernbleiben meines Freundes Suko.
    Die letzten Aktionen waren mit einem großen Krach über die Bühne gelaufen. Suko hätte ihn hören und eingreifen müssen. Von ihm sah ich jedoch nichts.
    Sollte er auf den Zombie getroffen sein und einen Kampf gegen ihn verloren haben?
    Den vernichteten Untoten konnte ich nicht mehr fragen. Nach Suko rufen wollte ich auch nicht, denn vorerst mußte ich mir ein anderes Problem vom Hals schaffen.
    Es hieß McLellan!
    Wohin mit ihnen?
    Die große Frage stellte sich mir. Sie kannten sich im Haus aus. Es würde wohl kaum einen Raum geben, der sicher genug war, um sie einzuschließen. Deshalb mußte ich zu einer harten Methode greifen.
    Durch Bewußtlosigkeit konnte ich sie erst einmal aus dem Verkehr ziehen.
    »Umdrehen!«
    Sie zögerten. Der alte McLellan hatte sich wieder gefangen und seine Sprache zurückgefunden.
    »Wollen Sie uns in den Rücken schießen, Polizist?«
    »Bin ich ein McLellan?«
    Da lief er rot an, knirschte mit den Zähnen und schaute zu seinen Söhnen hin, die wie Ölgötzen dastanden und flach atmeten.
    »Wagt es nicht!« drohte ich. »Es sei denn, ihr wollt Selbstmord begehen.«
    Isaak McLellan nickte. Das genau war auch das Zeichen für seine Kinder. Sie drehten sich um und gingen los. Die Wand, vor der ein großer dunkler Schrank aus Eichenholz stand, war ihr Ziel.
    Von Gilda fing ich noch einen Blick auf. Er hätte mir auch von meiner Todfeindin Lady X zugeworfen werden können, so kalt und gefühllos war er.
    Sie schritten auf den Schrank zu. Als sie ihn fast erreicht hatten, befahl ich einen Stopp.
    Die vier blieben stehen.
    »Und jetzt lehnt euch nach vorn. Die Arme dabei vorstrecken und mit den Händen abstützen!«
    Sie gehorchten.
    Als letzte reagierte Gilda. »Wollen Sie mich auch fertigmachen?« fragte sie.
    »Das hat keiner behauptet.«
    Sie hob die Schultern und ließ sich nach vorn fallen. Ich hatte es jetzt eilig, denn Sukos Fernbleiben bereitete mir immer größere Sorgen. Und wo ein Zombie war, da konnten sich auch mehrere von ihnen

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