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0257a - Der Tod lud sie zum Whisky ein

0257a - Der Tod lud sie zum Whisky ein

Titel: 0257a - Der Tod lud sie zum Whisky ein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tod lud sie zum Whisky ein
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gerichtet.
    »Hallo, G-man!«, schrie er mir entgegen, »keinen Schritt weiter, oder das Mädchen stirbt!«
    Der Gangster erkannte mich trotz meiner Verkleidung.
    Susan Salisbury strampelte um ihr Leben. Sie biss den Gangster in die Hand. Aber Pete presste das Girl nur noch fester an sich und wich Schritt für Schritt zurück.
    »Deine Rechnung geht nicht auf, Pete!«, brüllte ich zurück. »Die Leute, die dich ermorden wollen, warten draußen in der Bucht. An deiner Stelle würde ich das Rennen auf geben!«
    Er antwortete mit einem zynischen Gelächter.
    »Du machst Witze, G-man. Ihr könnt mich nur einmal auf den elektrischen Stuhl bringen. Aber vorerst lebt Pete noch. Und ich will das Leben in vollen Zügen genießen.«
    Pete machte einen Schritt, ich zwei. Auf diese Art schob ich mich zwanzig Schritt an den Gangster heran. Absichtlich ließ ich meine Pistole im Halfter. Ich wollte auf keinen Fall das Leben von Susan Salisbury gefährden.
    »Lass das Girl frei, Pete!«, schrie ich.
    »Das könnte dir wohl so passen! Damit ihr mich in Ruhe abknallen könnt? Den Gefallen tue ich euch nicht!«
    »Ich warne dich, Pete. Deine Konkurrenz, fackelt nicht lange. Du bist in Gefahr.«
    »Sei unbesorgt, G-man, mit Leuten vom Schlag Joe Pantricks wird Pete noch fertig.«
    Joe Pantricks. Der Spaziergang nach East Rockaway hatte sich gelohnt! Joe Pantricks war also der rechtmäßige Heroinempfänger. Seine Gang hatte die Leiche von Eve Sunward verschleppt. Seine Gang hatte auch versucht, Helen Zakir zu entführen.
    Joe Pantricks hatte mich angerufen und mir die Gewissheit gegeben, dass Pete der Mörder war und dass Pete ihm zuvorgekommen war und das Heroin erbeutet hatte. Ein Gangster lieferte den anderen ans Messer. Joe Pantricks war einen halben Kopf größer als ich, aber dürr wie ein halbverhungerter Landstreicher. Er rühmte sich, in seinem Leben noch kein Schießeisen angefasst zu haben. Seine Spezialität waren Rauschgiftschmuggel und Scheckbetrug. Ich sah den Gangster vor mir: herausquellende wasserhelle Augen, eine niedrige Stirn und Ohren wie Kohlrabiblätter. Seine Finger erinnerten an Riesenspinnen. Das letzte Mal bin ich ihm vor drei Jahren begegnet. Das war kurz vor seiner Abreise nach Chicago. In Chicago hat er dem FBI eine Menge ärger gemacht. Bisher war es unseren Kollegen noch nicht gelungen, den Burschen festzusetzen.
    ***
    Ich hörte hinter mir Schritte. Blitzschnell warf ich den Kopf zur Seite. Phil jagte heran. Seine Hand tauchte im Jackenausschnitt unter.
    »Lass die 38er stecken. Wir dürfen das Girl nicht gefährden. Der Bursche ist zu allem fähig«, sagte ich.
    Phil nahm die Hand zurück. Er starrte über meine Schulter hinweg auf die makabere Szene. Der Gangster hielt das Mädchen in die Höhe und stieg rückwärts ins Motorboot, das mit dem Bug bereits aufs offene Meer zeigte. Ein Mann hockte am Motor und'ließ ihn auf Vollgas laufen.
    »Wenn ihr Schnüffler vorhabt, mich draußen irgendwo abzuknallen, nehme ich nicht nur ein paar von euch mit, sondern auch dieses Girl. Also wisst ihr Bescheid!«, brüllte Pete zum Abschied.
    Der Motor heulte auf. Das Boot schoss wie ein Pfeil vom Ufer weg. Aufrecht im Boot stand Pete. Ich erinnere mich heute noch deutlich an sein teuflisches Grinsen. Er hielt das Girl an sich gepresst. Susan Salisbury schien ohnmächtig zu sein. Leblos hingen ihre Arme an ihrem Körper herunter.
    In Sekundenschnelle war das Gangsterboot hinter der nächsten kleinen Insel verschwunden.
    Nur für die Dauer von zwei Herzschlägen standen wir wie versteinert. Dann setzten Phil und ich zum Endspurt an. Wir jagten zur Bucht hinunter. Es musste an dieser Stelle eine Reihe von Booten geben, die am Ufer lagen.
    Als wir das Wasser erreichen, hatte sich das Knattern des 55-PS-Bootsmotors bereits so weit entfernt, dass es schwer war, die Richtung zu bestimmen.
    Wir hatten uns nicht getäuscht. Auf dem Nachbargrundstück zur Rechten war ein Boot auf gebockt. Der Motor war bereits montiert.
    Ich spähte zum Haus hinüber. Ein alter Mann schaute aus dem Fenster. Ich wollte ihn um Erlaubnis fragen und zeigte ihm meinen Ausweis.
    Er winkte ab. »Wenn Sie damit umgehen können, nehmen Sie es nur«, sagte er und deutete auf das Boot. Wir zogen die Böcke unter dem Boot weg und schleppten es zum Wasser.
    Ich verstand mich auf Bootsmotoren. Der Außenbordmotor dieses Kahns war keineswegs so stark wie der des Gangsterbootes. Aber dafür waren wir nur zu zweit, während das andere Boot wegen der

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