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0258 - Der Dämonensauger

0258 - Der Dämonensauger

Titel: 0258 - Der Dämonensauger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nach Worten. »Sie glauben mir ja doch nicht«, sagte er.
    »Warten Sie’s ab.«
    Da erzählte er. Matew Blescy hörte zu.
    »Der Vampir muß gemerkt haben, wer kam«, sagte er. »Seltsam, daß er nicht Sie angegriffen hat, Mike. Er hätte merken müssen, daß Sie leichter anzugreifen sind als Uncle Conan. Trotzdem hat er den Alten genommen. Das ist seltsam.«
    »Wieso bin ich leichter anzugreifen?« regte sich Michael auf. »Ihr Onkel ist alt und schwach…«
    Matew lachte bitter auf. »Wir Blescys sind ein ganz besonderer Schlag«, sagte er und jagte den Wagen mit pfeifenden Reifen in eine Haarnadelkurve. Plötzlich tauchte der schwere Mercedes in der Ferne vor ihnen auf. »Warum er bloß mit dem Wagen flieht…«
    Das war auch Michael unklar. Ein Vampir konnte doch schließlich fliegen.
    Matew streckte kurz die Hand aus und deutete nach vorn. Der Mercedes begann heftig zu schlingern. Es fehlte nicht viel, und er wäre mit Vollgas in den Graben gerauscht. Als Matew die Hand wieder ans Lenkrad legte, hörte das Schlingern des Fluchtwagens auf.
    »Nicht zu fassen«, murmelte Matew.
    »Was?« fragte Michael. Aber Matew Blescy antwortete nicht. Mit verbissenem Gesicht jagte er hinter dem Wagen her. Vor ihnen tauchten Männer auf. Das war Pidfarne.
    Der fliehende Mercedes jagte in den Ort hinein.
    ***
    Als Zamorra mit Nicole wieder herunterkam, war Martin Pick fort. Zamorra fragte den Wirt danach. Der zuckte mit den Schultern. »Ist gegangen«, sagte er. »Ich schätze, er packt seine Koffer. Sagen Sie, sind Sie wirklich bestohlen worden? Das ist unglaublich. Das ist der erste Diebstahl in Pidfarne seit hundert Jahren.«
    Zamorra lächelte süßsauer.
    Gryf kam mit etwas Verspätung die Treppe herunter. »Ich hab’s«, sagte er. Er klopfte auf die Brusttasche, wo innen der Silberstab steckte. »Ich werde eine Art Bann um das Haus ziehen. Damit werde ich diesen leichten Abwehrzauber entschärfen. Dann können wir hinein.«
    Der Wirt stutzte und sah den Druiden verwundert an. Gryf lächelte ihm nur zu, faßte Zamorra und Nicole an den Schultern und zog sie zu einem Tisch in Fensternähe.
    »Du hast bestimmte Vorstellungen?« fragte Zamorra.
    »Die wirst eher du haben«, sagte Gryf. »Ich spiele Rückendeckung und besorge die Abschirmungen. Ich kann mir ungefähr vorstellen, wie diese Einbrecherabwehr funktioniert. Wir machen Arbeitsteilung. Ich schütze, und du greifst an. Auf die Weise kann ich nicht wieder hypnotisiert und zum Einsatz meiner Para-Fähigkeiten gezwungen werden, und du hast freie Hand.«
    »Die Idee ist nicht schlecht«, sagte Nicole. »Und was bleibt für mich?«
    »Du spielst die Dekoration«, sagte Gryf grinsend. »Hübsch genug bist du.«
    »Blöder Hund«, murmelte Nicole.
    Im gleichen Moment betrat jemand den Pub. Hüftschwingend und in einem glockenförmig geschwungenen Kleid. Das Mädchen sah sich prüfend im Gastraum um.
    »Das ist sie«, sagte Gryf überrascht.
    Zamorra sprang auf.
    Da sah Rany Blescy die drei. Sie trat an den Tisch heran, sah weder Zamorra noch Nicole an, sondern hatte nur Augen für Gryf.
    »Es wäre besser, wenn du Pidfarne verließest«, sagte sie leise. »Besser für dich.«
    Zamorras Hand schoß vor, umklammerte das Handgelenk der Dunkelhaarigen und zwang sie damit, ihn anzusehen. »Soll das eine Drohung sein, Schönheit?« fragte er.
    Sie streifte seine Hand ab.
    »Eine Warnung«, sagte sie. »Ich möchte nicht, daß Gryf ap Llandrysgryf stirbt. Und das wird er, wenn er hierbleibt.«
    »So schnell sterbe ich nicht«, sagte Gryf lächelnd.
    Draußen stoppte ein Wagen. Die Bremsen kreischten, und die Reifen zogen dunkle Striche über den Straßenbelag. Zamorra sah einen großen Mercedes anhalten.
    Rany Blescy sah ihn auch. Sie zuckte zusammen. »Zu spät, Gryf«, stieß sie hervor. »Flieh, wenn du noch kannst.« Sie eilte zur Tür.
    Zamorra hob die Brauen. »Was soll denn das?« fragte er und machte Anstalten, der Dunkelhaarigen zu folgen.
    Da klirrten die Scheiben. Glas flog nach innen. Draußen knallte es dumpf.
    Der Mercedes war gerade in einer aufbrüllenden Explosion auseinandergeflogen!
    ***
    Matew Blescy sah seine große Chance. Ganz gefiel sie ihm nicht, aber es war die einfachste Möglichkeit, Conan Blescy als Konkurrenten um das Amt des Sippenchefs auszuschalten.
    Conan war von dem Vampir gebissen worden!
    Das bedeutete, daß er entweder tot oder unberechenbar geworden war. Auf jeden Fall gab es keine andere Möglichkeit, als ihn abzuservieren. Das reduzierte

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