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0258 - Der Dämonensauger

0258 - Der Dämonensauger

Titel: 0258 - Der Dämonensauger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zwar die Anzahl der Sippenmitglieder erheblich, aber Matew machte sich da keine Gewissensbisse.
    Er bremste den Cortina ab, als er den Mercedes stoppen sah. Direkt in Dorfesmitte vor dem Pub!
    Der Ford blieb stehen. Matéw stieg halb aus. Wieder gab es die Fingerbewegung, von der er hoffte, daß sie dem Menschen an seiner Seite vorhin nicht aufgefallen war. Da hatte Matew versucht, den Mercedes in den Graben zu schleudern. Aber es gelang nicht. Die Entfernung war zu groß. Auch ein Blescy hatte seine Grenzen. Jetzt aber bewegte er die Finger beider Hände.
    Er sah noch, wie sich eine dunkle Gestalt aus der Fahrertür fallen ließ.
    Der Vampir stieg aus. Ahnte er die Gefahr?
    Dann flog der Mercedes auseinander. Matew hatte ihn gezündet. Eine grelle Stichflamme, hell wie die Sonne, überdeckte alles andere. Trümmerbrocken flogen pfeifend durch die Luft. Flammenbahnen rasten nach allen Seiten auseinander.
    Matew hoffte, daß er den Vampir mit erwischt hatte. Er konnte ihn nicht mehr sehen, als der Explosionsblitz zusammenfiel und knisterndem Feuer wich. Wenn der Bursche überlebt hatte, dann mußte er sehr, sehr schnell gelaufen sein. Geflogen war er jedenfalls nicht. Von ihm war nichts mehr zu sehen.
    Auf der anderen Seite sprang Michael Mayer aus dem Wagen. »Was -was haben Sie gemacht?« schrie er Matew an.
    »Ich?« gab Blescy zurück. »Nichts! Was soll ich gemacht haben? Der Mercedes ist explodiert! Gut, daß ich vorher gestoppt habe. Als wenn ich es geahnt hätte! Verdammte Schweinerei!«
    Er hatte seine Gesichtszüge unter Kontrolle.
    Ein Konkurrent in der Sippe weniger. Zugleich eine Gefahr beseitigt, zu der der gebissene Onkel Conan sich hätte entwickeln können, falls er noch gelebt hätte…
    Matew stieg wieder ein und ließ den Ford langsam zum Dorfplatz rollen. Den fassungslosen Michael Mayer ließ er einfach stehen.
    Ein zynisches Lächeln umspielte seine schmalen Lippen, als er sich den rauchenden und knisternden Trümmern des Luxuswagens näherte.
    ***
    Rany Blescy wurde halb zurückgeschleudert, fing sich aber wieder und stürmte nach draußen. Entsetzt starrte sie den brennenden Mercedes an, ein schwarzes Gerüst in einer Flammenlohe. Dann begann sie zu laufen.
    »Ich kümmere mich um sie!« rief Gryf und spurtete hinter ihr her.
    Zamorra, Nicole und der Wirt liefen nach draußen. Vom Dorfende her näherte sich ein grüner Ford. Zamorra sah, daß der Jaguar noch auf allen vier Rädern stand. Aber der Explosionsdruck hatte ihn um einen halben Meter versetzt, und über das Dach zog sich eine breite Schramme. Dort war ein Stück Mercedestür entlangrasiert.
    Von überall tauchten jetzt Menschen auf.
    Der Mercedes brannte aus. Hier war jeder Löschversuch sinnlos. Und wer auch immer dringesessen hatte - von dem gab’s nur noch Stäubchen. Zamorra trat langsam an den brennenden Wagen heran. Eine zweite Explosion war nicht zu befürchten. Der Tank war sofort mit hochgegangen, um das Verfahren abzukürzen.
    »Wie kann so ein Wagen explodieren?« fragte der Wirt fassungslos. »Das ist ja unglaublich! Das…«
    »Das geht nicht mit rechten Dingen zu, geliebter Chef«, flüsterte Nicole und schmiegte sich eng an Zamorra. »Denk an das, was die Blescy murmelte.«
    Zamorra nickte.
    Gryf sollte fliehen, es sei schon so gut wie zu spät - und zwar in dem Moment, als der Wagen kam. Das bedeutete, daß der Fahrer des Mercedes zu der geheimnisvollen Frau gehörte. Es gab eine Verbindung. Aber der Wagen war explodiert, der Bekannte, Freund oder was auch immer der Blescy tot. Kein Wunder, daß sie entsetzt davonlief.
    »Aber wer«, traf Zamorra den Kern des Problems, »hat den Wagen in die Luft gejagt?«
    »Der Vampir«, vermutete Nicole.
    Zamorra schüttelte den Kopf. Daran konnte er nicht glauben. Er fuhr den Jaguar in eine Seitenstraße, um ihn erst einmal in Sicherheit zu bringen. Männer mit Feuerlöschern tauchten auf und dämmten die Restflammen ein. Es dauerte fast eine halbe Stunde, bis der letzte Funken des Wracks verloschen war. Der Fahrer des grünen Ford stand daneben und sah zu.
    Ein paar Männer rissen den Trümmerhaufen fast auseinander und suchten nach dem Fahrer. Aber sie fanden nichts. »Nur Staub! Asche…«, knurrte einer und hustete. »Ich denke, wir sollten die Polizei benachrichtigen. Die muß sich darum kümmern. Himmel, so ein Mist…«
    Nur Zamorra fiel der Fahrer des Ford auf. Er hatte irgendwie Ähnlichkeit mit Rany Blescy, überlegte der Parapsychologe. Noch jemand, der zu ihr gehörte?

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