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0258 - Der Dämonensauger

0258 - Der Dämonensauger

Titel: 0258 - Der Dämonensauger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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rechtmäßig! Sie brechen das Gesetz, Mister Polizist!« fauchte Rany. »Ich werde es verhindern, daß Sie ihn mitnehmen.«
    »Und wie, bitte?« fragte Williams spöttisch.
    Er erkannte die Gefahr nicht, in der er plötzlich schwebte. Nur Zamorra und Nicole ahnten, daß die Dämonin jeden Moment die Beherrschung verlieren konnte. Wenn sie zuschlug, rettete die Polizisten nichts mehr. Egal, was danach kam. Eine Affekthandlung…
    Da stand Nicole plötzlich neben der Dämonin, legte ihr die Hand auf die Schulter.
    »Laß sie gehen«, sagte sie eindringlich. »Laß sie gehen… Mach jetzt keinen Unsinn! Denk an Gryf, den du liebst!«
    Von einem Moment zum anderen entspannte sich Rany. Sie nickte und gab die Tür frei.
    »Gehen Sie«, sagte sie leise und drohend. »Aber hüten Sie sich vor mir, Mister. Ich besitze Mittel und Wege, Sie kleinzumachen. Ganz, ganz klein…«
    »Ich fasse das als Drohung auf und verwarne Sie hiermit«, erwiderte Williams kalt. »Ab, Leute!« Kurz sah er Zamorra an. »Wir sehen uns später. Mister Mayer…«
    Sie rauschten ab.
    Rany Blescy sank in einen Sessel. Sie sah gar nicht wie eine bösartige Kreatur der Hölle aus, sondern wie ein hilfloses, junges Mädchen, das an der Härte der Welt zu zerschellen droht.
    War das wirklich eine Dämonin?
    Zu gern hätte Zamorra daran gezweifelt.
    Da ließ sich Nicole auf der Sessellehne nieder, griff nach der Hand der Dämonin. »Bleib ruhig, Mädchen«, flüsterte sie. »Und jetzt erzähl erst einmal, was hier los ist.«
    Rany Blescy lehnte sich zurück. Zamorra glaubte, seinen Augen nicht mehr trauen zu dürfen. Ein kleines Wunder spielte sich vor ihm ab.
    Die Dämonin schüttete Menschen ihr Herz aus!
    ***
    Gryf sprang »blind«. Das heißt, er konzentrierte sich nicht auf ein bestimmtes Ziel. Dazu blieb ihm überhaupt keine Zeit. Er mußte nur weg aus dem Zimmer, so schnell wie nur eben möglich. Das war alles, was wichtig war. Und doch war er nicht schnell genug.
    Er nahm das Netz mit.
    Es berührte ihn, hüllte ihn blitzschnell ein, noch während er an der »Absprungstelle« zu bestehen aufhörte und an einem anderen Ort wieder neu »entstand«. Der ganze Vorgang dauerte nicht einmal eine Zehntelsekunde. Die Umgebung wechselte gedankenschnell.
    Der Schmerz durchraste ihn mit nicht geringerer Geschwindigkeit. Gryf schrie auf. Die Berührung der magischen Netzmaschen brannte wie Feuer. Überall sprühten Funken auf.
    Gefangen!
    Das Ding hüllte ihn ein. Wollte es ihn verbrennen, vernichten? Oder hatte es mit diesem Netz noch eine andere Bewandtnis?
    Er erfuhr es nicht mehr.
    Die Zahnräder des Zufalls griffen ineinander.
    Magie mußte Magie angezogen haben. Wie ein Magnet: Plus an Minus, Schwarz an Weiß.
    Dort, wo Gryf ankam, war bereits eine andere Person.
    Dunkel gekleidet, mit stechenden Augen.
    Es dauerte nur zwei, drei Sekunden, bis der Druide den Mann erkannte. In einem Winkel zwischen Haus und Anbau irgendwo im Dorf Pidfarne befand sich der Vampir, der in der vergangenen Nacht entkam!
    Der Vampir war nicht weniger erschrocken als Gryf.
    Und im nächsten Moment reagierte das Netz schon.
    Es löste sich von dem Druiden, weil es einen größeren Gegner erkannte und annahm: den Vampir. Blitzartig stülpte es sich über ihn. Jetzt war es der Unheimliche, der aufschrie. Gryf taumelte. Der Schmerz wirkte noch nach, drohte ihm die Besinnung zu rauben. Daß das Netz jetzt den Vampir überfiel, rettete ihm das Leben. Denn angeschlagen, wie er war, hätte er dem Unheimlichen keinen Widerstand entgegensetzen können. Und der Vampir wollte ihn töten!
    Er kam nicht dazu.
    Däs Netz fesselte ihn.
    Gryf krümmte sich, wandte sich halb um und kämpfte gegen Schmerz und Benommenheit an. Er hielt noch immer den Silberstab in der Hand, sein Arm zuckte in Schmerzreflexen. Wieder berührte der Stab das Netz, rein zufällig.
    Ein neuerlicher elektrischer Schlag durchraste den Druiden.
    Aber der Stab mußte für einen Moment, in welchem die Energie abgeleitet wurde, auch eine Art magischen Kurzschluß im Netz erzeugen. Denn der Vampir spürte plötzlich, wie seine Fesseln schwächer wurden. Und er setzte seine Kraft ein, die in ihm wieder entstanden war. Seine Hände packten zu. Er riß das Netz einfach auseinander.
    Die magischen Fäden platzten.
    Der Unheimliche wurde kräftig durchgeschüttelt. Er gab einen schrillen Laut von sich, der Gryf durch Mark und Bein ging. Dann torkelte er davon, taumelte um das Haus herum, stützte sich schwer angeschlagen an der

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