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0258 - Der Dämonensauger

0258 - Der Dämonensauger

Titel: 0258 - Der Dämonensauger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wurde wie der Tote nach vorn katapultiert. Inspektor Williams brüllte eine Verwünschung. Matews Faust betäubte den Fahrer. Im nächsten Moment ließ der Dämon sich aus der hinteren Tür fallen, die er aufriß. Der Wagen schleuderte immer noch bremsend hin und her. Das machte Matew nichts aus. Er überschlug sich ein paar Mal auf der Straße und sah den Wagen in einen Graben fegen. Mit höhnischem Grinsen federte der Dämon wieder hoch.
    Inspektor Williams kroch halb aus dem demolierten Wagen. In seiner Hand blitzte die Dienstwaffe auf. Williams in seiner Erregung schoß sofort, ohne zu warnen. Zweimal brüllte die Waffe auf. Zwei orangerote Flammen rasten Matew entgegen.
    Zweimal griff der Dämon zu, fing die Kugeln im Flug auf!
    Williams schrie vor Entsetzen. Was er sah, ging über seinen Verstand.
    Blescy schleuderte eine Kugel zurück. Sie flog nicht so schnell, wie aus der Pistole geschossen, aber sie reichte aus, den Inspektor zu betäuben. Neben dem Wagen sank der Polizist zusammen.
    Blescy ließ die zweite Kugel auf die Straße fallen. Er trat kurz zu. Eine flache Bleischeibe blieb zurück.
    Matew Blescy schenkte dem Wagen und seinen Insassen keine Beachtung mehr. Er wandte sich um und schritt zum Dorf zurück. Es waren doch nur zwei Meilen.
    Die legte er bei seinem Dämonentempo in ein paar Minuten zurück.
    ***
    Es war später Nachmittag, als Zamorra, Nicole und Gryf wieder zusammentrafen. Sie saßen im Pub, tranken Tee, der Zamorra als eingefleischtem Kaffeetrinker gar nicht munden wollte, und sprachen die Geschehnisse durch.
    »Da hast du einen schönen Fang gemacht, mein lieber Gryf«, stellte Zamorra fest. »Eine Dämonin, die in dich verliebt ist… Das war doch auch noch nie da.«
    Gryf, der sonst keinem Liebesabenteuer aus dem Weg ging, zuckte nur mürrisch mit den Schultern und drehte seinen Silberstab in Kugelschreiberlänge zwischen den Fingern hin und her.
    »Eine Dämonensippe versammelt sich hier, und da ist noch dieser geheimnisvolle Vampir«, fuhr Zamorra fort. »Wäre es nicht am einfachsten, da wir sonst im Moment keine Waffe haben, diese entartete Dämonin als Waffe einzusetzen?«
    Gryf hob den Kopf. Er sah Zamorra an. Seine Gesichtszüge verhärteten sich.
    »Nein«, stieß er fast bellend hervor.
    Zamorra hob die Brauen.
    »Nein«, wiederholte Gryf. »Liebe zu mißbrauchen, ist das Furchtbarste, was man tun kann! So etwas liegt unter unserer Würde! Auch wenn es die Liebe einer Dämonin ist! Zamorra, willst du ihr die einzige Chance nehmen, Mensch zu werden?«
    Betroffen sah der Parapsychologe ihn an.
    »Ja, sie ist entartet«, sagte Gryf eindringlich. »Aber sie ist auf dem Weg, das Dämonische in sich abzustreifen und menschlich zu werden, und wenn sie in diesem Punkt enttäuscht wird, ist diese Chance ein für allemal vertan… Dann kehrt sie uns wieder den Rücken! Zamorra, eine Dämonin, die die Seiten wechselt, ist einmalig! Und… Darüber hinaus…«
    Er verstummte.
    »Du liebst sie auch«, erriet Nicole seine Gedanken.
    Gryf nickte.
    »Ich liebe sie auch. Nicht so, wie ich Teri liebe… Aber sie ist einfach ein Mädchen, das ich mag und das in dieser Phase besondere Zuneigung und Hilfe braucht. Hilfe sollten wir ihr geben und sie nicht in den Kampf hineinziehen. In einen Kampf, dem sie auszuweichen versucht.«
    »Vielleicht hast du recht«, gestand Zamorra ein.
    Gryf trommelte mit den Fingern auf die Tischplatte.
    »Wir sollten uns lieber verstärkt um den Vampir kümmern«, sagte er. »Wir stellen dem Burschen, der auch bei Tageslicht aktiv ist, eine Falle. Wenn er hineintappt, haben wir ihn.«
    Nicole sah den Druiden an.
    »Und ich bin der Köder, nicht wahr?«
    Gryf sah Zamorra an, dann Nicole. Zamorra schüttelte langsam den Kopf. »Zu gefährlich…«
    »Ich mache es«, sagte Nicole.
    ***
    Um diese Zeit trafen sich in dem fast leerstehenden Haus die Mitglieder der Blescy-Sippe. Colin, der vergreiste Älteste, und seine Frau Samara, seine Töchter Hacel, Rany und Bruder Matew. Rany und Matew saßen sich gegenüber. Böse sah Rany ihren dämonischen Bruder an.
    »Er hat Uncle Conan umgebracht«, klagte sie an und wies auf ihn.
    Colin hob den Kopf. »Rechtfertige dich, Matew!« brüllte er.
    Matew Blescy sah von einem zum anderen. Ranys Worte hatten sie alle aufgerüttelt: Er hat Uncle Conan umgebracht!
    Einen Blescy, der innerhalb der Familie mordete, hatte es seit dreitausend Jahren nicht mehr gegeben!
    Matew berichtete von dem Überfall des Vampirs. »Er war ein Opfer

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