Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0258 - Der Dämonensauger

0258 - Der Dämonensauger

Titel: 0258 - Der Dämonensauger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Wand ab und verschwand aus Gryfs Sichtbereich.
    Der Vampir ergriff einmal mehr die Flucht!
    Aber Gryf hatte selbst ebenfalls einen harten Kampf mit sich selbst auszufechten. Auch ihn hatte es hart getroffen. Immer wieder wollte die Bewußtlosigkeit nach ihm greifen. Er kämpfte dagegen an. An eine Verfolgung des seltsamen Vampirs war nicht mehr zu denken.
    So entkam jener abermals.
    ***
    »Soweit alles schön und gut«, sagte Professor Zamorra und lehnte sich zurück. »Du versuchst also, uns vor deiner Sippe zu schützen. Das ist lobenswert, obwohl wir uns auch selbst schützen könnten.« Nur keine Schwäche zugeben. Auch mit einem miesen Blatt die Poker-Einsätze noch höher treiben…
    »Wie wäre es, wenn du dich völlig von deiner Sippe und der Schwarzen Familie überhaupt lösen würdest?« schlug er vor. »Den ersten Schritt hast du ja nun längst schon getan. Es ist an der Zeit, auch den zweiten zu tun und die Bewegung damit zu vollenden.«
    Rany Blescy sah ihn aus leicht verschleierten Augen an.
    »Ich kann es doch nicht«, flüsterte sie. »Ich kann doch mein Blut nicht verleugnen… Ich bin und bleibe eine Dämonin, aber warum darf ich nicht das Recht haben zu lieben? Gryf zu lieben?«
    »Vielleicht ist es gar keine Liebe«, sagte Zamorra. »Vielleicht nutzt du ihn nur aus.«
    »Wenn du das noch einmal wiederholst, töte ich dich«, sagte die Dämonin bitter.
    Zamorra zuckte mit den Schultern, trat zum Fenster und sah hinaus. Plötzlich wandte er sich um.
    »Das Schwert Gwayjur«, sagte er. »Gib es mir zurück. Sofort.«
    Was würde Rany jetzt tun? Würde sie ihm die Waffe, die sie stahl, zurückgeben?
    Sie erhob sich. Sie ging zum Schrank. Sie nahm Gwayjur heraus! Hell glänzte das Zauberschwert auf. Rany trat zum Fenster und hielt Zamorra die Waffe entgegen, eine Hand am Knauf, eine an der Spitze.
    »Nimm es«, sagte sie leise.
    Rany, die Liebende! Rany, die Verräterin!
    Zamorra streckte die Hand nach Gwayjur aus.
    Er berührte das Schwert nicht.
    Es ging nicht.
    Die Waffe zuckte vor ihm zurück! Ließ sich nicht berühren!
    Es hatte schon öfters solche Situationen gegeben. Gwayjur machte sich selbständig. Das Schwert bestimmte selbst, von wem es sich führen ließ. In der einen Sekunde konnte es Zamorra gehorchen, in der nächsten seinem Gegner. Aber war Rany wirklich eine Gegnerin?
    Zamorra schluckte. Abermals griff er nach Gwayjur. Diesmal sprang die Klinge förmlich, wirbelte herum und schob sich so in Ranys rechte Hand, daß sie die Waffe sofort hätte schwingen können, hätte sie es gewollt.
    Das war eindeutig!
    Zur Zeit stieß Gwayjur Zamorra ab! Das Schwert diente der Diebin!
    »Was ist das?« keuchte Rany selbst erschrocken.
    Zamorra erklärte es ihr. »Das zwingt uns noch mehr zu einem Waffenstillstand«, schloß er. »Zumindest so lange, wie Gwayjur es will… Was wirst du tun?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Rany leise. »Aber geht jetzt. Ich muß wissen, was mit Gryf ist. Ich muß wissen, ob er noch lebt…«
    Zamorra sah Nicole an.
    »Tun wir ihr den Gefallen. Aber… Wir werden wiederkommen.«
    »Ich setze mich mit euch in Verbindung«, versprach Rany Blescy.
    Und dann war sie in ihrer Wohnung wieder allein. Allein mit sich und ihren quälenden Gedanken. Handelte sie richtig?
    Sie wußte es nicht!
    ***
    Rany Blescy hatte es nicht gewagt, sich gegen die Polizei zu stellen. Im letzten Moment, durch Nicoles Worte, hatte ihr Verstand gesiegt.
    Matew Blescy kannte da keine Hemmungen.
    Er erwachte auf der Rückbank des kleinen Polizeiwagens, der gerade Pidfarne verließ.
    Der Dämon stellte fest, daß er mit Handschellen gefesselt war. Daç gefiel ihm überhaupt nicht. Noch weniger gefiel ihm, daß er hinterrücks niedergeschlagen worden war. Von wem, wußte er nicht. Er hatte die Polizisten im Verdacht, aber als er nach ihren Gedanken griff, konnte er nichts dergleichen darin feststellen.
    Es spielte für ihn aber auch keine Rolle.
    Er schmolz die Handschellen. Die waren nicht mehr die schweren Metallausführungen von früher, sondern leichter Kunststoff, aber noch härter und unzerstörbarer als Eisen.
    Matew Blescy bewies das Gegenteil.
    Der Kunststoff glühte kalt auf und zerschmolz. Große Fladen tropften auf den Wagenboden. Der Polizist, der neben Blescy saß, wurde aufmerksam. Er öffnete den Mund zu einem lauten Warnschrei.
    Matew Blescy brachte sein Herz zum Stillstand.
    Lautlos sank der Beamte zusammen.
    Der Fahrer sah es im Rückspiegel. Er trat die Bremse voll durch. Matew

Weitere Kostenlose Bücher