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026 - Ich jagte das rote Skelett

026 - Ich jagte das rote Skelett

Titel: 026 - Ich jagte das rote Skelett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Ihr Telefon zur Verfügung stellen würden.«
    ***
    Mago hob das Schwert. Lance wollte sich die Todesangst, die ihn peinigte, nicht anmerken lassen. Er konnte nichts mehr verhindern.
    Wenn der Schwarzmagier zuschlug, war es mit ihm vorbei. Er konnte nur noch hoffen, daß es schnell ging, daß er nicht leiden mußte.
    Der Jäger der abtrünnigen Hexen grinste. »Du bist bereit, zu sterben, nicht wahr? Ich seh’s dir an!«
    »Ja«, sagte Lance Selby krächzend.
    »Du stirbst in diesem Augenblick zum erstenmal, und ich werde es so einrichten, daß dich die Angst noch einige Male umbringt, ehe es dir tatsächlich ans Leben geht. Für heute begnüge ich mich damit, diese Waffe in meinen Besitz gebracht zu haben. Genieße die kurze Zeit, die ich dir und Oda noch gönne. Wir sehen einander bald wieder. Dann geht es der weißen Hexe an den hübschen Kragen, und dich werde ich auch töten, denn du hast Oda Unterschlupf gewährt.«
    »Bring mich gleich um!« schrie der Parapsychologe. »Und laß Oda ihr Leben!«
    Mago schüttelte unerbittlich den Kopf. »Das ist kein gutes Geschäft. Ich kriege euch beide. Warum sollte ich auf Oda verzichten?« Der Schwarzmagier ließ das Höllenschwert langsam sinken. In seinem granitgrauen Gesicht war zu sehen, wie sehr er den Triumph auskostete. Es mußte ein großartiges Gefühl für ihn sein, das Höllenschwert zu besitzen. Ein Gefühl, das alles andere zudeckte. Auch seinen Haß gegen abtrünnige Hexen.
    Er befahl seinen Schergen, Lance Selby loszulassen.
    Sobald sich die »Schraubstockbacken« geöffnet hatten, wollte Lance den Versuch unternehmen, Mago unschädlich zu machen.
    »Berichte Tony Ballard und Mr. Silver, wer hier war und sich das Schwert geholt hat«, trug ihm Mago auf. »Sag ihnen, daß die Waffe nun mir gehört und daß ich ihnen damit das Leben nehmen werde!«
    Die Schergen traten von Lance Selby zurück.
    Der Parapsychologe wollte Mago mit seiner weißmagischen Faust niederschlagen. Haß war seine Triebfeder.
    »Du gottverfluchter…« Er stürzte sich auf den Schwarzmagier, obwohl er wußte, was er damit riskierte. Aber wenn er Tony Ballard, Mr. Silver, Oda und Roxane damit retten konnte, war er bereit, sein Leben dafür zu opfern.
    Mago hätte ihn spielend töten können. Der Jäger der abtrünnigen Hexen federte zurück. Lance Selbys Faust wischte knapp am Kopf des Schwarzmagiers vorbei. Der Schwung riß Lance nach vorn. Er prallte mit der Schulter gegen Magos Körper. Der Schwarzmagier stieß ihn zurück, und für einen Sekundenbruchteil loderte in Magos Augen der Entschluß auf, den Mann gleich zu töten, aber dieses Flämmchen erlosch wieder.
    Ehe Lance einen zweiten Versuch unternehmen konnte, Mago zu attackieren, streckte dieser ihn mit einem schmerzhaften Magieschock nieder.
    Lance schrie gepreßt auf und brach wie vom Blitz getroffen zusammen.
    ***
    Das war der Moment, als es Oda nicht mehr länger in Lance Selbys Haus aushielt. Sie mußte all ihren Mut zusammennehmen, um auf die Straße zu treten. Eine Begegnung mit Mago und seinen Schergen konnte für sie jederzeit tödlich sein.
    Dennoch durfte sie nicht kneifen.
    Wenn Lance in Gefahr war, dann war ihr Platz an seiner Seite. Sie wollte entweder mit ihm leben oder mit ihm sterben.
    Die ersten Schritte setzte sie zögernd, dann aber ging sie schneller, immer schneller. Vorhin, als sie die Schüsse vernommen hatte, hatte sie gehofft, Lance würde unversehrt zurückkommen.
    Doch er war nicht in seinem Haus erschienen. Nun machte sich Oda Vorwürfe, weil sie sich nicht schon früher entschlossen hatte, sich in Tony Ballards Haus zu begeben.
    Aufgewühlt erreichte sie die offene Tür. Einen Augenblick verharrte sie reglos. Im Haus war nichts zu hören. Das steigerte Odas Sorge um Lance.
    »Lance?«
    Er antwortete nicht.
    »Lance!«
    Oda trat ein. Sie sah die Verwüstung, die Mago angerichtet hatte.
    Tony Ballard würde aus allen Wolken fallen, wenn er nach Hause kam.
    »Lance!« Es war ein Schmerzensschrei, den Oda ausstieß, als sie Lance erblickte. Jede Vorsicht außer acht lassend, eilte sie auf ihn zu. Er lag zwischen zwei Sesseln auf dem Boden und regte sich nicht.
    Auf welchem Wege sich Mago und seine Schergen aus dem Staub gemacht hatten, wußte Oda nicht. Sie fühlte nur, daß die Feinde nicht mehr da waren.
    Hatten sie einen Toten zurückgelassen?
    Oda versetzte einem der beiden Sessel einen kräftigen Stoß und sank neben Lance Selby auf die Knie. Ihre Augen schwammen in Tränen. Lebte Lance Selby, der

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