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026 - Ich jagte das rote Skelett

026 - Ich jagte das rote Skelett

Titel: 026 - Ich jagte das rote Skelett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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einem alten, schmalbrüstigen Gebäude, an dessen Hinterfront mehrere Fenster erhellt waren.
    Die Augen, die sich Arma geholt hatte, strahlten, als sie die Nähe junger Mädchen spürte. Dieses ganze Haus war voll davon.
    Junge Mädchen!
    Vielleicht Opfer!
    Das rote Skelett huschte durch die Dunkelheit. Für sie waren die Bewohnerinnen dieses Hauses in erster Linie Körper, die sie danach untersuchen würde, ob sie etwas an sich hatten, das sie brauchen konnte. Viele Mädchen in einem Haus. Das war für Arma eine Gelegenheit, aus einem reich sortierten Angebot auszuwählen.
    Bestimmt war einiges dabei, was ihr zusagen würde.
    Die Zauberin blieb bei einem der finsteren Kellerfenster stehen.
    Sie bückte sich und streckte die glühenden Knochenhände aus. Ein Magiebündel zerbrach den Riegel und stieß das Fenster nach innen auf. Arma setzte sich auf den Boden und schob ihre Beine durch die Öffnung. Sie spreizte die Arme, hielt sich an der Mauer fest, ließ langsam nach und sank dem Kellerboden entgegen. Als sie losließ, fiel sie zwanzig Zentimeter. Hart kam sie auf und blickte sich um.
    An den Wänden standen alte Schränke. Zerlegte Betten lehnten an ihnen. Auf einem staubbedeckten kleinen Blumentisch stand eine alte Petroleumlampe ohne Glaszylinder.
    Hier bist du richtig, sagte sich Arma.
    Tod, Angst, Schrecken, Grauen… all das und noch viel mehr waren in dieses Haus gekommen, und niemand ahnte es. Die Situation gefiel Arma. Sie konnte in diesem Versteck warten, bis alle zu Bett gegangen waren, und dann von Zimmer zu Zimmer gehen, um sich die Mädchen anzusehen, ohne daß diese es bemerkten. Sie konnte aber auch schon in wenigen Minuten mit ihrem Streifzug beginnen und so blitzschnell und unvermutet zuschlagen, daß ihre Opfer nicht einmal zum Schreien kamen.
    Die Zauberin lachte höhnisch in sich hinein.
    Wenn Tony Ballard hinterher erfuhr, wie reich sie hier geerntet hatte, würde er sich die Haare raufen. Aber dann würde er nichts mehr ungeschehen machen können.
    Tony Ballard! dachte Arma verächtlich. Dämonenhasser! Du blickst auf einige spektakuläre Erfolge zurück, doch diesmal wirst du scheitern! Ich werde deinen Kopf an den Haaren forttragen, werde ihn dem Höllenfürsten bringen und sagen: »Sieh her, wessen Kopf ich dir bringe. Ist dir das nicht eine große Belohnung wert?«
    Und Asmodis wird mich mit Dank überhäufen, Tony Ballard!
    Mich, die Zauberin Arma. Sieh in mir den Prüfstein, an dem zu zerbrechen wirst!
    ***
    Daryl Crenna alias Pakka-dee hatte nicht den Versuch unternommen, sich an Tony Ballard zu hängen. Wenn Tony das rote Skelett allein jagen wollte, respektierte er das.
    Gespannt stand der Mann aus der Welt des Guten vor Yuums Auge. Daryl Crenna mußte erkennen, daß Tony Ballard zu spät kommen würde. Dem Polizisten, der vor dem Gittertor Posten bezogen hatte, war nicht mehr zu helfen.
    Pakkadees Gesicht verzog sich schmerzlich, als er sah, wie das rote Skelett das Gitter auseinanderbog. Es war schrecklich für ihn, tatenlos dabei zusehen zu müssen, wie der Mann sein Leben verlor.
    Nachdem das Skelett den Polizisten getötet hatte, verließ es die Ruine. Daryl Crenna bekam von Yuums Augen übermittelt, wohin sich Arma begab.
    Doch plötzlich flatterte das fleischige Lid. Das Auge des Weisen aus der Unendlichkeit, das eben noch ein gestochen scharfes Bild gezeigt hatte, überzog sich mit einem lästigen Flimmern.
    Die »Bildübertragung« wurde gestört. Daryl Crenna konnte das rote Skelett kaum noch erkennen, sah auch nicht mehr, was es machte. Andere Einflüsse mengten sich ein, und für einen Moment sah der Mann aus der Welt des Guten eine grauenerregende Fratze.
    Ein ghoulähnliches Geschöpf präsentierte sich ihm. Nur für einen Sekundenbruchteil, dann verschwand es wieder.
    Das Auge zeigte ein wirres Bild, ein heilloses Durcheinander.
    Pakka-dee hatte zunächst keine Erklärung für diese
    »Bildstörung«, doch nach kurzem Überlegen kam ihm die Erkenntnis. Zwei gleichrangige Aktivitäten des Bösen mußten zur Zeit in London ablaufen. Beides konnten Yuums Auge nicht übermitteln.
    Es konnte sich aber auch nicht für eines von beidem entschließen, und deshalb kam es zu diesem wilden Durcheinander.
    Starke Magie… Ein Haus … Gedrungene Gestalten … Wesen mit grün glänzender Haut und schwarzen Peitschen …
    Magos Schergen!
    Für einen Moment waren sie deutlich zu erkennen. Und auch Mago selbst sah Daryl Crenna.
    Und das Haus, dem die schwarze Attacke galt, war Tony

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