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026 - Stadt der Untoten

026 - Stadt der Untoten

Titel: 026 - Stadt der Untoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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eintauchte.
    Hinter sich hörte sie das Klatschen nackter Füße auf dem Eis, vor sich sah sie das Labyrinth der Gänge.
    Es ist nicht so wie beim letzten Mal, redete sie sich ein. Hier kenne ich mich aus. Ich weiß, wie ich nach oben komme.
    Sie bog nach rechts in einen Quergang ab, lief dem Eingang entgegen, durch den sie hinab gestiegen war. Die Stadt, die ihr vor wenigen Stunden noch feindselig und fremd erschienen war, stellte sich jetzt als ihre letzte Hoffnung heraus.
    Samtha schlug einen Haken nach links und tat damit so, als wolle sie zum Stamm der Wiithols. Sie wusste nicht, wie intelligent die Würmer waren, fürchtete jedoch, dass sie ihr vielleicht den Weg abschnitten, wenn sie ihre wahre Absicht zu früh erkennen ließ.
    Vor ihr gabelte sich der Gang. Samtha lief erneut nach links. Sie schlitterte um die Ecke, verlor das Gleichgewicht und schlug hart auf dem Boden auf.
    Stöhnend kam sie wieder auf die Beine. Sie wollte weiterlaufen, stutzte jedoch. Vor ihren Augen tanzten Lichter auf und ab.
    Ich habe mich verletzt, war ihr erster Gedanke, aber dann kamen die Lichter näher. Sie flackerten.
    Fackeln, erkannte Samtha. Ihre Hoffnung stieg. Frosen hatten Angst vor Feuer, allein deshalb würden sie keine Fackeln benutzen. Die Sabwejs trugen sie auch nur selten, denn ihre Augen hatten sich an das grünliche Licht der Wände gewöhnt. Also mussten es Menschen aus der Stadt sein, die sich in die Eiswelt gewagt hatten.
    Waren es vielleicht Maddrax und Pieroo, die gekommen waren, um sie zu beschützen?
    Samtha klammerte sich an diesen Gedanken, als sie auf die Fackelträger zulief. Nach einigen Schritten bemerkte sie, dass es eine ganze Gruppe war, die ihr entgegen kam. Man schien sie ebenfalls bemerkt zu haben, denn jemand zeigte auf sie. Drei Gestalten lösten sich aus der Gruppe und gingen rasch auf sie zu.
    Nervös blieb Samtha stehen und sah ihnen entgegen. Als sie näher kamen, erkannte sie, dass es drei Männer waren. Ihre Gesichter waren schwarz, ihre Arme
    glänzten feucht, ihre Schuhe hinterließen dunkle Flecken auf dem Eis.
    Blut. Die Erkenntnis traf Samtha wie ein Schlag. Diese Männer waren nicht gekommen, um sie zu retten, sondern um zu töten! Es waren Schlächter, die dem Blutrausch verfallen waren.
    Sie wich zurück, wusste nicht, wohin sie sich wenden sollte. Vor ihr waren die Mörder, hinter ihr die Frosen.
    Samtha saß in der Falle.
    ***
    »Haben sich alle entschieden?«, fragte Cosimus Kapitaan Colomb nickte. Um über die weitere Fahrt zu sprechen, hatten sich die beiden Männer unter das Zelt des Treibhauses zurückgezogen, das auf dem Dach der Residenz stand. Man hatte die große Funkantenne des nördlichen Turms genutzt, um es aufzuspannen.
    Das Fest das Maa'ors neigte sich dem Ende zu. Die Tafel war aufgelöst, die Gäste saßen im Kaminzimmer beisammen oder schnappten ein wenig frische Luft auf dem Dach. Die ehemalige Besatzung der Santanna war zum größten Teil betrunken auf ihren Stühlen eingeschlafen.
    »Fast alle kommen mit«, sagte Colomb. »Nur Pieroo, Maddrax und Yuli nicht.«
    »Yuli?« Cosimus hatte geahnt, wie sich Maddrax und Pieroo entscheiden würden, aber dass Yuli ebenfalls in Nuu'ork bleiben wollte, überraschte ihn. »Was will sie denn hier ganz allein anfangen?«
    »Ich weiß es nicht. Hoffentlich ist ihr die Freiheit nicht zu Kopf gestiegen. Es wäre schlimm, wenn meine Entscheidung sie ins Unglück stürzt.«
    Cosimus neigte den Kopf. »Mit Verlaub, Kapitaan, aber ich glaube nicht, dass sie an Bord glücklich war.«
    »Das mag sein, doch Yuli ist nicht der Grund, weshalb ich Euch sprechen wollte. Es geht um das Thema von Bieenas Absicherung, sollte mir etwas zustoßen.«
    Cosimus erinnerte sich, dass sie in den Pestkerkern schon einmal darüber gesprochen hatten. Colomb verfügte über einen gewissen Reichtum, den er seiner Hauptfrau zukommen lassen wollte. Die Unterlagen darüber befanden sich im Haus eines Kaufmanns. Der hatte die strikte Anweisung, sie nur einem Fremden auszuhändigen, der Colombs bestgehütetes Geheimnis kannte: seinen wahren Namen.
    Der Kapitaan sah sich kurz um. Sie waren nicht allein in dem Treibhaus, aber die anderen Besucher waren zu weit weg, um der Unterhaltung folgen zu können.
    »Ich habe guten Grund, diesen Namen geheim zu halten«, sagte Colomb, »und wenn ich jemals erfahre, dass Ihr ihn jemandem genannt habt…«
    »Das werde ich nicht tun, Kapitaan. So gut solltet Ihr mich kennen.«
    »Nun gut.« Colomb räusperte sich. »Ich

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