Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0260 - Gespenster der Vergangenheit

Titel: 0260 - Gespenster der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
selbst die geringste Aussicht noch gut genug, um wahrgenommen zu werden. - Also, was brauchen Sie?"
    Rakal atmete auf. Sein Plan war fertig. Erteilte ihn dem Alten mit und erhielt die Bestätigung, daß er mit den vorhandenen Mitteln durchgeführt werden könne. Rakal machte seinerseits kein Hehl daraus, daß alles so rasch wie möglich geschehen müsse, weil der Gegner sonst zuviel Zeit für seine Suche hätte, und der Alte versprach ihm, die gesamte derzeitige Burgbesatzung bei der Arbeit einzusetzen, Rakal dankte ihm dafür.
    Dann kehrte er zu Emerich zurück und machte ihm klar, wie er sich zu verhalten hatte. Mit der Rückkehr der Versprengten, die das Feuergefecht im Hügelland überlebt hatten, mußte während der kommenden drei Stunden gerechnet werden. Emerich erhielt den Auftrag, sie auf keinen Fall in die Burg zu lassen.
    Ihre Anwesenheit würde Unruhe verursachen, und Unruhe war das letzte, was Rakals Plan vertragen konnte. Er hatte damit gerechnet, daß Emerich sich dagegen wehren werde, von einem Außenseiter Anordnungen entgegenzunehmen. Zu seinem Erstaunen nickte er jedoch nur knapp und versicherte, er hätte auch ohne Anweisung so gehandelt. Er verteilte seine Leute auf die Mauerlaufgänge und trug ihnen auf, die Augen offenzuhalten. Inzwischen war die Sonne aufgegangen. Aus der Ebene stiegen weiße, schimmernde Nebelschwaden, aber zu den Hügeln hin war die Sicht klar.
    Maurice, der Alte, tippte Rakal auf die Schulter und erklärte ihm, daß die Leute bereit seien, mit der Arbeit zu beginnen. Rakal warf einen prüfenden Blick zum Himmel hinauf. Das Firmament war wolkenlos blau. Der Tag versprach schön zu werden.
    Wenn alles so verlief, wie er es sich vorstellte, würde er nicht mehr lange Zeit haben, die Schönheit dieser Welt zu genießen. Wenn er Erfolg haben wollte, mußten die Vorbereitungen in einer Stunde abgeschlossen sein. Nur wenn das gelang, bestand Aussicht, daß die CREST zu Hilfe kommen konnte, bevor die Tefroder hier eintrafen.
     
    7.
     
    Maurice führte ihn aus dem Innenhof der Burg hinaus auf den Streifen grasbestandenen Landes, der den Burgkern ringförmig umgab und seinerseits von der äußeren Mauer begrenzt wurde. Unter Leitung des zweiten Alten waren die Französinnen inzwischen voller Eifer dabei, ein zerbrechlich aussehendes Holzgerüst zu errichten. Das Gerüst bestand im wesentlichen aus vier im Quadrat angeordneten Stangen aus bambusähnlichem Holz, die etwa zehn Meter weit in die Höhe ragten. Sie wurden durch locker angenagelte Querstreben zusammengehalten. Im Innern des Gerüsts stand auf dem Boden ein eiserner Ofen, von dem Qualm und Dampf aufstiegen. Zwei ältere Frauen waren damit beschäftigt, ein kräftiges Feuer in Gang zu bringen. Fünf oder sechs andere schleppten ein Gebilde aus Stoff heran, das nichts weiter als ein riesiger Sack zu sein schien. Der Sack wurde mit Seilen so an den Gerüststangen befestigt, daß sein offenes Ende sich wie eine Esse über den Ofen stülpte. Das geschlossene Ende lag vorläufig noch am Boden, aber sobald die vom Ofen erzeugte Heißluft einströmte, würde der Sack sich aufblähen und zum Ballon werden.
    Maurice erklärte, er und seine Leute hätten damals, als die Fremden sie hierher verschleppten, gerade einer Vorführung der Brüder Montgolfier beigewohnt, die sich zu einem Ballonflug vorbereiteten. Die Montgolfiers waren gerade gestartet, als die Unbekannten eingriffen. Zusammen mit Maurice und seiner Begleitung waren auch zwei Ballonhüllen auf die fremde Welt verschleppt worden. Kaum hier angekommen, hatten die Franzosen sich sofort bemüht, dem Beispiel der Brüder Montgolfier zu folgen und einen der Ballons startfähig zu machen. Die Hülle verbrannte bei dem Versuch. Maurice hatte geraten, zuerst nach einer Pflanzenfaser Ausschau zu halten, aus der weitere Hüllen hergestellt werden könnten, bevor mit dem zweiten Experiment begonnen wurde. Über der Suche nach der geeigneten Faser waren Jahre vergangen. Das merkwürdige Fluidum des Planeten hatte auf Maurice und $eine Leute gewirkt. Sie waren träge geworden. Zwar bedienten sie sich nach wie vor der Ballone, aber aus ihrem glühenden Eifer war ein mühseliger Trott geworden.
    „Wir glauben nicht mehr daran", versicherte Maurice traurig, „daß wir mit Hilfe eines Ballons zur Erde zurückkehren können." Rakal sah ihn überrascht an. „Glaubten Sie das ursprünglich?" fragte er.
    „Natürlich. Welche Erklärung war plausibler als die, daß man uns auf den Mond

Weitere Kostenlose Bücher