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0262 - Leonardos Knochenhorde

0262 - Leonardos Knochenhorde

Titel: 0262 - Leonardos Knochenhorde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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»Ich habe es nicht nötig, Abkommen mit meinen Feinden zu treffen! Siehst du diesen Schlüssel?«
    Er hielt ihn hoch. Zamorra nickte unbehaglich. Er ahnte eine Teufelei.
    »Der Schlüssel öffnet den Kragen wie auch das Schloß am Wandhaken. Die Kette ist unzerstörbar, durch Schwarze Magie gehärtet. Nicht einmal das Schwert, das Stein schneidet, könnte sie durchtrennen.«
    Der Schlüssel glühte zwischen seinen Fingern in kaltem Feuer auf, schmolz und tropfte zu Boden. Die Telepathin stieß einen erschrockenen Schrei aus.
    »Es gibt jetzt nur noch eine Möglichkeit, dieses Mädchen von der Kette zu befreien«, sagte Leonardo. »Man muß ihr den Kopf abtrennen.«
    »Bestie«, keuchte Zamorra. Er ballte die Fäuste, war drauf und dran, auf den Montagne zuzuspringen. Aber er wußte, daß ihm das nichts nützen würde.
    Leonardo lachte wieder grausam.
    »Nun, ich denke, ich werde sie von der Kette befreien lassen. Henker, walte deines Amtes«, sagte er.
    Zamorra fuhr herum.
    Er sah den Skelett-Krieger, der sich mit grausamer Langsamkeit näherte. Er hielt ein mächtiges Schwert in den Händen, und seine Absicht war klar.
    Er wollte Uschi enthaupten!
    ***
    Gryf sah sich in der Stube um. »Sieht aus wie auf’m Handgranirten-Wurfstand«, murmelte er. »Was wird bloß die Versicherung dazu sagen?«
    Er fand das Schwert Gwaiyur. Aber den kleinen Behälter mit dem Zauberpulver suchte er vergebens. Den trug doch Nicole bei sich! Und die war entführt worden.
    Gryf murmelte eine Verwünschung. Wie sollte er jetzt den magischen Schirm durchbrechen?
    Das hatte ihm gerade noch gefehlt! Was half es ihm, daß Asmodis ihn vor der Gefangennahme bewahrt hatte, wenn er nicht ins Château gelangte?
    Ratlos trat er nach draußen. Die Dunkelheit hielt noch immer an. Es konnte also nicht mehr viel Zeit vergangen sein. Er zog die Kombiwaffe Zamorras aus der Tasche. Ob er den Schirm mit der Laserwaffe öffnen konnte? Aber daran glaubte er nicht. Alles hatte seine Grenzen. Technik und Magie harmonisierten in diesem Fall nicht miteinander. Das hatte einst nur bei den alten Lemurern und auch bei den Silbermond-Druiden funktioniert. Aber die Lemurer gab es längst nicht mehr, und das System der Wunderwelten war zerstört!
    Es führte zu nichts.
    Er sah zum Berg hinauf. Dort oben drohte Château Montagne. Hinter den Fenstern glomm düsteres Licht. Höllenlicht…
    Plötzlich sah der Druide etwas auf dem Boden liegen. Es blitzte im Mondlicht. Er sprang darauf zu und hob es auf. Die kleine Dose mit dem Pulver! Er öffnete sie und sah hinein. Sie war gefüllt!
    Nicole mußte sie bei ihrer Entführung verloren oder fortgeworfen haben!
    Der Druide atmete erleichtert durch. Jetzt konnte es vielleicht gelingen. Er hielt die Dose fest, konzentrierte sich auf das Château und tat den entscheidenden Schritt.
    Der zeitlose Sprung schleuderte ihn genau in den Abwehrschirm!
    Gryf schrie auf, als ihn der Schmerz durchraste, und er verlor das Bewußtsein.
    ***
    Nicole erwachte. Beim Durchgang durch den magischen Schirm hatte auch sie das Bewußtsein verloren. Jetzt kam sie wieder zu sich. Man hatte ihr die Hände auf den Rücken gefesselt. Sie lag am Boden. Wenn sie den Kopf hob, konnte sie sehen, wo sie sich befand.
    Neben ihr, ebenfalls gefesselt, lag Großvater Lasalle. Der alte Mann murmelte unablässig vor sich hin, aber ob es Gebete oder Flüche waren, konnte Nicole nicht erkennen. Ein paar Meter weiter waren zwei Skelett-Krieger dabei, die halb ohnmächtige Silvie auf eine Streckbank zu fesseln.
    Wo kommt das verdammte Ding her? dachte Nicole. Sie konnte sich nicht erinnern, daß es zu Zamorras Zeit in irgendeinem verstaubten Kellerraum des Châteaus eine Streckbank oder überhaupt derartige Folterinstrumente gegeben hatte. Zamorra hatte alles entrümpeln lassen. Andererseits… Es gab dennoch in den labyrinthartigen Kellersystemen Räume, die in der Neuzeit noch niemand betreten hatte, weil sie zu abgelegen waren, zu weit entfernt oder einfach zu baufällig. Und ganz abgesehen davon konnte Leonardo das Ding ja neu eigerichtet haben…
    »Was haben diese Teufel vor?« fragte sie leise.
    Der alte Lasalle drehte den Kopf. »Sie befragen«, knurrte er grimmig. »Wo euer Versteck ist! Monica deutete doch an, daß wir es wüßten, als sie zu uns kam und Silvie rettete…«
    Nicole erinnerte seich an die Erzählung.
    »Aber sie können sie doch deshalb nicht foltern!« stieß sie entsetzt hervor.
    Lasalle spie aus. »Und wie sie können. Silvie weiß doch

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