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0263 - Das Syndikat der toten Seelen

0263 - Das Syndikat der toten Seelen

Titel: 0263 - Das Syndikat der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Syndikat der toten Seelen (1 of 3)
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Vier-Millionen-Vermögens: Coldways um vierzehn Jahre jüngerer Bruder Jack.«
    »Daß die alle so erpicht sind auf einen tödlichen Autounfall«, brummte ich kopfschüttelnd. »Ist das neuerdings Mode geworden?«
    »Mir scheint eher Herzschlag Mode zu sein«, entgegnete Phil. »Das Untersuchungsergebnis im Fall Coldway stellt nämlich fest, daß Coldway am Steuer seines Wagens einen Herzschlag erlitt. Dadurch wurde der Wagen führerlos und dadurch kam es überhaupt erst zu dem Unfall.«
    »Sieh mal an«, brummte ich. »Bei Margaret Draller, geborene Le Troire, wurde festgestellt, daß sie am Steuer ihres Wagens einem Herzschlag zum Opfer fiel, so daß das führerlose Fahrzeug gegen die Laterne raste.«
    »Das ist ja großartig«, meinte Phil. »Jetzt brauchen wir nur, noch den Fall Porten dranzuhängen: Herzschlag und anschließend Autounfall. Was sagst du dazu?«
    Ich stand auf und ging ein paar Schritte im Office auf und ab.
    »Ich wette meinen neuen Hundertsechzig-Dollar-Sonntagsanzug gegen ein gebrauchtes Papiertaschentuch«, sagte ich, »daß diese Fälle im Grunde genommen ein einziger Fall sind. Herz-Schlag! Lächerlich. Drallers Frau war 42 Jahre alt und kerngesund —«
    »Coldway war 51 und hatte nichts weiter als eine Narbe von einer Blinddarmaperation«, ergänzte Phil.
    »Und von Porten sind auch keine Schwächen oder Krankheiten bekannt, die einen plötzlichen Herzschlag wahrscheinlich machten«, fuhr ich fort. »Aber — zum Teufel — wenn das alles keine .Zufälle waren, wer steckt dann dahinter?«
    Das Telefon bimmelte und unterbrach unser Gespräch. Ich nahm den Hörer ab.
    »Da ist ein Mann, der dich sprechen will, Jerry«, sagte der Kollege aus der Vermittlung. »Aber er will seinen Namen nicht sagen.«
    Ich dachte sofort an Peter Cotton. »Stell durch«, bat ich.
    »Hallo?« krächzte gleich darauf eine heisere Stimme.
    »Ja, hier ist Cotton«, brummte ich. »Wer sind Sie?«
    Es war nicht die Stimme von Peter Cotton. Es war eine verstellte Stimme, die ich nicht unterbringen konnte. Und sie sagte knapp und bündig:
    »Lassen Sie die Toten ruhen, Cotton, sonst werden Sie ihnen bald Gesellschaft leisten. Wir spaßen nicht. Suchen Sie Uatthew im Morris-Park. Dann werden Sie begreifen, daß wir es ernst meinen.«
    Klack, der Hörer war aufgelegt worden, bevor ich Piep sagen konnte.
    ***
    Sechs Detektive von der Unfallabteilung, die Matthew geleitet hatte, vier G-men aus unserem Bereitschaftsdienst und zweiundzwanzig uniformierte Polizisten des nächstgelegenen Reviers, davon vier mit Suchhunden, grasten ab 1 Uhr 30 mittags den Morris-Park südlich der 124. Straße ab.
    Jeder fünfte Mann war mit einem tragbaren Sprechfunkgerät ausgerüstet, das auf die Wellenlänge unseres Gerätes im Jaguar geschaltet war. Phil und ich hockten im Wagen und warteten.
    Es war 1.42 Uhr, als man Leutnant Matthew fand.
    Wir eilten an die Fundstelle.
    Matthew lag in einem dichten Ge-Gebüsch. Ein Hund hatte ihn aufgespürt. Jetzt saß er neben Matthew und winselte kläglich. Offenbar begriff sogar der Hund, was geschehen war.
    Leutnant Matthew hatte eine leichte Verletzung auf dem Kopf. Die hätte ihm höchstens ein paar Stunden Kopfschmerzen eingetragen. Dennoch war er tot. Schon seit vielen Stunden. Obgleich man keinerlei Gewaltanwendung — außer der Beule auf dem Kopfe erkennen konnte.
    Natürlich ließen wir sofort die zuständige Mordkommission kommen. Sie wurde von einem Detektiv-Leutnant Wools geleitet, den wir bis dahin noch nicht kennengelernt hatten, weil er erst vor einigen Monaten Leutnant und Leiter der Kommission geworden war.
    »Hören Sie, Wools«, sagte ich, nachdem wir uns gegenseitig vorgestellt hatten, »Wir können Ihnen eine Menge interessanter Sachen über Matthew und seinen plötzlichen Tod erzählen. Sobald Sie hier am Fundort fertig sind, kommen Sie in unser Office. Wir stecken bis zum Halse in der Arbeit, und jetzt wird es hier bei Ihnen erfahrungsgemäß doch ziemlich lange dauern.«
    »Mindestens zwei Stunden«, nickte Wools. »In Ordnung. Ich komme.«
    »Noch etwas«, fügte Phil hinzu. »Der Arzt soll so schnell wie irgend möglich die Obduktion machen. Als allererstes interessiert uns der Befund des Arztes! Woran ist Matthew gestorben! Diese Frage ist im Augenblick wichtiger als alles andere.«
    »Entschuldigen Sie, daß ich mich einmische«, sagte ein kleiner, drahtiger Mann von höchstens dreißig Jahren. Er trug eine randlose Brille und schleppte eine große, schwarze Tasche mit sich

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