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0265 - In Brooklyn blüht der Galgenbaum

0265 - In Brooklyn blüht der Galgenbaum

Titel: 0265 - In Brooklyn blüht der Galgenbaum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In Brooklyn blüht der Galgenbaum (3 of 3)
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das eigene eintauschen könnte.
    Aber was nützte es jetzt noch? Seine Tochter war tot. Sein Plan war nur in den unwichtigsten Etappen geglückt. Und es sah nicht danach aus, als ob die wichtigen Etappen noch gelingen würden.
    Er rüttelte das Mädchen, das auf einem Feldbett lag und mit einem zerknitterten Mantel zugedeckt war.
    »Hallo!«, sagte er dabei müde. »Hallo, aufwachen! Miss Fleckson! Aufwachen!«
    ***
    Jack Gallus saß am Steuer. Kau-Kelly hockte neben ihm. Seine Kiefer waren in ständiger Bewegung. Kantig ragte das Kinn vor.
    »Was hat es denn nun gegeben?«, fragte Gallus.
    »Gegeben? Wieso gegeben?«, schreckte O’Kelly aus seinen Gedanken auf.
    »Ich meine, in der Unterhaltung mit Morgan«, erklärte Jack Gallus. »Ihr wolltet doch eure Pläne aufeinander abstimmen.«
    »Wir haben noch nichts entschieden. Morgan will bis morgen früh fünf warten. Wenn sich dieser Mister X noch einmal meldet, will er ihm sagen, dass wir nicht handeln, wenn uns nicht erklärt wird, um was es geht.«
    »Und wenn sich Mister X nun nicht meldet?«
    »Dann besprechen wir morgen früh um fünf die Lage noch einmal. Morgan hatte vorhin nicht viel Zeit. Er musste mit seinen Leuten achtzig Geschäftsleute und Gastwirte abkassieren.«
    Eine Weile fuhren sie schweigend durch die belebten Straßen. Am Himmel zogen langsam dunkle, schwere, tief hängende Wolken auf. Ihre Ränder schienen schwefelgelb gefärbt zu sein.
    »Sonderbar«, murmelte O’Kelly nach einer Weile.
    »Was?«
    »Dieser Kerl, der behauptet hat, dass ich ihn geschickt hätte. Mir kommt sein Gesicht bekannt vor. Irgendwo habe ich es schon mal gesehen. Vielleicht im Leben, vielleicht in einer Zeitung - ich kann mich beim besten Willen nicht dran erinnern.«
    »Manchmal bildet man sich das auch nur ein«, meinte Jack Gallus. »Eine Ähnlichkeit macht einen stutzig, und dann bildet man sich ein, man müsste den Mann kennen, während es eben doch nur eine Ähnlichkeit mit einem anderen war, den man kannte.«
    »Ja, das ist auch möglich«, seufzte O’Kelly. »Ich weiß nicht, was heute mit mir los ist. Ich fühle mich nicht wohl in meiner Haut. Ob das am Wetter liegt?«
    »Kann sein. Die Schwüle macht einen fertig.«
    Wieder verstrich eine gewisse Zeit, ohne dass sie sprachen. Dann nahm O’Kelly das Gespräch wieder auf.
    »Leider hatte Morgan keine Zeit, sonst hätten wir uns diesen frechen Kerl gründlich vorgeknöpft, der da behauptet hatte, ich hätte ihn geschickt. Er muss doch einen Grund haben, so etwas zu behaupten.«
    »Vielleicht suchte er nur einen Job und hoffte, ihn bei Morgan zu finden«
    »Das glaube ich nicht. Dafür hätte er doch das Märchen nicht zu erfinden brauchen, das er Morgan und Laine aufgetischt hat.«
    »Laine war da?«
    »Er war schon weg, als wir ankamen. Heute scheint es alle Welt eilig zu haben. Der Teufel mag wissen, wieso eigentlich. Da fällt mir was ein. Weißt du, was Morgans Leute morgen früh machen sollen?«
    »Na?«
    »Er hat zwanzig Mann. Jeder Einzelne soll in einen anderen Autobus steigen - zwischen sieben und neun Uhr früh - und unter seinem Sitz beim Aussteigen eine Bombe zurücklassen.«
    »Was?«, rief Gallus. »Noch zwanzig Bomben?«
    »Ja. Nur eben diesmal in die Busse. Wir sollten die U-Bahn bedenken, Morgans Leute dagegen die Autobusse. Auf dem Central-Bahnhof soll eine Kiste auf Morgans Namen eingegangen sein, in der sich die Bomben befinden.«
    »Es ist unglaublich«, murmelte Gallus.
    »Kann man wohl sagen«, meinte O’Kelly. »Setz mich an der nächsten Ecke ab! Du kannst noch etwas tun.«
    »Und zwar?«
    »Laine kennt dich doch nicht. Morgan sagte, dass Laine noch zu Lonely-Tony wollte. Wo Lonely-Tony sein Quartier hat, weiß ich. Er drückt sich mit seinen Männern dauernd auf einer Kegelbahn rum. Wenn Laine dorthin gefahren ist, wäre es unsere Chance, Laines Versteck ausfindig zu machen.«
    »DU meinst, ich soll hinfahren und Laine folgen, wenn er wieder herauskommt?«
    »Du bist ein kluges Kind.«
    »Okay, mir soll es recht sein.«
    Gallus ließ sich den Weg zu jener Kneipe beschreiben, wo Lonely-Tony sein Gang-Home eingerichtet hatte. Danach setzte er Brian O’Kelly an der nächsten Straßenecke ab. Er fuhr von da aus auch tatsächlich in die Richtung, die ihm Brian O’Kelly beschrieben hatte. Aber nur ein paar Blocks weit, dann bog er von dieser Richtung ab.
    Knapp fünf Minuten später hielt er vor Funny Issys Kneipe. Er ging rasch hinein. An der Theke war viel Betrieb. Jack Gallus stellte

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