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0266 - Der Hunderttausend-Dollar-Koffer

0266 - Der Hunderttausend-Dollar-Koffer

Titel: 0266 - Der Hunderttausend-Dollar-Koffer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Hunderttausend-Dollar-Koffer
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gangbare Münze Umtauschen will, ist völlig unverdächtig. Bedenken Sie doch, dass er es war, der Jack…«
    Die Frau stand auf. Sie ging zu dem kleinen Wandschrank, in dem sie ihre Flaschen verwahrte. Ich dachte, sie wollte sich einen neuen Drink mischen, aber als sie sich wieder umdrehte, hielt sie eine kleine, bösartig aussehende Pistole in der Hand, und ihr Zeigefinger lag in einer Weise am Abzug, die verriet, dass die Lady mit dem Ding umzugehen verstand.
    »Komm hoch aus deinem Sessel, mein Junge!«, befahl sie.
    Ich erholte mich von meinem Staunen, blieb sitzen, schlug die Beine übereinander und grinste.
    »Ich mache keine Witze«, fuhr sie mich an. »Wenn du einen Trick versuchst, blase ich dir dein bisschen Gehirn aus dem Schädel, und du kannst davon nichts entbehren.« Sie lachte hart auf. »Wie kannst du mich für so dämlich halten, auf deine Story hereinzufallen.«
    Ich seufzte, streckte mich und knurrte.
    »Ja, verdammt, ich hätte mir etwas Besseres einfallen lassen sollen.«
    »Also, wo ist Paola?«
    »Wie ich schon sagte, sie ist vom FBI hochgenommen worden.«
    »Du lügst! Ihr habt sie euch gekauft. Für wen arbeitest du. Ich kenne dich nicht.«
    Ich hatte einen Einfall. »Für Steve!«, sagte ich.
    Sie gab einen zischenden Laut der Wut von sich. »Diese Ratte! Jetzt wagt er sich aus seinem Loch. Wenn Tracy noch lebte, würde Steve vor Angst…« Sie sagte, was jener Steve vor Angst tun würde, und es war nicht sehr ladylike.
    »Sie sollten Ihre Spielzeugkanone wegstecken und sich ruhiger mit mir unterhalten«, schlug ich vor. »Wir wissen, dass Sie es waren, die Jack Tracy vor den Bullen versteckt gehalten hat. Sie können sich ja denken, wer es uns zugezwitschert hat. Die G-men haben Tracy erwischt, aber sie erwischten nicht die Almond-Dollars. Der alte Jack hat für die Moneten nicht mehr die geringste Verwendung, und wir finden, dass hunderttausend Bucks für knapp zwei Wochen Kost und Logis zu viel sind. Sie haben die Dollars, Lil Wayt. Rücken Sie sie heraus, wenn Sie sich Ärger ersparen wollen.«
    Das Telefon läutete. Ohne mich aus den Augen zu lassen, ergriff die Frau den Hörer und führte ihn ans Ohr. »Ja«, sagte sie. Ihre Augen weiteten sich vor Staunen.
    Hallo, ich hätte sie vielleicht besser nicht ans Telefon lassen sollen, aber Paola Baker konnte noch nicht anrufen. Die Stunde, die das Verhör dauern sollte, war noch nicht vorüber.
    »Erzähle alles, aber schnell!«, verlangte sie.
    Sie lauschte dem Anrufer, ohne ihn zu unterbrechen. Ich sah, dass sie ihren Zeigefinger, der bisher am Abzug der Pistole gelegen hatte, zurückzog, und ich dachte, ich könnte eine Gelegenheit finden, meine Gangsterrolle noch ein wenig zu intensivieren.
    Ich zog die Füße an, legte die Hände anscheinend nachlässig auf die Lehne des Sessels, spannte die Muskeln und startete.
    Ich war ziemlich schnell, und es klappte wie im Bilderbuch. Ich war bei Lil Wayt, bevor sie eine Gegenbewegung machen konnte, und ich riss ihr die Pistole aus den Fingern, bevor sie den Zeigefinger wieder an den Abzug bringen konnte.
    Sie erschrak, schrie leise auf und ließ den Telefonhörer fallen. Ich angelte mir das Ding und hob es ans Ohr.
    »Lil!«, rief eine Frauenstimme am anderen Ende der Leitung. »Lil! Hörst du nicht? Ist etwas geschehen? Antworte doch, Lil!«
    Ich deckte die Muschel ab und zischte Lil Wayt an: »Sprechen Sie! Sagen Sie, sie soll weiterreden!«
    Ich hielt ihr den Hörer hin. Sie nahm ihn. Ich drängte meinen Kopf neben den ihren, um mitzuhören.
    »Häng ein«, sagte die Frau ruhig. »Ich rufe dich später an!«
    Ich fiel aus allen Wolken, und ich brauchte ein paar Sekunden, um die notwendige Gangsterbrutalität zu entwickeln. Ich riss ihr den Hörer aus der Hand und lauschte. Zu spät. Die andere Seite hatte aufgelegt.
    »Das wird Sie einiges kosten, Miss«, knurrte ich. »Wir reden jetzt unter anderem Vorzeichen weiter. Wer hat angerufen?«
    »Paola Baker, Mr. G-man«, erklärte sie gelassen. Dann lachte sie laut, und es war ganz klar, dass sie mich auslachte.
    »Es tut mir leid, dass ich mit einer Kanone auf Sie losgegangen bin, aber Sie haben es sich selbst zuzuschreiben. Warum führen Sie sich wie ein Gangster auf?«
    »Weil Sie einem G-man nichts erzählen würden.«
    »Habe ich dem Gangster etwas erzählt?«
    »Sie haben nicht geleugnet, dass Sie Tracy versteckt gehalten haben.«
    »Dann leugne ich es jetzt«, erklärte sie kalt.
    Was nützte es, dass ich ihr ins Gewissen redete, ihr

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