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0266 - Der Hunderttausend-Dollar-Koffer

0266 - Der Hunderttausend-Dollar-Koffer

Titel: 0266 - Der Hunderttausend-Dollar-Koffer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Hunderttausend-Dollar-Koffer
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der Wächter. »Sein Anwalt ist bei ihm.«
    Charles T. Vermont, der Anwalt, den Ralph Rush sich gewünscht hatte, entpuppte sich als ein großer, fetter Mann, dessen kleine, verschlagene Augen unruhig hin und her huschten.
    Als der »Lord« ihm meinen Namen nannte, ließ er eine lange, ölige Rede vom Stapel, klopfte mir seine weiche Pfote auf die Schulter, raffte seinen Hut und seine Aktentasche zusammen und verdrückte sich.
    »Tut mir leid, wenn ich dich in einer wichtigen Unterredung gestört habe«, sagte ich zum Lord.
    Er schüttelte den Kopf. »Wir hatten alles besprochen.«
    Mit Rush schien mir eine Veränderung vor sich gegangen zu sein. Phil und ich hatten ihn nicht selten in dieser Zelle besucht, und jedes Mal hatte er sich größter Höflichkeit und Freundlichkeit beflissen, die fast etwas Kriecherisches an sich hatten. Jetzt verhielt er sich reserviert, abwartend und kühl. Ich stellte einige Fragen. Er beantwortete sie gleichgültig.
    Dann frage ich ihn, ob er Steve und den Trocadero-Club kenne? Sein Interesse erwachte.
    »Meinen Sie Steve Hardley?«
    »Ich hatte noch keine Zeit, mich nach seinem Nachnamen zu erkundigen.«
    »Arbeiten zwei Burschen für ihn, die Hank Purwin und Tob Asher heißen?«
    »Wahrscheinlich.«
    Ich beschrieb ihm die Männer, mit denen ich bei Paola Baker aneinandergeraten war, aber ich sagte ihm nicht, wo ich sie getroffen hatte.
    Der »Lord« nickte eifrig. »Ja, das sind Sie! G-man, was wissen Sie über Steve Hardley?«
    Ich lachte. »Untersuchungsgefangene haben keine Fragen zu stellen, Rush!«
    »Sie müssen es mir sagen! Hängt es irgendwie mit Tracy zusammen?«
    »Wenn ich dich danach frage, sollte man es annehmen, nicht wahr?«
    Seine Augen funkelten.
    »Ich hätte es mir denken können«, murmelte er.
    »Rück ein bisschen mit der Sprache heraus, mein Junge!«
    Er sah mich an. »Sie wissen nicht gut genug über die Leute Bescheid, die Sie jagen, G-man. Jack Tracy und Steve Hardley kommen aus dem gleichen Loch.«
    »Was heißt das?«
    »Sie stammen aus der gleichen Straße, sie haben zusammen gespielt, und später, als Halbwüchsiger, gehörte Hardley zu der Bande von Straßenjungen, die Tracy befehligte. Damals wurden sie bei irgendeinem Einbruch gefasst. Hardley rettete sich, indem er seinen Chef verpfiff. Tracy wurde bis zu seiner Großjährigkeit in eine Besserungsanstalt gesteckt. Er hat das Hardley nie vergessen. Seine erste Strafe als Erwachsener erhielt er, weil er Steve Hardley schwer zusammenschlug. Seitdem ging ihm Hardley aus dem Wege. Aber ich bin sicher, dass er ihn nie aus dem Auge verloren hat. Er hasste Tracy mehr als jeden anderen Menschen.«
    »Ist Hardley auch ein schwerer Junge?«
    »Ja, nicht besser als alle anderen, aber schlauer. Ich glaube, er wurde niemals verurteilt, und brachte genug Geld auf die Seite, um den Trocadero-Club aufzuziehen.«
    »Trotzdem scheint er auf die Tracy-Dollars scharf zu sein.«
    »Das passt zu Hardley. Tracys Beute in seine Tasche zu lotsen, nachdem Jack dafür ins Gras gebissen hat. Das wäre für Hardley eine süße Rache.«
    »Zum Henker, er kann mit den Dollars ebenso wenig anfangen wie alle anderen.«
    »Für Steve Hardley würden die Scheine noch einen Wert haben, wenn er sein Zimmer damit tapezierte. Bei ihrem Anblick könnte er an Jack Tracy denken.«
    »Wer ist Lil Wayt?«, fragte ich.
    Rush schüttelte den Kopf. »Ich kenne sie nicht.« Er wartete darauf, dass ich ihm irgendetwas über die Trägerin dieses Namens sagen würde, aber ich stand auf.
    »Bis zum nächsten Mal, ›Lord‹. Hat dein Rechtsanwalt Hoffnung, dich billig ’rauszuholen?«
    »Ja, sehr billig«, antwortete er. Ich achtete nicht auf den besonderen Tonfall. Das war ein Fehler.
    ***
    Ich ging abends um zehn Uhr in die 107. Straße. Phil, der tagsüber anderweitig beschäftigt gewesen war, kam mit.
    Der Tocadero-Club war ein Nachtlokal, das auch eine Show zeigte, aber diese Show begann nach Mitternacht. Es waren nur wenige Gäste da. Phil und ich wollten uns erst einmal ein wenig umsehen. Wir bestellten Whisky und sahen uns das Personal, die Kellner, die Taxigirls und die Barmädchen an. Der Klub schien kein erstklassiger Laden zu sein. Das Personal sah nicht so aus.
    Ein Mann kam an unseren Tisch. Er war kaum mittelgroß, steckte in einem Smoking, trug an den Händen ein halbes Dutzend Ringe und hatte ein feistes Gesicht mit einer zu spitzen Nase. Er lächelte und zeigte sein mit Gold aufgebessertes Gebiss.
    »Ich wette, dass Sie FBI-Beamte

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