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0266 - Der Hunderttausend-Dollar-Koffer

0266 - Der Hunderttausend-Dollar-Koffer

Titel: 0266 - Der Hunderttausend-Dollar-Koffer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Hunderttausend-Dollar-Koffer
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Grund, um morgen die Zigarre, die der Chef dir verpassen wird, mit vollen Kräften und in guter Haltung entgegennehmen zu können.«
    Ich fühlte mich ziemlich elend. Nicht nur der brummende Schädel setzte mir zu. Mehr noch litt ich unter dem Vorgeschmack dessen, was ich von Mr. High zu hören bekommen würde. Der Chef verlangt nichts Unmögliches von uns. Er weiß, dass wir alle nur Menschen sind und dass jeder von uns Fehler machen kann, aber ich wurde das Gefühl nicht los, mehr als einen groben Fehler gemacht zu haben. Ich hatte mich einfach wie ein Esel benommen. Und außerdem hatte ich so ziemlich gegen alle Vorschriften über die Behandlung von Untersuchungsgefangenen verstoßen, die je von der FBI-Zentrale erlassen worden sind. Schon um der Gerechtigkeit willen konnte Mr. High nicht anders, als mir einen strengen Verweis zu erteilen. Der Doc verpasste mir die Beruhigungsspritze mit grimmiger Genugtuung.
    »Ich habe die doppelte Portion genommen«, knurrte er. »Hoffentlich dämmt das Ihren Tatendrang.«
    Phil fuhr mich nach Hause. Er rollte mich gewissermaßen ins Bett, und ich schlief, bevor ich richtig lag.
    ***
    Ein Rütteln an meiner Schulter riss mich aus dem Schlaf.
    »Werde wach, Jerry!«, schrie er mich an. »Komm endlich zu dir!«
    Ich hatte keine Schmerzen mehr, aber mein Schädel war so dumpf, als wäre er mit Watte vollgestopft.
    »Was… ist., los?«, lallte ieh.
    »Vermont ist ermordet worden!«, brüllte er, um die Mauer von Schlaftrunkenheit zu durchdringen.
    Okay, ich kapierte, dass das eine verdammt hässliche Nachricht war. Ich riss mich zusammen, torkelte ins Badezimmer und hielt den Kopf unter kaltes Wasser. Das half leidlich.
    »Die Zentrale erhielt die Nachricht von der City Polizei«, erklärte Phil. »Die Cops fanden Vermont in seinem Arbeitszimmer. Das alles geschah, vor etwa einer Stunde.«
    Als wir im Jaguar saßen, besserte sich mein Zustand unter der Einwirkung der kalten Nachtluft weiter. Phil raste durch das nächtliche New York.
    Vor Vermonts Haus in der 144. Straße standen allerdings eine ganze Reihe Autos von einem dutzend Nachtreporter der großen Zeitungen. Die Jungs lauern vor den Gebäuden der Mordkommissionen der City-Polizei, und wenn die Wagen der Kommission zum Einsatz fahren, hängen sie sich an.
    Die Mordkommission VII stand unter dem Befehl von Lieutenant Doun.
    Charles T. Vermont saß in dem Sessel seines Schreibtisches, dem gleichen Sessel, in dem wir vor rund sieben Stunden seinen Diener gefunden hatten. Der schwere Kopf war auf die Brust gesunken. Die Hände hingen seitlich neben den Lehnen herab.
    »Unser Arzt hat ihn flüchtig untersucht«, sagte Doun. »Drei Kugeln. Der Doc hält mindestens zwei davon für tödlich.«
    Ich zeigte auf die Schubladen des Schreibtisches, die herausgerissen und deren Inhalt auf der Erde verstreut lag. Im Hintergrund gähnte die offene Tür eines kleinen Kassenschrankes.
    »Das ist vor dem Mord geschehen, nicht wahr?«
    »Unbedingt! Die Gangster müssen beinahe eine Stunde dazu gebraucht haben. Sie haben sehr gründlich gesucht.«
    »Glauben Sie, das es mehrere Täter waren, Lieutenant?«
    »Ja, ich bin sicher. Sie haben auch das Schlafzimmer durchwühlt, und sie waren sogar im Keller und in der Garage. Vermont haben sie die Brieftasche und das Portemonnaie abgenommen. Ich nehme an, dass ihre Beute ziemlich enttäuschend war. Wir haben einen Kontoauszug gefunden, demzufolge der Anwalt gestern fünfhundert Dollar abgehoben hat. Viel mehr Geld kann er also nicht im Hause gehabt haben.«
    »Haben Sie die Bewohner des Nachbarhauses schon vernommen?«
    »Ja. - Die Leute sagen aus, dass sie durch die Schüsse geweckt wurden. Sie haben auch noch gesehen, dass ein Wagen abfuhr, aber sie können nur sagen, dass es eine dunkle Limousine war.«
    »Vermont hatte einen Diener. Wohnt er in dem Haus?«
    »Ja, er hält sich in der Küche auf. Unser Arzt gibt ihm ein Beruhigungsmittel. Der Alte heißt Sheffield. Er ist verdammt schwerhörig, aber die Schüsse will er gehört haben. Es scheint aber eine Weile gedauert zu haben, bis er sich aus seiner Dachkammer bis nach unten gekrabbelt hatte. Als er den Ermordeten sah, erlitt er einen Schock.«
    Der Polizeiarzt kam herein. Doun machte uns mit ihm bekannt.
    »Wir möchten die Kugeln, die Vermont töteten, schnellstens untersuchen lassen«, sagte ich zu ihm. »Haben Sie festgestellt, ob es Durchschüsse waren.«
    »Nein, noch nicht. Ich wollte ihn nicht bewegen, bevor der Fotograf seine Arbeit

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