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0266 - Die Tempel von Darak

Titel: 0266 - Die Tempel von Darak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kontrolle.
    Während die dritte Haut ihm Bilder einer fremdartigen Stadt und noch fremdartigerer Lebewesen vermittelte, analysierte der geschulte Geist die rätselhaft erscheinenden Vorgänge, die ihn in diese Lage gebracht hatten.
    Er war aus der Kabine des Shifts direkt in die Transmitterstation auf Washun gesprungen. Noch während seine Augen sich an die Dunkelheit darin gewöhnen mußten, nahm er fremde Gedankenimpulse wahr. Nicht die Impulse der Maahk-Wächter, sondern ganz andere. Doch sie waren so schwach, daß sie von sehr weither kommen mußten.
    Zu spät erkannte Gucky, daß er sich darin getäuscht hatte. Der Schock darüber setzte seine Parafähigkeiten solange außer Kraft, wie die Fremden brauchten, ihn zu überwältigen und ihn in etwas zu hüllen, das ihm minutenlang jegliche Sicht nahm. Das allein wäre noch kein Grund zum Verzweifeln gewesen. Schließlich war er ja Teleporter, Telekinet und Telepath in einem. Er konnte jederzeit in den Shift zurück teleportieren. Er konnte sich auch jederzeit telekinetisch befreien. Aber nachdem er es nacheinander mit Teleportation und Telekinese versucht hatte, mußte er einsehen, daß seine Gaben von etwas neutralisiert wurden, das stärker war als er. Leider wußte er nicht, was seine Parafähigkeiten lähmte, denn auch die Telepathie versagte.
    Kurz darauf fühlte er den Schmerz einer Ent und Rematerialisation, wie sie früher in den veralteten Transitionsschiffen aufgetreten war. Er ahnte jedoch, daß der Schmerz von einem Transmitterdurchgang stammte.
    Jemand oder etwas hatte ihn mit Hilfe des Transmitters entführt.
    Und nun ging er - gegen seinen Willen - wie eine Marionette zwischen hochgewachsenen Fremden. Seine Sinne - oder vielmehr die Sinne der dritten Haut - vermittelten ihm fremde, eigenartige Geräusche und Gerüche. Er „sah" einen geröllbedeckten Pfad und links und rechts davon Bauwerke, die alten terranischen Brunnen glichen, nur daß aus den Brunnen kein Wasser kam, sondern sich die Körper anderer Fremder daraus hervorwanden und ihn mit ihren Augenkränzen beobachteten.
    Die Fremden waren entfernt humanoid. Sie liefen auf zwei Beinen, nur besaßen diese Beine zwei Kniegelenke, und der Mausbiber reichte nur bis zum obersten Gelenk. Nach zwei spindeldürren Schenkeln folgte ein kugelförmiger, etwa zwei Meter durchmessender Rumpf, der gleichzeitig die Funktion des Kopfes erfüllte. In der Mitte des Rumpfes verlief ein Wulst, der mit vielen winzigen Augen ausgestattet war. Die vier dünnen, aber sehr langen Arme setzten dicht oberhalb des Augenwulstes an und schlenkerten beim Gehen ziellos umher.
    Normalerweise hätten die höchstens zwei Finger dicken Beine den massigen Körper nicht tragen können. Aber Gucky erkannte sehr bald, daß bei der herrschenden Schwerkraft von bestenfalls einem halben Gravo die Natur ihre Produkte nach anderen Richtlinien geformt hatte als auf der Erde.
    Er selbst war nur zu froh über die geringe Schwerkraft. Unter Terrabedingungen hätte er den Marsch über die Geröllstraße nicht lange durchgehalten.
    Er wußte nicht, wie viel Zeit vergangen war, als ihn seine Füße auf das erste größere Bauwerk zuführten. Alle anderen Gebäude der Stadt - der Mausbiber definierte infolge seiner Erfahrung die „Brunnen"-Röhren als Stadt - ragten nur etwa einen Meter aus dem Boden. Die langbeinigen Kugelwesen schienen darin ähnlich zu hausen wie die Marsringelwürmer in den äquatorialen Trockenzonen.
    Das höhere Bauwerk hatte die gleiche Form wie die Röhrenbehausungen. Außerdem schien es im geometrischen Mittelpunkt der Stadt zu stehen, denn von hier aus führten Geröllstraßen strahlenförmig nach allen Seiten.
    Als sich in dem etwa dreißig Meter hohen und hundert Meter durchmessenden Bauwerk ein Tor öffnete, glaubte Gucky sich zuerst nach Lemur versetzt. Lemurer trugen solche schillernden Mäntel, genauer: lemurische Tamräte trugen sie. Doch die Größe der beiden Wesen belehrte den Mausbiber rasch eines anderen.
    Das waren die gleichen Gestalten wie die anderen, allerdings unbekleideten Fremden.
    Von diesem Augenblick an wußte Gucky mit Sicherheit, daß er sich auf dem Mond Darak befand.
    Die dritte Haut zwang seine Beinmuskeln, ihn zum Tor, an den Mantelträgern vorüber und in das Bauwerk hineinzutragen. Seine bisherige Eskorte blieb zurück. Dafür begleiteten ihn die beiden Mantelträger, nachdem sie das Tor verschlossen hatten.
    So plötzlich, daß er geblendet die Augen schließen mußte, fiel die dritte

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