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0266 - Die Tempel von Darak

Titel: 0266 - Die Tempel von Darak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ernst. Er sprach Englisch, damit der Daraker ihn nicht verstünde. „Dirigieren Sie das Krish’un zu mir. Ein Soldat ist schließlich dazu da, für seinen obersten Kriegsherrn zu sterben."
    „Sie irren sich!" entgegnete Rhodan zornig. „Ein Soldat kämpft niemals für eine Person, sondern nur für den Schutz seines Volkes. Und in diesem Sinne bin ich genauso Soldat wie Sie, Oberst. Ihr Vorschlag ist abgelehnt."
    Er legte eine Pause ein, da sich Schwäche in seinen Gliedern ausbreitete. Draußen im Freien war es zwar bei Beginn der Nacht abgekühlt, aber in der Halle speicherte sich die Wärme des Tages.
    Es war drückend heiß. Der Schweiß rann ihm in Bächen den Körper herab, und rote Ringe kreisten vor seinen Augen.
    „Die Entscheidung muß gefallen sein, bevor sich das Auge der Weisheit wieder erhebt!" schrie der Daraker. „Sonst verfallt ihr alle dem Krish’un des Hohen Hauses!"
    Er deutete zur Decke, wo die lebenden Mäntel immer noch grellfarbig leuchteten. Auch die Wände und der Boden waren lückenlos davon bedeckt. Der Großadministrator ahnte plötzlich, warum Guckys Paragaben sich hier nicht entfalten konnten.
    Verbissen versuchte er sich wieder zu konzentrieren. Aber schon nach wenigen Sekunden wußte er, er würde es niemals schaffen.
    Und in diesem Augenblick hob sich das Krish’un vom Boden, schwebte eine Zeitlang in etwa fünfzehn Metern Höhe, während es sich streckte und seine Körperoberfläche vergrößerte. Dann segelte der lebende Umhang auf den Daraker zu, sank hernieder - und hüllte den vor Schreck Erstarrten blitzschnell ein.
    Fassungslos schauten die Männer auf die unwirklich erscheinende Szene. Nur Rhodan überwand seine Überraschung schnell. Er taumelte und drehte sich in die Richtung, in der er Guckys Gestalt vermutete.
    Doch da materialisierte der Mausbiber bereits zwischen ihm und Shelton. Sein Nagezahn blitzte vor Vergnügen.
    „Darf ich vorstellen. Boß: Der Große Lenker und Beherrscher von Darak!"
    „Wie hast du das gemacht?" fragte Perry Rhodan.
    Gucky wurde rasch wieder ernst.
    „Es war die Hölle, Chef. Die meiste Zeit über wurde ich von einem dieser schrecklichen Mäntel eingehüllt. Das Krish’un nahm mir meine Parafähigkeiten und steuerte meinen Körper gegen meinen Willen. Nur zweimal wurde ich freigegeben, um meine Fähigkeiten zu zeigen. Aber das war jedes Mal hier in der Halle, und die lebende Tapete begrenzte die Wirkung meiner Kräfte auf einen kleinen Radius."
    Er kratzte sich ausdauernd hinter dem Ohr.
    „Entschuldigung!" sagte er. „Aber bis jetzt habe ich in dem Raumanzug gesteckt und dabei Blut und Wasser geschwitzt. Mich juckt es ganz erbärmlich."
    „Weiter!" befahl der Großadministrator knapp. Die anderen bildeten einen Halbkreis um ihn und Gucky.
    „Ja, also: Ich konnte trotz des Krish’uns alles wahrnehmen, was um mich herum vorging. Euren ‚Zweikampf‘ verfolgte ich mit sehr gemischten Gefühlen. Ich wußte, daß ihr verloren wart, wenn es mir nicht gelang, euch zu helfen.
    Die Sorge muß meine Parakräfte verdoppelt haben. Jedenfalls gelang mir das, was ich zuvor immer wieder vergeblich versucht hatte. Ich nahm direkten Kontakt mit meinem Mantel auf und überredete ihn, mich freizugeben. Danach allerdings mußte ich mit brutaler Gewalt arbeiten. Telekinetisch hielt ich meinen Mantel am Boden fest, während ich den Umhang des Darakers emporhob, dehnte und seinem Herrn über den Körper stülpte."
    „Du bist wirklich unbezahlbar!" Rhodan seufzte. „Was wäre ohne dich aus uns geworden!"
    „Quatsch!" entgegnete der Mausbiber respektlos. „Hätte ich mich auf Washun besser vorgesehen, wären wir überhaupt nicht in diese Lage geraten."
    „Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung. Aber wie geht es nun weiter? Willst du den Daraker unter seinem Mantel sterben lassen?"
    „Er hätte es verdient, Perry. Aber ..."
    Gucky wandte sich dem eingehüllten Daraker zu, der unbeweglich unter dem zuckenden Umhang stand. Ruckartig öffnete sich das Krish’un und glitt zu Boden, wo es pulsierend liegen blieb.
    „Vielen Dank", sagte der Daraker. „Ihr seid sehr großmütig. Die Offenbarung heißt, daß du, Fremder ...", er wies, mit dem Arm auf Rhodan, „... der Herrscher über Darak bist. Alle deine Befehle werden sofort befolgt werden, denn du bist der Mächtigste."
    Der Administrator lächelte ironisch.
    „Ich verlange nicht viel von euch. Zuerst habt ihr die Kleidung dieses Mannes herbeizuschaffen!" Er deutete auf Shelton.
    „Danach

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