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0267 - Dämon der sieben Meere

0267 - Dämon der sieben Meere

Titel: 0267 - Dämon der sieben Meere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Übereinstimmung wie zwischen wenigen Menschen auf der Welt. Ihre Liebe führte zu einer inneren Verbundenheit, die ihresgleichen suchte, und so sprach sie auf seinen geistigen Ruf an. Zamorra besaß schwache telepathische Kräfte. Unter bestimmten günstigen Voraussetzungen vermochte er die Gedanken anderer Menschen zu erkennen, aber »senden« konnte er nicht. Sein geistiger »Gesprächspartner« mußte schon selbst ein Telepath sein.
    Nicole war die Ausnahme. Und sie konnte auch nicht direkte Gedankenkonstruktionen oder Bilder aufnehmen. Aber sie spürte das, was dahinter steckte. Zamorra benötigte Hilfe.
    Sie wandte sich von der Reling ab, an der sie gestanden hatte; Caroon war dienstlich irgendwo unter Deck verschwunden. Nicole trat durch eine schmale Eisentür ins Schiffsinnere und eilte dorthin, wo Zamorras Beschwörungsraum lag. Wieder vernahm sie die Berührung seines Geistes.
    Sie fühlte die Aufforderung, einzutreten und Helligkeit in den Raum strömen zu lassen, drückte die Hand auf die Klinke und diese nieder. Aber die Tür blieb zu.
    Von innen abgeschlossen.
    Nicole preßte die Lippen zusammen. »Zamorra?«
    »Verflixt«, kam es von drinnen. »Daran hatte ich nicht gedacht. Und der Schlüssel steckt innen… ich erklärt dir.« Er berichtete von seiner eigenartigen Lage.
    »Was du brauchst, ist also im Grunde nur Licht, um zu erkennen, ob der Dunkle noch da ist«, faßte Nicole zusammen. »Wenn’s mehr nicht ist… warte, ich schaue mal, wo das Fenster von draußen ist.«
    Sie wartete Zamorras Antwort nicht ab, sondern eilte wieder nach draußen und umkreiste die Aufbauten, um zur anderen Seite zu gelangen. Der schneidende Wind faßte nach ihr, und sie zupfte den Kragen ihres Shetland-Pullovers höher. Dann sah sie das Fenster.
    Sie brauchte gar nicht abzuzählen. Sie sah sofort, wo etwas nicht stimmte. Denn vorher waren alle Fenster durchsichtig gewesen. Hier aber wâr eines tiefschwarz, als habe jemand das Glas bemalt.
    Von außen gab es keinè Möglichkeit, es zu öffnen. Nicole sah sich um. Sie entdeckte einen Matrosen, der mit einem flachen Werkzeugkasten über das Deck eilte. Sie winkte und rief ihn an. Der Mann unterbrach seinen Lauf und kam näher. Inzwischen wußte auch der letzte Mann an Bord, daß der Commander ein paar Zivilisten als Spezialisten geholt hatte, um diesen Spuk zu bekämpfen.
    »Haben Sie etwas Ähnliches wie einen Hammer?« verlangte Nicole. »Den brauche ich.«
    Der Matrose kramte in der flachen Kiste und holte den Hammer hervor. Nicole holte aus und schmetterte ihn gegen das schwarze Bullauge, das der Seemann erst jetzt entdeckte. Klirrend barst das Glas nach innen. Nicole steckte den Kopf nach drinnen.
    Bis auf Zamorra war der Raum, in den jetzt endlich wieder Licht fiel, leer.
    Nicole drückte dem Seemann den Hammer wieder in die Hand. »Danke. Mit der Reparatur können Sie sich wahrscheinlich Zeit lassen.« Und ehe der Mann sie nach dem Grund ihres Tuns und der Glasverfärbung fragen konnte, war sie schon wieder fort.
    Zamorra schloß indessen die Tür auf und ließ sie herein. Er begann sich anzukleiden. »Okay, es wäre nicht nötig gewesen, aber ich wollte kein Risiko eingehen«, sagte er. »Hätte ich den Drudenfuß verlassen und der Dunkle war noch da, hätte er mich vernichtet. Du bist ein Schatz, Nici. Hilfst du mir gleich, diese eigenartige Salbe wieder abzuwaschen?«
    »Nichts lieber als das«, nickte Nicole. »Hattest du wenigstens Erfolg?«
    »In gewisser Hinsicht«, gestand Zamorra. »Zumindest weiß ich jetzt, daß er kein hundertprozentiger Dämon ist. Ich glaube, ich habe ihn hypnotisieren können. Sein Schiff wird bald hier auftauchen. Wir werden William informieren, daß er die Kanönchen klarmacht. Und wir werden das Schiff mit magischen Schutzzeichen versehen müssen… Himmel, die Zeit zerrinnt uns zwischen den Fingern.«
    Nicole hob die Schultern und sah auf die Anzeige ihrer Armbanduhr. In höchstens zwei Stunden wurde es dunkel; Nachteil der kalten Jahreszeit.
    Wenn sie das Schiff bis dahin sichern wollten, mußten sie sich beeilen.
    Höllisch beeilen…
    ***
    Die Kreatur in der dunklen Kutte fand sich auf ihrem Schiff wieder. Ein Knurren erklang, das Zorn und Verwunderung ausdrückte. Wer war dieser kleine Zauberer, daß er solches vollbrachte?
    Er hatte sogar versucht, den Herrn des schwarzen Schiffes zu hypnotisieren! Doch das war ihm nicht gelungen. Der Dunkle war so frei in seinen Entscheidungen wie zuvor. Dennoch beschloß er, dem Befehl zu

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