0268 - Stoßtrupp in Zeit und Raum
Aus der Tür schoß eine Stichflamme. Der Knall war ohrenbetäubend.
Kapenski lief zur Tür zurück. Vorsichtig sah er in den dahinterliegenden Raum, konnte aber nichts erkennen.
Alles war voller Rauch, Nichts bewegte sich in dem Trümmerhaufen. Die Wand gegenüber strahlte mörderische Hitze aus. Jossi kam herbei.
„Eine Wirkung haben die Dinger!" stellte er trocken fest. Er hustete, als er den Qualm in die Lungen bekam, .Hätte ich nicht gedacht. Da ist nicht viel übriggeblieben."
Die Ventilation arbeitete noch denn bald wurde die Sicht klarer. Die drei Tefroder waren tot. Die Einrichtung war völlig demoliert, von den Geräten war sicherlich keins mehr zu gebrauchen, Die Bildschirme waren geborsten, die Kontrolltafel war von Splittern durchsiebt.
„Damit gibt es keine funktionsfähige Station der Tefroder mehr", sagte Kapenski. „Es kommt jetzt darauf an, wie lange es dauert, bis die Tefroder das bemerken. Wenn sie auf ihre Routineanfragen keine Antwort erhalten, werden wir bald Besuch erhalten."
Jossi erschrak.
„Und wir haben die Fluganzüge im Schiff. Das sind mindestens fünfzig Kilometer Fußmarsch. Bei der Hitze!
Viel Vergnügen, würde ich meinen."
„Der Gleiter steht draußen. Vielleicht läßt er sich manuell steuern, obwohl wir beim Herflug keine derartigen Kontrollen entdeckten."
Sie durchsuchten die Trümmer, fanden aber nichts, was mitzunehmen sich lohnte. Sie inspizierten die Station, aber auch da gab es nichts Lohnendes.
Die Energieanlage zerstörten sie mit einer zweiten Granate. Am anderen Ende des Ganges fanden sie den Aufstieg. Minuten später standen sie draußen auf dem sandigen Hügel unter der frühen Nachmittagssonne. Sie hoben ihre Strahler auf und untersuchten den Gleiter. Mit ihm konnten sie nichts anfangen, da es keine versteckten Handkontrollen gab.
„Jetzt haben wir, was wir wollten", sagte Jossi. „Wir können einen unbekannten Planeten durchwandern."
Der Weg war nicht zu verfehlen. Es ging immer nach Süden am Strand entlang. Manchm al gingen sie einfach durch das seichte Wasser, um sich zu erfrischen.
Gegen Abend hatten sie die Hälfte der Strecke zurückgelegt und waren todmüde. Sie legten sich in eine Mulde und waren Minuten später eingeschlafen. Noch bevor die Sonne aufging.
marschierten sie weiter und erreichten am Nachmittag erschöpft und ausgepumpt ihr kleines Schiff.
„Zwei Tage", stöhnte Kapenski.
„Unsere Frist ist verstrichen. Wir müssen uns beeilen, wenn wir noch rechtzeitig nach Vario gelangen wollen. Ich habe ein wenig Angst vor dem Augenblick, in dem Matenbac uns fragt, wo wir gesteckt haben."
Jossi grinste müde.
„Sagen wir ihm, wir hätten uns verflogen."
Kapenski schüttelte den Kopf.
„Wir berichten ihm die Wahrheit.
Schließlich ist es uns gelungen, eine Station der Tefroder auszuschalten. Im Überwachungsnetz ist eine Lücke entstanden. Außerdem wissen wir, wie sie arbeiten. Das war die Mühe schon wert."
Jossi lag in seinem Sitz und erfrischte sich mit Fruchtsaft.
„Mir ist alles recht, wenn wir nur bald wieder in meiner Kabine auf der HELPA bin. Wenn ich an die kalte Dusche dort denke..."
Kapenski seufzte und rutschte hinter die Kontrollen, Minuten später versank der namenlose Planet unter dem Jäger, der mit steigender Beschleunigung in das All vorstieß. Die Maschine ging auf Kurs und tauchte bald danach im Linearraum unter.
Kapenski wollte die zehntausend Lichtjahre ohne Unterbrechung zurücklegen.
3.
Der plötzliche Angriff der Tefroder hatte Reginald Bull gezwungen, die DERINGHOUSE und die HELPA aus der Kampfzone zurückzuziehen. Er wußte, daß er durch diese Maßnahme wahrscheinlich zwei Männer opferte: Captain Kapenski und seinen Begleiter, Sergeant Jossi. Aber ein solches Risiko mußte eingegangen werden, ehe man die beiden großen Schiffe einer Gefahr aussetzte. Bull gestattete Oberst Matenbac, einen entsprechenden Informationsspruch für Kapenski auf der Hyperwelle abzustrahlen.
Dann begann der Vorstoß auf Vario.
Die ersten fünftausend Lichtjahre wurden nur im Linearraum zurückgelegt, dann kehrte man in den Einstein-Raum zurück. Nun war man noch weitere fünftausend Lichtjahre vom Mittelpunkt des Andromedanebels entfernt. Mit einfacher Lichtgeschwindigkeit und gelegentlichen Linearflügen arbeitete man sich weiter vor, wobei beide Schiffe ständige Gefechtsbereitschaft hielten.
Immer wieder wurden Verbände der Tefroder geortet, die sich angreifenden Maahks stellten. Die Methanatmer
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