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0269 - Der Höllenspiegel

0269 - Der Höllenspiegel

Titel: 0269 - Der Höllenspiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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er dem Mann klarmachen, was er vorhatte?
    »Sie können mich nicht festhalten, nur weil ich hier eingedrungen bin«, sagte er. »Alle anderen Verdachtsmomente sind ebenfalls mehr als nur dürftig, wenn ich privates Interesse nachweise. Für das Eindringen dürfte lediglich eine Geldstrafe angemessen sein.«
    Caldwell grinste. »Sie sind sehr, sehr interessiert, hier irgend etwas verschwinden zu lassen, nicht wahr? Und ob wir Sie festhalten können - satte dreiundzwanzig Stunden und sechzig Minuten lang.«
    Bill preßte die Lippen zusammen. In vierundzwanzig Stunden war es für Zamorra vielleicht schon zu spät. Die Situation war verfahren. Er erhob sich wieder und ging hinüber in Nicoles Zimmer. Caldwell folgte ihm.
    »Reden Sie, Fleming«, sagte er. »Sie wissen etwas. Ich tappe im Dunkeln. Wir könnten einen Handel abschließen.«
    Überrascht fuhr Bill herum.
    »Sehen Sie«, sagte Caldwell. »Dies ist ein Nobelhotel. Hier ist ein Gast auf eine völlig unmögliche Weise gestorben. Drei andere sind spurlos verschwunden. Das gibt eine Menge Wirbel. Der Fall muß so schnell wie möglich geklärt werden. Es gibt keine Spuren. Die Geschäftsleitung sitzt mir im Nacken, weil sie Angst hat, einflußreiche Gäste zu verlieren. Sie verbergen etwas, Fleming. Es gibt zwei Möglichkeiten. Die eine besteht darin, daß Sie sich mir anvertrauen, daß wir Zusammenarbeiten. Das ist auch in Ihrem Interesse. Denn die andere Möglichkeit - ist die harte Tour. Die sehr harte Tour. Ich bin im Zugzwang und habe nicht die Absicht, jemanden zu schonen.«
    Bill nickte und deutete auf den Spiegel. Er erinnerte sich an das, wovon McCoy am Telefon gesprochen hatte.
    »Zwei Spiegel«, sagte er. »Einer hier, einer in McCoys Suite. Durch diese Spiegel sind die drei Personen verschwunden.«
    Caldwell sah ihn finster an. Jetzt war er es, der behauptete: »Sie sind verrückt!«
    ***
    Lacton fragte sich, wie er alle Wünsche Leonardos gleichzeitig erfüllen konnte. Eines nach dem anderen, ja. Aber Leonardo wollte alles zugleich. Spielend leicht hätte er doch seinen Skelett-Kriegern den Auftrag geben können, Zamorra wieder einzufangen. Immerhin wimmelte es inzwischen überall in der Finsterburg von diesen Knochenmännern. Aber nein, Lacton mußte sich darum kümmern. Als ob er nicht so schon genug zu tun hätte! Arena, Knochenthron, Musikanten und die Vorbereitung eines Festes! Lacton murmelte grimmige Verwünschungen. Er hatte es sich ein wenig anders vorgestellt, mit Leonardo zusammenzuarbeiten. Aber der war ja fast noch schlimmer als Asmodis. Der Fürst der Finsternis hatte Lacton wenigstens in Ruhe gelassen.
    Aber - jetzt konnte er sich nicht mehr von dem Montagne lossagen. Es war zu spät.
    Lacton beauftragte ein paar von seinen dienstbaren Höllengeistern, sich um Zamorra und die beiden Mädchen zu kümmern. Zusätzlich konstruierte er noch einen künstlichen Fluchtweg, eine Falle, die zunächst in sich selbst zurückführen würde, um dann später in einer ganz bestimmten Richtung geöffnet zu werden - Zamorra würde auf dem Weg in die vermeintliche Freiheit direkt vor den Knochenthron geraten.
    Wenn er den Geistern entkam, was für Lacton noch fraglich war.
    Zufrieden über sein Werk machte Lacton sich wieder an die andere Arbeit. Wenn er Leonardo nicht zufriedenstellte, würde es Ärger geben.
    ***
    Zamorra rollte sich herum, faßte nach seinem Angreifer, aber der war körperlos. Dennoch konnte er gehörig zupacken. Zamorra erkannte, daß ihm jetzt nur Schnelligkeit helfen konnte.
    Dabei war er schon erschöpft genug vom Herumschleppen der schweren Tür.
    »Nicole«, keuchte er. Der Höllengeist, der ihn im Griff hatte, versuchte ihm die Kehle zuzudrücken! So ganz schaffte er es wohl nicht, weil Zamorra es immer irgendwie schaffte, sich wie ein Aal halb aus dem dämonischen Griff zu drehen.
    Nicole schlug heftig um sich und hetzte in wilden Sprüngen hin und her, um gleichfalls einem Angreifer auszuweichen. Aury Candra sank langsam in sich zusammen. Aber jetzt schaffte Nicole es, zu der hinter Zamorra wieder verschlossenen Tür in der Zwischenmauer zu gelangen. Sie hatte ebenso rasch wie er selbst begriffen, worauf es ankam.
    Sie stieß die Tür auf!
    Zwei Knochenmänner stürmten sofort herein. Zamorra drehte sich so, daß er seinen Höllengeist zwischen die Skelett-Krieger und sich selbst bekam. Der Unsichtbare flog förmlich in die vorgestreckten Schwerter von Leonardos Söldnern hinein.
    Zamorras Plan ging auf!
    Er selbst konnte die

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