Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0269 - Killer-Bienen

0269 - Killer-Bienen

Titel: 0269 - Killer-Bienen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
der Schrecken an sich. Mit blicklosen Augen schaute sie zu, wie das Monstrum aus dem Grab kletterte und oben dicht am Rand für einen Moment stehen blieb.
    Im selben Augenblick vernahm Linda wieder das laute Summen. Sie wußte sofort, wer da etwas von ihr wollte. Es war die Killerbiene mit dem Gesicht ihres Mannes, und sie landete auch wieder auf Lindas Stirn. »Du hast mich gesehen, nicht?« Linda nickte. Gleichzeitig drangen Töne aus ihrem Mund, die eine Mischung zwischen Lachen und Weinen darstellten.
    »Willst du nichts sagen?«
    »Ich begreife es nicht. Ich kann es nicht fassen!« hauchte sie mit tonloser Stimme. »Es tut mir leid, ich…«
    »Das macht nichts, kleine Linda. Das macht überhaupt nichts. Du brauchst es auch nicht zu verstehen. Die Zeit der Rache ist da. Shawn Braddock und mich verbindet das Band des Schreckens. Wir werden abrechnen. Lange genug haben wir gewartet, die Zeit ist um!«
    »Wie… wie kann es dich zweimal geben?« flüsterte Linda. »Wie ist das möglich?« Sie schluchzte endlich auf. Tränen rannen über ihr Gesicht und vermischten sich mit der Nässe.
    »Magie, meine kleine Linda. Nur Magie. Shawn Braddock hat die Formeln gefunden. Er hat die Bienen genau studiert und seine Mutationen erschaffen. Es gelang ihm, den Tod zu überwinden. Er hielt die Menschen am Leben und die Bienen ebenfalls. Und er schuf die Mutation zwischen Mensch und Tier. Als ich damals gestochen wurde, legte er bereits den Keim. Ich wußte, daß ich sterben würde, aber er sagte mir, daß es nicht schlimm wäre. Ich brauchte keine Angst zu haben, wenn man mich begraben würde. Das hatte ich auch nicht. Und während ich in der kühlen feuchten Erde lag, veränderte sich mein Körper. Aus allen Öffnungen krochen die Bienen. Erst waren es nur wenige, im Laufe der Zeit wurden es immer mehr, und sie ernährten sich von meinem Körper. Nur das Gesicht ließen sie verschont, aber eine finstere Magie schaffte es, daß meine Gesichtszüge und mein Kopf auf die Bienen übergingen, die das große Chaos überlebt hatten. Es waren einige wenige, doch es reichte, um sie mit meinem Gesicht auszustatten. Wir konnten überleben und alles beobachten, wobei wir Shawn immer Bescheid gaben. Verstehst du nun? Ich bin die letzte Biene mit dem Gesicht deines Mannes, die anderen sind umgekommen, aber ich werde ihm alles berichten.«
    »Fliegst du zu Braddock?« hauchte Linda.
    »Ja, er ist mein Ziel.«
    »Und der andere?«
    »Auch er wird ihn besuchen, denn er soll das Grab nicht umsonst verlassen haben.«
    Linda schüttelte den Kopf. Das war alles so schrecklich, so unbegreiflich für sie, ein Alptraum und dennoch Realität.
    Als sie das hämische Lachen vernahm und gleichzeitig das Summen hörte, spürte sie auch nicht mehr die leichte Berührung des Tieres auf ihrer Stirn.
    Die Biene war verschwunden!
    Zurück blieb eine völlig apathische Linda Whiteside, von der allmählich die Spannung wich. Sie allein hatte dafür gesorgt, daß sich Linda auf den Beinen halten konnte.
    Das war nun vorbei.
    Im nächsten Augenblick begann sich die Welt um sie herum zu drehen. Das Grab, der zerstörte Sarg, die Wände, die Splitter, der rauschende Regen, all das wurde zu einem furiosen Kreisel und Strudel, in den Linda Whiteside hineingezogen wurde. Sie merkte nicht mehr, daß sie eine unbekannte Kraft nach vorn schob. Linda fiel und krachte zwischen die Trümmer der Totenkiste. Regungslos blieb sie liegen.
    ***
    Wir hatten den Friedhof gefunden und fluchten erst einmal über das Wetter.
    Wind war aufgekommen, die Temperatur sank, und der Regen wehte in mächtigen Schleiern von der Seite her gegen uns. Als Suko ausstieg und ich die Tür des Bentley abschloß, hörte ich die Stimme meines Freundes.
    »John, sie ist da.«
    »Wer?«
    »Stell dich nicht so an. Linda Whiteside natürlich.«
    »Woher willst du das wissen?« fragte ich, als ich um den Silbergrauen herumging. »Das sagt mir mein Gefühl und der einsame Wagen, der hier parkt, mein Lieber.«
    »Vielleicht hast du recht.«
    Meinen Burberry hatte ich zu Hause gelassen. Ich trug nur eine Jacke, deren Leder schon nach den ersten Schritten naß glänzte. Es war klar, daß wir nicht auf dem normalen Wege den Friedhof betreten konnten.
    Wir mußten das tun was wir schon öfter getan hatten.
    Über den Zaun klettern.
    Suko machte den Anfang. Geschmeidig zog er sich hoch, ich folgte ihm und sprang wie er in nasses Gebüsch. Ich landete auf weichem Untergrund.
    »Wie bei Rocky Koch«, murmelte mein

Weitere Kostenlose Bücher