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0269 - Killer-Bienen

0269 - Killer-Bienen

Titel: 0269 - Killer-Bienen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Flüssigkeit drang wieder aus ihrem Mund und spritzte über meine Jacke, aber das Zeug weckte ihre Lebensgeister.
    Der Hustenanfall schüttelte ihren Körper. In ihr Gesicht kehrte wieder Farbe zurück, die Augen füllten sich mit Tränen, und Suko klopfte leicht auf ihren Rücken.
    »Geht es wieder, Mrs. Whiteside?« fragte ich sie.
    Die Frau schaute mich an, als wäre sie aus einem tiefen Traum erwacht. Dabei bewegte sie schüttelnd den Kopf, holte ein paar Mal tief Luft, hustete wieder und fragte flüsternd: »Sie, Mr. Sinclair?«
    »Ja, genau.«
    »Aber… wie… wie komme ich zu Ihnen? Wo bin ich hier?«
    »In Sicherheit.«
    Das letzte Wort mußte bei ihr einen erlösenden Eindruck hinterlassen haben, denn sie atmete hörbar auf. Es war noch etwas Whisky im Becher. Den gab ich ihr zu trinken, und sie konnte das Gefäß diesmal allein in den Händen halten.
    »Es ist alles so schrecklich«, sagte sie nach seiner Weile und schüttelte den Kopf. Aus ihrem Haar lösten sich dabei einige Tropfen, die in unsere Gesichter klatschten.
    »Was ist passiert?« Suko stellte die Frage.
    Linda hob die Schultern. Mehr tat sie nicht. Wir ließen sie einen Augenblick in Ruhe, während der Regen auf das Dach und gegen die Scheiben trommelte. Von innen beschlug das Glas allmählich.
    »Er ist weg«, sagte sie.
    »Ihr Mann?«
    »Ja, ja.« Sie schüttelte sich. »Stellen Sie sich vor, er war nicht tot. Ich habe den Sarg geöffnet, und er stieg heraus.«
    »Wie sah er aus?«
    Vielleicht hätte ich diese Frage nicht stellen sollen. Linda hob ihren Arm und preßte den Handballen der Linken gegen ihre Lippen. Angst zeichnete ihre Pupillen.
    »Waren Bienen dabei?«
    Sie nickte zögernd.
    Ich warf Suko einen Blick zu. Auch mein Partner hatte verstanden.
    Unauffällig deutete er auf seine Uhr.
    Klar, uns saß die Zeit im Nacken, aber wir durften nichts überstürzen, sonst drehte uns Linda durch.
    Schließlich ließ sie die Arme sinken. »Ja«, antwortete sie leise und kaum zu verstehen. »Es waren Bienen dabei. Hunderte, vielleicht Tausende. Sie klebten an seinem Körper, nur nicht am Gesicht. Es… es lag frei, war aber zerstochen.«
    Diese Beschreibung reichte aus, um auch bei uns eine Gänsehaut zu hinterlassen. Himmel, was mußte diese Frau durchgemacht haben. Am Grab ihres Mannes stehend und ihn als lebende Leiche zu sehen.
    Das war zuviel.
    Ich konnte sie sehr gut verstehen, auch Suko nickte dazu, aber wir bohrten weiter, mußten es, denn dieser lebende Tote bedeutete eine kaum fassbare Gefahr.
    »Haben Sie mit ihm gesprochen?«
    Linda nickte.
    »Und?«
    Mit stockenden Worten berichtete sie. Die Frau hatte die Erklärung noch gut behalten, und so erfuhren wir mehr über diese unheimliche Magie, mit der wir es zu tun hatten.
    Es war tatsächlich wie bei dem Rattenkönig Rocky Koch. Auch Shawn Braddock wirkte aus der Anstalt heraus. Er war so mit den Bienen verwachsen, daß er einfach nicht anders konnte.
    »Und Sam Whiteside geht zu ihm«, murmelte Suko. »Wie lange ist er schon weg?« wandte er sich an Linda.
    Da konnte sie keine Antwort geben.
    Ich aber verließ den Wagen und stieg vorn ein. Während ich startete, griff ich zum Telefon und alarmierte die Kollegen von der Mordkommission. Sie sollten sich um den Toten auf dem Friedhof kümmern und ihn genau untersuchen.
    Dann fuhren wir ab.
    Aus dem Fond hörte ich Lindas Stimme. »Wohin fahren wir?«
    Suko gab die Antwort. »Zu Shawn Braddock und auch zu Ihrem Mann, Linda.«
    Erst als ich bereits auf der Straße ein Stück gefahren war, erklang Lindas Antwort. »Ich habe Angst…«
    »Ich auch«, erwiderte Suko…
    ***
    Das Niederschlagsgebiet hatte sich ausgeweitet. Ein dunkler und gleichzeitig wolkenverhangener Himmel lag über London und Umgebung, so daß die Lichter Mühe hatten, den Dunst zu durchbrechen.
    Auch über der Klinik lagen die dicken Regenwolken. Aus ihnen rann das Wasser, klatschte gegen die Mauern, tropfte auf den Efeu-Bewuchs und prasselte gegen die Scheiben.
    Die Kranken hockten in ihren Zellen und lauschten dieser Monotonie.
    Manche blickten erschreckt zum Fenster, als würden sie dort gespenstische Wesen sehen, die in ihre Zellen eindringen wollten, um sie zu Tode zu erschrecken.
    Ein Fenster stand offen, und so wurde die innere Fensterbank naß.
    Wegen der Dunkelheit war von außen nichts erkennbar, daß Shawn Braddock das Fenster seines Zimmers geöffnet hatte und in den Regen starrte. Er mußte sich auf Zehenspitzen stellen. Seine beiden Hände umklammerten

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