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027 - Im Tempel der schwarzen Chimäre

027 - Im Tempel der schwarzen Chimäre

Titel: 027 - Im Tempel der schwarzen Chimäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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vor der magischen Klinge in Sicherheit zu bringen. Es war ein erbitterter Kampf. Ein Kampf auf Leben und Tod. Zwei Überlebende konnte es nicht geben, wenn dieser Kampf zu Ende war, dazu haßten die beiden sich zu sehr.
    Mexalock setzte seine Kraft und seine Kampferfahrung gegen Rhadhani ein.
    Bis jetzt war es dem Markiasen noch nicht gelungen, den Vorteil des dritten Armes so zu nützen, daß sich, zumindest in der Ferne, eine Niederlage des Dargankriegers anbahnte. Im Gegenteil. Mexalock bekam seinen Gegner immer besser in den Griff.
    Das versetzte Rhadhani allmählich in Panik. Wo blieben nur Rocto und Clyppoor so lange? Mußten sie nicht schon längst von den Pferden zurück sein? Hatte es mit Piri unerwartete Schwierigkeiten gegeben? Oder ließen die beiden verdammten Feiglinge ihn etwa im Stich? Waren sie mit Piri fortgeritten, ohne sich um ihn zu kümmern? Hatten sie durchschaut, was er vorhatte? Wollten sie ihn auf diese Weise loswerden?
    Während ihm das alles durch den Kopf wirbelte, kämpfte er verbissen um den Sieg.
    Er setzte alles daran, um nicht zu unterliegen. »Rocto!« schrie er aus Leibeskräften. »Clyppoor! Hierher! Schnell!«
    Er hieb eine Faust in Mexalocks Gesicht. Der Gegner war kurz benommen. Auf einmal sah Rhadhani eine Chance, mit der er nicht gerechnet hatte. Blitzschnell riß er sich von Mexalock los, und dann stach er mit dem schwarzen Chimärendolch zu.
    Und diesmal traf die Klinge!
    ***
    Mexalock zuckte zusammen und röchelte schwer. Er schnellte zurück. Dadurch verließ die schwarze Klinge seine Brust. Höllenschmerzen rasten durch den Körper des Dargankriegers. Mühsam erhob er sich. Rhadhani stieß ein grelles Triumphgeheul aus. Es war ihm gelungen, den Darganesen erheblich zu verletzen. Vielleicht war Mexalock sogar tödlich getroffen.
    Von rasender Begeisterung befallen, stach der Dreiarmige gleich noch einmal zu, doch Mexalock schaffte es, zur Seite zu springen. Er sah den gestreckten Dolcharm des Feindes vor sich und hieb mit dem Kurzschwert zu.
    Rhadhani brüllte auf, sein Arm fiel zu Boden. Er preßte den blutenden Stumpf gegen seinen Körper und wich entsetzt zurück.
    Er hatte doch Pläne, große Pläne…
    Aber hatte er noch eine Zukunft?
    Er konnte nicht ausweichen.
    Mexalock stieß ihm das Kurzschwert in die Brust, trat zurück, riß das Schwert aus der Wunde und sah zu, wie es mit dem Markiasen zu Ende ging.
    Rhadhanis Traum, bald Herrscher über das Reich der grünen Schatten zu werden, war ausgeträumt. Krampfhaft hielt er sich auf den Beinen, obwohl nur noch wenig Leben in ihm war.
    Er trotzte dem Tod, wollte nicht sterben. Sein Körper zitterte und bebte vor Anstrengung. Schließlich konnte er sich nicht mehr auf den Beinen halten. Er brach zusammen und hauchte seine böse Seele aus.
    Das bekamen Rocto und Clyppoor aus der Ferne mit. Ihnen stand nicht der Sinn danach, Rhadhanis Tod zu rächen, jedenfalls nicht auf die Art, daß sie sich nun ebenfalls mit Mexalock anlegten.
    Vielleicht hätten sie sich dazu entschlossen, wenn sie gewußt hätten, daß der Dargankrieger schwer verletzt war, aber davon ahnten sie nichts. Sie hatten nur gesehen, daß Mexalock ihrem Freund einen Arm abschlug und ihn tötete.
    Ihre Rache sollte so aussehen, daß sie Piri zur schwarzen Chimäre brachten.
    Sie kehrten um und sprangen auf ihre Schattenpferde. Clyppoor griff nach den Zügeln des Pferdes, auf dem Piri lag und sprengte los. »He! He!« trieb er sein Tier an, während Roctos Pferd vor ihm aus der Senke schoß, über einen grünen Bach sprang und eine Straße erreichte, die sich aus dem Wald schlängelte.
    »He! He! He!« schrie Clyppoor wieder.
    Er achtete kaum auf Piri, sie war gut festgebunden. Er würde sie nicht verlieren, sie war der schwarzen Chimäre sicher.
    Daß Rhadhani den Tod gefunden hatte, berührte Clyppoor nicht sonderlich, denn er hatte für ihn ohnedies nie viel übriggehabt.
    Rhadhani hatte sich stets für etwas Besseres gehalten, gewissermaßen für den Auserwählten der Auserwählten.
    Rhadhani hatte geglaubt, seine Freunde wüßten nichts von seiner Machtgier, aber sie hatten ihn längst durchschaut, und sie waren nur deshalb so oft mit ihm zusammen, um ihn unter Kontrolle zu halten. Damit er nichts ohne ihr Wissen tun und ihnen nicht in den Rücken fallen konnte.
    Im Grunde genommen war Rhadhani ein dummer Phantast gewesen. Nie hätte er die Macht an sich reißen können. Er war keine so starke Persönlichkeit. Er hielt sich nur dafür. Thoran hätte ihn

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