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027 - Im Tempel der schwarzen Chimäre

027 - Im Tempel der schwarzen Chimäre

Titel: 027 - Im Tempel der schwarzen Chimäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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sieben Banditen. Wenn sich nicht noch welche im Hintergrund aufhielten, waren wir ihnen – die Schutzengel mitgerechnet – zahlenmäßig überlegen. Doch im Ernst, ich hielt es nicht für unmöglich, diesen Kampf zu gewinnen. Wir mußten nur schneller sein als unsere Gegner, und einer mußte sich auf den anderen hundertprozentig verlassen können.
    Wir rückten näher zusammen.
    »Tony!« raunte mir Mr. Silver zu.
    »Hm!«
    »Leihst du mir die Streitaxt?«
    »Soll ich mich mit Ohrfeigen verteidigen?«
    »Du hast den Colt.«
    »Na schön.«
    Der Ex-Dämon übernahm die magische Streitaxt, und ich angelte den Diamondback aus der Schulterhalfter. Fünf Kugeln befanden sich in der Trommel. Eine Kugel steckte in Henry Kellys Schulter.
    Eine bedrückende Stille herrschte wenige Sekunden lang. Dann griffen die dreiarmigen Banditen an. Sie stimmten ein ohrenbetäubendes Kriegsgeheul an, das uns einschüchtern sollte. Ich sah, wie Pater Severin seinen »Wanderstab« fester mit den Händen umschloß. Er richtete das Ende des Stocks auf einen der heransprengenden Markiasen.
    Die Hölle brach los.
    Scarpatt schleuderte seinen Dolch. Er holte damit einen Dreiarmigen vom Pferd, das Schattenwesen war aber nicht tödlich getroffen, sprang auf und drang mit hochgeschwungenem Schwert auf Scarpatt ein.
    Zum Glück sah ich es und reagierte rechtzeitig. Mein Ballermann krachte, und der dreiarmige Krieger brach wie vom Blitz getroffen zusammen. Es wäre nicht nötig gewesen, mit geweihten Silberkugeln auf diese Wesen zu schießen, denn sie waren weder Dämonen noch überhaupt höllischen Ursprungs. Aber der Diamondback war nun mal mit geweihten Silberkugeln geladen…
    Pater Severin sprang vor. Er stach den Markiasen, den er aufs Korn genommen hatte, mit dem Stock wie mit einer Lanze aus dem Sattel. Der dreiarmige Krieger landete hart auf dem Boden. Ein blitzschneller Schlag raubte ihm das Bewußtsein. Und der Kuttenträger wandte sich schon dem nächsten Gegner zu. Er hatte eine Waffe ausgewählt, mit der er sich verteidigen konnte, ohne einen Feind zu töten.
    Scarpatt holte sich das Schwert und den Chimärendolch jenes Kriegers, den ich erschossen hatte.
    Mr. Silver sprang auf einen Gegner zu und hieb ihm die magische Streitaxt in die Brust. Ich schoß zwei Markiasen vom Pferd.
    Scarpatt warf sich nach vorn, packte die Zügel eines Schattenpferds und brachte das Tier mit einem kräftigen Ruck zum Sturz.
    Der Dreiarmige flog wie vom Katapult geschleudert durch die Luft. Scarpatt jagte auf ihn zu und erledigte ihn mit dem erbeuteten Schwert.
    Plötzlich war nur noch ein Feind übrig, und den knüppelte Pater Severin in diesem Augenblick nieder. Wir hatten es geschafft. Mit vereinten Kräften war es uns tatsächlich gelungen, mit dieser Übermacht fertig zu werden, und ich muß sagen, Pater Severin hatte sich hervorragend geschlagen.
    »Jetzt haben wir Pferde«, sagte Mr. Silver und fing zwei Tiere ein.
    »Können Sie reiten, Pater Severin?« fragte ich.
    »Allmählich frage ich mich, was er nicht kann«, sagte Mr. Silver grinsend. »Hier, Pater. Da haben Sie ein Schattenpferd. Sie werden sich großartig darauf machen.«
    »Ich danke dir, mein Sohn«, sagte der Priester, und er schwang sich so elegant in den Sattel, wie es einst Gary Cooper und John Wayne getan hatten.
    ***
    Der Tempel der schwarzen Chimäre befand sich hoch oben auf einer Pyramide. Ungezählte Stufen führten zu ihm hinauf. Vor dem Eingang brannte ein grünes Feuer. Eine grüne Rauchsäule stieg darüber zum grünen Himmel empor. Piri und Mexalock mußten die steilen Stufen hinaufsteigen. Jedesmal wenn sie stehenblieben, wurden sie geschlagen.
    Groomgh, der Hohepriester, ging allen voran.
    Von weitem schon war das fürchterliche Gebrüll der hungrigen Chimäre zu hören.
    Es wäre alles anders gekommen, wenn Piri den alten Zauberer nicht begleitet hätte. Im Dorf hätte Mexalock sie beschützt. Er hätte also drei Markiasen getötet und sie im Wald verscharrt. Aber Piri hatte unbedingt bis zum Wasserfall gehen müssen, wenigstens bis dorthin. Selbst das war schon zu weit gewesen, wie sich nun herausgestellt hatte.
    Aber nun waren die Würfel gefallen.
    Das grausame Schicksal war nicht mehr abzuwenden. Piri würde ein Opfer der schrecklichen Chimäre werden, und er, Mexalock, würde vermutlich ebenfalls dieser Bestie vorgeworfen werden.
    Die Pyramide erbebte unter dem Gebrüll des Ungeheuers.
    »Weiter!« knurrte Clyppoor und schlug Mexalock die Faust in den Rücken.

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