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027 - Im Tempel der schwarzen Chimäre

027 - Im Tempel der schwarzen Chimäre

Titel: 027 - Im Tempel der schwarzen Chimäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Zeit, daß sie abgelöst wird. Du, Groomgh, wirst ihren Platz einnehmen und in meinem Sinn herrschen.«
    Groomgh, der Hohepriester, verneigte sich tief. »Es ist mir eine große Ehre, Herr. Ich werde dich nicht enttäuschen. Jeden deiner Befehle werde ich unverzüglich ausführen lassen. Selbst wenn du lange Zeit nicht hier bist, wird das Reich der grünen Schatten so regiert werden, als würde nicht ich, sondern du auf dem Thron sitzen.«
    »Holt die Prinzessin!« befahl Thoran. »Die schwarze Chimäre will sie fressen!«
    ***
    Der Kampf hatte Scarpatt geschwächt. Mir fiel auf, daß er unsicher im Sattel saß. Ich ritt neben dem Einäugigen. Die Energie, die ihm Mr. Silver gespendet hatte, ging allmählich zu Ende.
    »Möchtest du rasten?« fragte ich den Darganesen.
    Er schüttelte den Kopf. »Es ist nicht mehr weit. Ich schaffe dieses kurze Stück schon noch.«
    »Bist du sicher?«
    »Mach dir keine Sorgen.«
    Ich hoffte, daß es zu keinem weiteren Zwischenfall kam. Jeder Aufenthalt hätte Scarpatt geschadet.
    Die Schattenpferde trugen uns der Stadt entgegen. Von einer Anhöhe aus überblickten wir sie, und ich sah den Palast der Prinzessin. Meine Freude, sie und Ugar, ihren engsten Vertrauten und Freund, bald wiederzusehen, wuchs mit jeder Minute.
    Durch ein mächtiges Tor gelangten wir in die Stadt, und wenig später führte uns Scarpatt an Wachen vorbei in den Palast.
    Pater Severin erweckte den Anschein, als würde er eine Welt voller Wunder durchschreiten. »Ich bin froh, hierher mitgekommen zu sein«, sagte er beeindruckt. »Ich finde dieses Reich phantastisch.«
    »Fast alle wollen hier nur eines: in Frieden leben«, sagte ich.
    »Aber das gefällt der Bande der schwarzen Chimäre nicht«, brummte Pater Severin.
    »Richtig.«
    »Wir werden das regeln, mein Sohn«, sagte der Priester zuversichtlich. »Diese sympathischen Wesen sollen ihren Frieden bald wiederbekommen.«
    Scarpatt führte uns in einen großen Saal. Mir fiel auf, daß die Wunde in seinem Rücken zu nässen begann. Mr. Silvers Magie hielt nicht mehr lange vor. Aber nun brauchten wir uns wirklich nicht mehr um Scarpatt zu sorgen. Man würde Ramba holen, und der alte Zauberer würde sich beim zweitenmal mehr Zeit lassen, um den tapferen Dargankrieger wiederherzustellen.
    »Tony! Tony Ballard!« rief jemand erfreut aus, und dann sah ich Ugar, der mit ausgebreiteten Armen auf mich zueilte. »Was für eine Freude, dich wiederzusehen!«
    Wir umarmten uns. Ugar umarmte Mr. Silver mit derselben Herzlichkeit. Ich stellte dem Berater der Prinzessin Pater Severin vor.
    »Ich freue mich, deine Bekanntschaft zu machen, mein Sohn«, sagte der Priester und reichte dem Schattenwesen die Hand.
    »Eigentlich habe ich früher mit deinem Erscheinen gerechnet«, sagte Ugar, zu mir gewandt.
    Ich berichtete ihm, warum es zu dieser Verzögerung gekommen war. Als Ugar hörte, daß Scarpatt nahe daran gewesen war, sein Leben zu verlieren, schickte er ihn zu Ramba, der sich gerade im Palast aufhielt.
    Scarpatt versuchte sich nicht anmerken zu lassen, daß es ihm schon wieder schlecht ging. Er schritt durch den Saal, biß die Zähne zusammen, versuchte sich kerzengerade zu halten und verschwand durch eine hohe Tür.
    Ugar hatte viel zu erzählen. Thema Nummer eins war die Bande der schwarzen Chimäre, eine gefährliche Geißel der Wesen im Reich der grünen Schatten.
    »Ich habe Kundschafter ausgesandt, um so viel wie möglich über diese Feinde herauszubekommen«, sagte Ugar, einer der tapfersten Krieger in diesem Reich.
    »Und? Was haben sie in Erfahrung gebracht?« wollte ich wissen.
    »Von Scarpatt wissen wir, daß sie einen Tempel gebaut haben, der sich auf einer kleinen Insel befindet. Auf der Spitze einer Stufenpyramide ragt dieser Tempel auf. In ihm befindet sich die schwarze Chimäre, ein grausames, gefräßiges Ungeheuer, dessen Körper aus drei Tieren bestehe, einer Hyäne, einem Wolf und einem Löwen.«
    »Woher kommt diese Bestie?« erkundigte ich mich. »Hat sie immer schon im Reich der grünen Schatten gelebt? So wie Tingo, die Dämonenschlange?«
    »Nein, die schwarze Chimäre wurde neu geschaffen.«
    »Von wem? Gibt es unter euren Feinden einen Zauberer, der so mächtig ist, daß er so ein Ungeheuer erstehen lassen kann?«
    »Niemand aus dem Reich der grünen Schatten wäre dazu fähig«, sagte Ugar. »Es ist jemand, der aus einer anderen Welt stammt… Er möchte uns mit Hilfe der Bande der schwarzen Chimäre beherrschen.«
    »Aus einer anderen

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