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027 - Im Tempel der schwarzen Chimäre

027 - Im Tempel der schwarzen Chimäre

Titel: 027 - Im Tempel der schwarzen Chimäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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auf Mexalock.
    »Lauf, Piri!« schrie der Dargankrieger. »Lauf schnell weg!«
    »Mexalock!« stieß Piri fassungslos hervor. Sie hatte nicht damit gerechnet, daß er hier auftauchen und sie retten würde.
    »Lauf weg!« schrie er.
    Clyppoor griff nach seinem Dolch.
    »Zurück zum Boot!« schrie Mexalock, während er sein Auge nicht von Clyppoor wandte. Der Dreiarmige beugte sich über den toten Rocto und zog den Chimärendolch aus dem Genick, und mit der dritten Hand holte sich Clyppoor auch noch Roctos Dolch.
    Piri sah, daß ihr Bruder verletzt war. Sie preßte die Fäuste entsetzt auf ihre Wangen.
    »Mach, daß du zum Boot kommst!« schrie Mexalock nun schon wütend.
    Clyppoor griff ihn mit den drei schwarzen Chimärendolchen an.
    Er war schnell, und Mexalock hatte Mühe, sich in Sicherheit zu bringen.
    Sein Vorteil war die größere Reichweite mit dem Kurzschwert.
    Sein Nachteil war die schlimme Verletzung, die ihm mehr und mehr zu schaffen machte. Wenn er mit dem Dreiarmigen nicht sehr schnell fertig wurde, würde er ihn nicht bezwingen können.
    Dann waren sie beide verloren, Piri und er.
    Immer wieder schnitten die drei Dolche durch die Luft. Mexalock versuchte mit Clyppoor genauso zu verfahren wie mit Rhadhani.
    Wenn es ihm gelang, dem Feind einen Arm abzuschlagen, oder gar zwei…
    Darauf legte er es an, doch seine Schwerthiebe trafen nicht. Die Verletzung beeinträchtigte Mexalock zu sehr. Er spürte, wie ihn die Kräfte verließen. Und Piri stand immer noch in der Nähe, statt zum Boot zu laufen. Wenn er schon nicht durchkam, sollte wenigstens ihr die Flucht gelingen. Das war aber nur möglich, wenn sie jetzt schon in das Boot stieg, denn wenn der Markiase erst mit ihm fertig war, würde sie dazu keine Gelegenheit mehr haben.
    Doch Piri war so sehr am Ausgang dieses Kampfes interessiert, daß es ihr unmöglich war, davonzulaufen.
    Mexalock warf alle Vorsicht über Bord. Er mußte alles riskieren, um einen Blitzsieg über den Dreiarmigen zu erringen.
    Er stürmte einfach drauflos, fintierte nicht, achtete nicht auf die Dolche, stach und schlug nur noch blindwütig zu, und es gelang ihm, Clyppoor damit in Schwierigkeiten zu bringen. Der Dreiarmige mußte zurückweichen. Er stolperte über einen Ast und fiel auf den Rücken.
    Sofort war Mexalock über ihm. Die Spitze seines Kurzschwertes wies auf das Herz des Gegners.
    Da wendete sich das Blatt.
    Piri kreischte auf.
    Das riß Mexalock herum, und er sah mehrere Dreiarmige, die seine Schwester gepackt hatten. Warum war sie nicht zum Boot gelaufen? Sie hätte jetzt auf dem See sein können, auf dem Weg in die Sicherheit.
    Piri, warum hast du deinem Bruder nicht gehorcht? dachte Mexalock verzweifelt. Jetzt ist alles aus.
    Clyppoor sprang auf. Mit allen drei Dolchen wollte er Mexalock gleichzeitig durchbohren, doch eine scharfe Stimme veranlaßte ihn, innezuhalten.
    »Halt!« rief Groomgh, der Hohepriester, und trat hervor. Auch er war ein Markiase. Auch er trug das Brandmal der schwarzen Chimäre auf seiner breiten Brust. Er unterschied sich nur durch einen breiten, goldenen Armreif von den anderen Schattenwesen.
    Thorans Geschenk an das höchste Wesen im Reich der grünen Schatten. Nach Groomgh kam nur noch Thoran selbst.
    Daß das Reich noch von Prinzessin Ragu regiert wurde, störte Groomgh nicht, denn er wußte, daß Ragu nicht mehr viel Zeit zum Regieren blieb.
    »Er wird auf eine andere Weise sterben!« entschied Groomgh. Er wies auf Mexalock und verlangte von seinen Begleitern, dem Dargankrieger das Schwert abzunehmen.
    Mexalock war zu erschöpft, um noch weiterkämpfen zu können.
    Willenlos ließ er sich das Kurzschwert wegnehmen.
    Kräftige Hände packten ihn und hielten ihn fest.
    Als man Piri an ihm vorbeiführte, schaute er sie vorwurfsvoll an.
    »Warum, Piri?« keuchte er. »Warum hast du nicht getan, was ich sagte?«
    Sie rissen das Mädchen an ihm vorbei, und er sah, daß sie weinte.
    ***
    »Wie viele sind es?« fragte mich Mr. Silver durch die Zähne.
    »Auf jeden Fall genug«, gab ich zurück.
    »Mit vereinten Kräften müßten sie zu schaffen sein«, meldete sich Pater Severin zu Wort.
    »Darf ich fragen, wie viele Schutzengel Sie ins Reich der grünen Schatten mitgenommen haben?« erkundigte ich mich.
    »Für jeden einen«, sagte der Kuttenträger.
    »Was ist mit Scarpatt?«
    Der Priester nickte, als wäre es eine Selbstverständlichkeit, daß auch unser grüner Schattenfreund von ihm einen Schutzengel zugeteilt bekommen hatte. Ich zählte

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