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027 - Im Tempel der schwarzen Chimäre

027 - Im Tempel der schwarzen Chimäre

Titel: 027 - Im Tempel der schwarzen Chimäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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erkannt?« wollte Ugar wissen.
    »Der Anführer war Clyppoor, die anderen kenne ich nicht…«
    »Ramba soll kommen!« schrie Ugar.
    Der Markiase schüttelte langsam den Kopf. »Es ist zu spät für Ramba. Er kann mir nicht mehr helfen…« Ein heftiges Zittern durchlief seinen Körper, dann lag er still.
    Pater Severin kniete neben dem toten Markiasen nieder und verrichtete ein kurzes Gebet.
    Ugar war aus dem Häuschen. Er bangte zu Recht um Ragus Leben. Die Prinzessin sollte das nächste Blutopfer sein.
    Wenn sie nicht mehr lebte, brachen schreckliche Zeiten im Reich der grünen Schatten an. Groomgh würde auch Ugar töten lassen und sich dann auf Ragus Thron setzen.
    Groomgh, der nichts anderes war als Thorans Marionette.
    Thorans Wille würde im Reich der grünen Schatten herrschen.
    Das mußten wir verhindern. Der Vorsprung der Entführer konnte nicht groß sein.
    »Vielleicht können wir Clyppoor und die anderen Mitglieder der Bande der schwarzen Chimäre noch einholen«, sagte Mr. Silver.
    »Dann befreien wir Prinzessin Ragu und begeben uns gleich weiter zum Tempel, um dort gründlich aufzuräumen. Wir müssen an die Wurzel des Übels ran.«
    »Aber wir sollten nicht mit zwanzig Kriegern ausrücken«, sagte ich. »Je weniger wir sind, desto schneller kommen wir vorwärts, und desto weniger fallen wir auf. Und genau darauf kommt es jetzt an: daß wir nicht auffallen. Sonst töten sie die Prinzessin. Eine solche Gefahr dürfen wir auf keinen Fall heraufbeschwören.«
    Wir verließen Ragus Gemächer.
    Scarpatt war endlich wiederhergestellt. Ramba hatte sich diesmal mehr Zeit genommen und sich mehr Mühe gegeben. Wir begrüßten den alten Zauberer. Als er erfuhr, daß man die Prinzessin entführt hatte, war er zutiefst erschüttert.
    »Wir holen sie uns wieder«, versprach ich. »Sie wird unversehrt auf ihren Thron zurückkehren, und die Bande der schwarzen Chimäre wird ihre verdiente Strafe erhalten.«
    Scarpatt, der schon einmal auf der Insel gewesen war, erklärte sich bereit, uns dorthin zu begleiten.
    Ugar, Scarpatt, Mr. Silver, Pater Severin und ich – wir fünf mußten es schaffen, mit der Bande der schwarzen Chimäre fertigzuwerden. Und nicht nur mit der Bande, sondern auch mit dem Ungeheuer – und vielleicht auch mit Thoran, einem der Grausamen 5.
    Wir verließen die Stadt.
    Am Flußufer warteten die Schattenkrieger. Ugar schickte sie fort.
    Ich hatte jetzt schon einen vagen Plan. Wir durften uns der Insel nicht in einem Boot nähern, sondern mußte das Eiland aus zwei verschiedenen Richtungen ansteuern. Denn wenn die einen aufgehalten oder abgefangen wurden, konnten die andern ihren Weg fortsetzen.
    Also: zwei Boote.
    Als nächstes stellte sich die Frage, wer mit wem die Fahrt zusammen machte. Mr. Silver nahm Ugar und Scarpatt unter seine Fittiche, und für mich blieb Pater Severin.
    Wir stiegen in unser Boot und stießen uns vom Ufer ab. Mit kräftigen Ruderschlägen fuhren wir flußabwärts, hoffend, Clyppoor und seine Banditen einzuholen, doch diese Hoffnung erfüllte sich nicht. Der Vorsprung der Entführer mußte doch größer sein, als wir angenommen hatten.
    Wir erreichten den See. Während der Fahrt hatte uns Scarpatt in allen Details geschildert, wie es auf der Insel aussah. Nun hatte ich den Eindruck, schon mal auf der Insel gewesen zu sein, als ich sie sah.
    Harmlos und unscheinbar ragte sie aus dem Wasser. Man hätte es nicht für möglich gehalten, daß sich auf diesem Eiland das Grauen eingenistet hatte. Mein Blick wanderte nach links. Ich sah in der Ferne die Halbinsel Sorticas. Als ich zum erstenmal im Reich der grünen Schatten gewesen war, war sie mein Ziel gewesen.
    Mr. Silver war von Lathor, dem Mann mit dem Wolfsschwert, erheblich verletzt worden. [6]
    Es bestand die Gefahr, daß der Ex-Dämon starb. Nur eines konnte ihn retten: ein Heilkraut, das sich in einem Wolfsschrein auf Sorticas befand. Doch es war nicht so leicht gewesen, an diesen Schrein heranzukommen, denn Satansdruiden und Kristallvampire bewachten ihn.
    Erst nach einem erbitterten Kampf, an dem auch Ugar – ohne seine Hilfe hätte ich es nie geschafft – teilgenommen hatte, gelang es mir, das Heilkraut an mich zu nehmen und nach Hause zurückzukehren. [7]
    Und das Heilkraut stellte Mr. Silver glücklicherweise wieder auf die Beine.
    Noch einmal sah ich vor meinem geistigen Auge die kräfteraubenden Kampfszenen, zu denen es auf Sorticas gekommen war. All das gehörte der Vergangenheit an.
    Die Gegenwart war der

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