Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
027 - Im Tempel der schwarzen Chimäre

027 - Im Tempel der schwarzen Chimäre

Titel: 027 - Im Tempel der schwarzen Chimäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Tempel der schwarzen Chimäre, in dem Prinzessin Ragu geopfert werden sollte. Wir mußten uns beeilen, wenn wir diese Missetat verhindern wollten. Ich legte mich tüchtig ins Zeug, und Pater Severin stand mir in nichts nach. Zum erstenmal befand sich dieser ungewöhnliche Priester an meiner Seite. Ich hatte den Eindruck, daß es ihm gefiel. Er war stets bemüht, sich nützlich zu machen, und das konnte er hier in hohem Maße. Wenn ich Pater Severin richtig einschätzte, war es heute bestimmt nicht das letztemal, daß er mich unterstützte.
    Wir trennten uns von Mr. Silver, Ugar und Scarpatt.
    »Viel Glück!« rief uns Mr. Silver zu.
    »Der Herr möge euch beschützen!« gab Pater Severin zurück und segnete die beiden Schattenwesen und den Ex-Dämon mit einem Kreuzzeichen.
    Danach beschrieben die beiden Boote einen großen Bogen, und wir näherten uns der Insel aus zwei verschiedenen Richtungen.
    Als ich mit dem Priester an Land ging, hatte ich das ungute Gefühl, beobachtet zu werden. Dunkelgrüne Büsche ragten wie eine Wand vor uns auf. Pater Severin stützte sich auf seinen
    »Wanderstab«.
    »Ich habe mich immer noch nicht daran gewöhnt, daß hier alles grün ist«, sagte er.
    Ich lächelte. »Ja, andere Farben sind hier Mangelware. Wer welche besitzt, wird von den andern als reich angesehen.«
    »Seltsam.«
    »Wir sind eben hier nicht zu Hause.«
    Scarpatt hatte uns gesagt, welche Richtung wir einschlagen mußten. Wir schlugen uns durch die Büsche und gelangten in einen düsterten Wald. Die Stille, die hier herrschte, wurde nur von unseren Schritten gestört.
    Und ab und zu knackte irgendwo ein morscher Ast!
    »Hast du ebenso gute Ohren wie ich, mein Sohn?« fragte Pater Severin.
    »Ich denke schon.«
    »Dann müßte dir eigentlich auch aufgefallen sein, das sich außer uns noch jemand in diesem Wald befindet.«
    »Ist mir nicht entgangen, Pater. Nur nicht die Nerven wegschmeißen. Lassen Sie sich nicht anmerken, daß Sie Bescheid wissen.«
    Wie ahnungslose Schafe gingen wir weiter. Ab und zu bemerkte ich aus den Augenwinkeln einen grünen Schatten. Ich versuchte die Gegner zu zählen und kam auf vier – wenn ich alle gesehen hatte.
    Vier dreiarmige Markiasen gegen Pater Severin und mich.
    Noch ließen sie uns in Ruhe, aber das würde sich bald ändern. Es war klar, daß sie uns auf keinen Fall in den Tempel der schwarzen Chimäre lassen würden. Jedenfalls nicht in völliger Freiheit. Wenn wir die Stufen der Pyramide hochstiegen, dann nur als ihre Gefangenen, als Futter für die schwarze Chimäre. So stellten sie sich das vor.
    Pater Severin und ich konnten uns dafür jedoch nicht erwärmen.
    »Die dreiarmigen Brüder rücken immer näher«, raunte mir der Priester zu. »Meinst du nicht, wir sollten etwas gegen sie unternehmen, mein Sohn? Angriff ist die beste Verteidigung.«
    Wir wurden von den Markiasen flankiert. Es lag auf der Hand, daß ich mich um die beiden kümmern würde, die zu meiner Linken durch den Wald huschten, während sich Pater Severin der beiden andern annahm.
    »Einverstanden«, sagte ich und griff in die Hosentasche, um mein Feuerzeug herauszuholen.
    Dieses Silberfeuerzeug war nicht nur fürs Zigarettenanzünden geeignet. Man konnte es auch als magischen Flammenwerfer einsetzen.
    »Auf mein Kommando!« zischte ich durch die Zähne.
    »In Ordnung«, sagte Pater Severin gespannt, und er nahm den
    »Wanderstab« ein bißchen anders in seine Hände.
    Ich wartete noch wenige Sekunden, dann kam mein »Los!«.
    Wir flitzten auseinander. Ich drückte auf den Feuerzeugknopf.
    Eine armlange Flamme schloß aus der Düse und traf einen der beiden Dreiarmigen. Er stieß einen krächzenden Schrei aus, sprang zurück, stolperte und fiel. Ich setzte nach, bevor der zweite Gegner einschreiten konnte. Wäre der grüne Schatten ein Schwarzblütler gewesen, hätte das Feuer ihn zerstört. So verletzte es ihn nur. Die Flamme, gegen sein grünes Antlitz gerichtet, raubte ihm die Sicht.
    Mein Fuß traf seinen Schwertarm. Er verlor die Waffe, ich hob sie auf und stach damit zu… Ein Gegner weniger.
    Pater Severin ließ seinen Kampfstock vorschnellen. Das Holz donnerte gegen eine Markiasenstirn. Der grüne Bandit torkelte zurück. Pater Severin hieb zweimal kurz und präzise auf ihn ein, und er brach besinnungslos zusammen.
    Auch dem Priester war die Überraschung voll gelungen. Jetzt erst kam der zweite Feind. Pater Severin sah den Dreiarmigen auf sich zufliegen. Wie vom Katapult geschleudert kam der

Weitere Kostenlose Bücher