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027 - Ruf des Blutes

027 - Ruf des Blutes

Titel: 027 - Ruf des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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gesagt habe - ich will wissen, ob nur ihr zwei Jagd auf uns gemacht habt oder ob sich in der Stadt noch mehr von euch versteckt halten!«
    Matt begann zu verstehen. Vorhin schon hatte er angenommen, dass diese Falle nicht für sie gestellt worden sein konnte. Wenn er die Worte recht deutete, dann hatte ihr Hinterhalt irgendwelchen »Nosfera- Jägern« gegolten. »Wir haben weder euch noch sonst jemanden gejagt«, erklärte Matt betont ruhig. »Ihr habt die Falschen erwischt.«
    Der Nosfera, der sich entweder zum Sprecher der Bande gemacht hatte oder tatsächlich der Anführer dieser Bande war, lachte rau. Andere fielen mit ein.
    »Natürlich«, sagte er dann, »was sonst solltet ihr uns sagen?«
    »Es ist die Wahrheit«, beharrte Matt.
    Aus den Augenwinkeln nahm er eine Bewegung wahr. Jonpol griff vorsichtig in die Falten seines Ledergewandes. Hielt er dort eine Waffe versteckt?
    Weiter kam Matt mit dem Gedanken nicht. Er war nicht der Einzige, der die Bewegung sah.
    »Der Langhaarige!«, rief einer der Nosfera. »Vorsicht!«
    Der Typ mit der Kette reagierte. Und stellte unter Beweis, dass Matt Recht gehabt hatte - er verstand sich meisterlich auf den Umgang mit seiner Waffe!
    Die Kette sirrte heran, exakt in Jonpols Richtung. Der wirbelnde Klingenkranz schnitt fauchend durch die Luft -und noch im selben Sekundenbruchteil durch den Ärmel des Truveers und in das Fleisch darunter!
    Jonpol schrie auf und presste die andere Hand gegen die Wunde. Blut quoll zwischen seinen Fingern hervor.
    »Lass sehen«, verlangte Matt, ohne die Nosfera aus den Augen zu lassen. Der Kerl mit der Kette hatte seine Waffe mit einem Ruck wieder eingeholt und ließ sie drohend hin und her schwingen.
    »Geht schon«, zischte Jonpol zwischen den Zähnen hervor. »Nur ein Kratzer.«
    Der Nosfera, der ihn verletzt hatte, nickte. »So ist es. Das war nur ein Kratzer. Nur eine Warnung. Macht keine Dummheiten und spuckt aus, wo sich die anderen verbergen, dann -«
    Matt grinste freudlos. »Und dann? Macht ihrs kurz und schmerzlos, oder was?«
    Der Nosfera nickte. »Du sagst es.«
    Matts Faust schloss sich fester um den Griff seines Kurzschwerts. Seine Knöchel knackten, zeichneten sich als helle Halbmonde unter der Haut ab.
    Verdammt! dachte er. Verdammtverdammtverdammt! Er war kein Meister im Umgang mit dieser Waffe. Aruula, die praktisch mit dem Schwert in der Hand aufgewachsen war, hatte ihm zwar mehrfach gezeigt, wie man damit umging, und er hatte sich dabei nicht einmal dumm angestellt. Aber er war ganz einfach nicht zum Schwertkampf geschaffen. Er stammte aus einer Zeit, in der andere Waffen zum Einsatz kamen.
    Und doch war das Schwert alles was er hatte - in einem drohenden Kampf, in dem die Kräfteverhältnisse ohnehin mehr als nur zu seinen Ungunsten standen.
    Matt machte sich keine Illusionen darüber, dass sich dieser Kampf vermeiden ließ. Die Nosfera würden sie nicht ziehen lassen, ganz gleich was sie ihnen erzählten. Der Ausgang des Kampfes stand allerdings auch schon fest - es war lediglich noch die Frage offen, wie viele der Nosfera er mitnehmen konnte.
    ... ganz gleich, was sie ihnen erzählten ...? echote es hinter Matts Stirn.
    Er musste sich um eine nüchterne Miene bemühen. Vielleicht hatte er gerade den Trick gefunden, mit dem sie den Nosfera entkommen konnten! Oder wenigstens eine Chance hatten…
    »Wir können euch zu unserem Versteck führen«, sagte er mit einem raschen Seitenblick auf Jonpol, hoffentlich unauffällig genug, dass keiner der Nosfera ihn bemerkte oder zumindest richtig deutete.
    Aber der Barde nickte nur kaum merklich. Er schien zu verstehen oder immerhin zu ahnen, was Matt vorhatte.
    Zwei, drei Sekunden lang maß der Nosfera Matt mit so bohrendem Blick, als versuche er in seinen Gedanken zu lesen. Dann endlich nickte er knapp und sagte: »Gut. Bringt uns hin. Aber ich warne euch - keine Dummheiten. Ihr könnt uns nicht entwischen. Wir würden euch wie Tiere hetzen und erlegen - so wie ihr es mit uns getan habt!«
    »Keine Sorge«, erwiderte Matt.
    »Wirf dein Schwert weg«, verlangte der Nosfera. Matt zögerte einen Moment, dann öffnete er die Faust und die Waffe klirrte zu Boden.
    »Und jetzt geht voran«, befahl der Andere. Zweien seiner Kumpane, die unter anderem Speere trugen, bedeutete er, Matt und Jonpol zu folgen und sie in Schach zu halten. Schließlich setzte sich der ganze Trupp in Bewegung.
    Matt und Jonpol betraten die Gasse, die zur Straße hinaus führte. Sie passierten den löchrigen

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