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027 - Werwolf in der Nacht

027 - Werwolf in der Nacht

Titel: 027 - Werwolf in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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verbunden. Sie sah wie eine Mumie aus.
    »Wie konnte das passieren?« fragte Gunnar Larsson.
    »Schwarze Magie. Aber ihr droht jetzt keine Gefahr mehr. Sie hat uns wichtige Hinweise gegeben.«
    »Ich glaube, ich kann die Schlucht mit der Werwolfshöhle finden«, sagte Gregor Yameshi, als wir im Aufenthaltsraum allein waren. »Feodoras Beschreibung der Umgebung reicht mir. Was werden Sie tun, Hunter?«
    »Ich werde mir diese Verena ansehen. Heute noch.«

    Es dämmerte bereits, und es hatte zu schneien begonnen.
    Aristide Roux war blau gefroren zurückgekommen, nachdem er seine umfangreiche Artillerie und seine Wünschelrute den ganzen Tag im Wald spazieren getragen hatte. Yameshi wollte früh am nächsten Morgen aufbrechen; bei Dunkelheit und Schneetreiben nach der von Feodora Munoz beschriebenen Schlucht zu suchen, davon versprach er sich nichts. Er hoffte, daß die Knechte und Mägde auf dem Hof ihm vielleicht ein paar Hinweise auf die Schlucht geben konnten. Nach dem Auftauchen des Werwolfs auf dem Gutshof ließ Elmar Larsson mit Gewehren bewaffnete Männer Wache halten und patrouillieren. Selbstverständlich waren die Waffen mit Silbermunition geladen.
    Ich schnallte die Skier an, hängte mir das Gewehr um und machte mich auf zu Verenas Hütte. Gregor Yameshi hatte mir den Weg genau beschrieben. Im dichten Schneetreiben und in der Dämmerung konnte ich meine Umgebung nur schemenhaft wahrnehmen. Einmal glaubte ich, einen Schatten am Wegesrand zu sehen, aber als ich nach Spuren suchte, fand ich nichts.
    Anderthalb Stunden nach meinem Aufbruch erreichte ich den See, an dem die Hütte der jungen Frau stand. Der Wasserspiegel war schwarz in der Dunkelheit, er verschlang die Schneeflocken zu Myriaden. Durch die Ritzen in den Fensterläden und unter der Tür fiel Lichtschein. Ich klopfte. Der Riegel wurde zurückgeschoben, die Tür geöffnet.
    Gregor Yameshi hatte mir gesagt, daß Verena schön wäre, aber daß sie so schön sein würde, hatte ich nicht erwartet. Sie hatte eine prachtvolle Figur, schlank und mit Kurven an den richtigen Stellen. Ihr rotes Haar und die meergrünen Augen bildeten einen starken Kontrast. Ihre Augen schillerten unergründlich. Mit einer Handbewegung lud sie mich ein, einzutreten.
    Ich schnallte die Skier ab und stellte sie an die Wand neben der Tür. Dann schüttelte ich den Schnee von der Jacke und der blauen Wollmütze und trat in die Hütte. Es war mollig warm innen. Im eisernen Kanonenofen flackerte ein Feuer. Eine Petroleumlampe hing von der Decke herab.
    Das Zimmer war einfach eingerichtet, aber sauber. Auf einem Wandregal standen irdene Töpfe und Pfannen. Es gab einen Tisch, eine Bank, einen Stuhl und einen aus hellen, gebeizten Brettern gezimmerten Schrank. Unauffällig atmete ich tief ein, bemüht, keinen Verdacht zu erregen. Eine animalische Ausdünstung hing in der Luft, schwach und kaum wahrzunehmen.
    Mit neuem Interesse musterte ich Verena. Sie trug eine grüne Bluse, die ihre Formen betonte, und rostbraune Keilhosen. Ich mußte zugeben, daß sie sehr selbstsicher wirkte. Obwohl sie einsam und allein lebte, hatte sie keinen Augenblick gezögert, mich einzulassen. Sie stellte mir auf schwedisch einige Fragen.
    »Ich bin Engländer«, entschuldigte ich mich. »Ich verstehe die Landessprache kaum.«
    »Ah, Engländer!« antwortete sie zu meiner Verblüffung in recht passablem Englisch. »Sind Sie auch einer von den Werwolfjägern?«
    »Allerdings. Meine Name ist Dorian Hunter.«
    Eigentlich hatte ich mir Verena ansehen und mich in und bei ihrer Hütte umsehen wollen. Mich mit ihr unterhalten zu können, damit hatte ich nicht gerechnet. Sie bot mir einen Grog an, und da sagte ich nicht nein.
    Wir saßen uns am Tisch gegenüber. Auf dem Kanonenofen wurde das Wasser heiß, mit dem sie mir den Grog machen wollte. Verena akzeptierte, als ich ihr eine Player's anbot. Als sie bereits beim ersten Zug einen Hustenanfall bekam, drückte sie die Zigarette wieder aus.
    Ich entschloß mich, einen Test zu machen, und legte das silberne Bajonett vor sie auf den Tisch. Meine Lederjacke hatte ich ausgezogen, das Gewehr lehnte an der Wand. Ich sagte einfache Beschwörungsformeln der Weißen Magie auf, nahm das Silberbajonett hoch und zeichnete damit vor Verenas Gesicht ein Kreuz in die Luft. Wenn sie ein Werwolf gewesen wäre, hätte sie reagieren müssen. Doch nichts geschah.
    »Was soll das?« fragte sie verwundert.
    »Vergessen Sie es. Ein Scherz, mehr nicht.«
    Als das Wasser kochte, füllte

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