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0272 - Um null Uhr schnappt die Falle zu

0272 - Um null Uhr schnappt die Falle zu

Titel: 0272 - Um null Uhr schnappt die Falle zu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Um null Uhr schnappt die Falle zu
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Befehl.
    »Ich will die Wahrheit wissen, G-man. Du hättest Shoeman nicht so schnell gefunden, wenn dir nicht irgendwer geflüstert hätte, wo er liegt.«
    »Further«, sagte ich, »das hört sich an, als gibst du den Mord zu.«
    Fred Further war zu hitzig, und er hatte zu viele Niederlagen einstecken müssen, als dass er noch genug Vernunft besessen hätte, um kaltes Blut zu bewahren.
    »Ja«, schrie er, »ich habe es dem Lumpen besorgt, und du bist der Nächste, dem ich es besorge!«
    Seine Hand fuhr zum Jackenausschnitt hoch. Vielleicht hätte ich verhindern können, dass er seine Kanone in die Hand bekam, wenn der Tisch nicht zwischen uns gestanden hätte. So kam ich nicht mehr schnell genug an ihn heran. Alles, was ich tun konnte, war, den Tisch mit der linken Hand umzustürzen, aber Further besaß die Geschmeidigkeit eines Panthers. Er wich dem stürzenden Tisch aus, riss eine schwere Pistole aus dem Halfter unter der Jacke und…
    Ich jagte ihm eine Kugel in die Schulter. Er jaulte auf, torkelte rückwärts, behielt aber sein Schießeisen in den Fingern und zog durch. Die Kugel pfiff ziemlich nah an meinem Schädel vorbei, und ich musste zum zweiten Mal schießen.
    Wieder zielte ich auf die Schulter. Es war ein unglücklicher Zufall, dass Further sich genau im gleichen Augenblick duckte, um hinter dem umgestürzten Tisch Deckung zu suchen. So traf ihn meine zweite Kugel genau in den Kopf. Er fiel auf den Rücken, seine Arme schlugen auseinander, die Pistole entglitt seinen Fingern. Er war tot.
    ***
    Das alles war so schnell gegangen, dass die beiden Männer erst aufsprangen, als Further sich nicht mehr rührte.
    »Keine Bewegung!«, brüllte ich, aber sie hatten offenbar nicht die Absicht, etwas zu unternehmen. Sie hoben sofort wieder die Hände. Der Wirt war hinter der Theke verschwunden.
    Ich ging auf die Burschen zu, tastete sie ab. Beide trugen Kanonen in Schulterhalftern unter der Achselhöhle.
    Ich roch an den Mündungen der Waffen. Wenn eine Pistole benutzt wurde, riecht man noch stundenlang den scharfen Pulvergeruch. Diese Kanonen rochen nur nach Öl.
    Einer der Burschen sah, was ich tat.
    »Wir haben nicht auf Shoeman geschossen!«, sagte er.
    »Aber ihr wart im Clearview Park?«
    Sie wechselten einen Blick. Dann nickten sie.
    »Fred befahl uns, mitzukommen, aber er sagte nicht, was er dort wollte. Er sagte nur, es könne sein, dass ihm eine Falle gestellt würde. Wir sollten ihn schützen.«
    Er verstummte.
    »Weiter!«, befahl ich.
    »Als wir hinkamen, stand der Cadillac schon da. Further befahl uns, zurückzubleiben. Er ging langsam auf den Wagen zu, blieb neben dem Schlitten stehen. Plötzlich, bevor wir es verhindern konnten, hob er seine Kanone und verfeuerte fast das ganze Magazin. Dann kam er in großen Sprüngen zurück, riss uns mit sich fort zu seinem Auto, das auf dem nächsten Parkplatz stand, und zwang uns einzusteigen. Auf der Rückfahrt dann wollte er uns als Zeugen für sein Alibi haben. Wir hatten noch nichts versprochen, G-man, als du auftauchtest. Wir waren kaum eine halbe Stunde hier.«
    »Okay, es wird sich herausstellen, ob ihr die Wahrheit erzählt.«
    Ich ging zur Theke, hinter der der Wirt Francis wieder aufgetaucht war.
    »Gib mir das Telefon!«
    Ich wählte die Nummer des FBI, sagte der Zentrale, sie sollten ein paar Leute und einen Leichenwagen zum Broadway 4512 schicken, legte auf und zündete mir eine Zigarette an.
    Ich kaufte mir den Wirt, dessen Fett vor Angst und Schreck wackelte wie Pudding.
    »Ich wette, du hast zu der Story auch noch einiges beizusteuern.«
    Der dicke Francis ließ sich nicht lange bitten. Further war tot. Der Wirt brauchte ihn nicht mehr zu fürchten und er wusste, dass er auf die glatteste Art aus seinen Schwierigkeiten herauskommen könnte, wenn er uns die Wahrheit sagte.
    »Ich weiß nicht viel«, sagte er im jammernden Ton. »Further wurde heute Nachmittag hier angerufen. Er saß schon den ganzen Tag in meinem Laden herum, und er hatte ’ne mörderische Wut im Leib, weil Shoeman ihm die Aktion in der 219th Street versaut hatte.«
    »Erwartete er den Anruf?«
    »Ich weiß nicht, aber ich glaube es nicht. Er hatte an dem Tag eine Menge Telefongespräche geführt mit…«, Francis stockte, setzte dann hinzu: »… mit verschiedenen Leuten, die die Sache in der 219th gesteuert haben. Dieser Anruf kam etwa um drei Uhr oder ein bisschen später. Der Mann, der anrief, sagte: ›Ich will Further sprechen‹ - Ich rief ihn. Er kam zur Theke, nahm den

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