Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0272 - Um null Uhr schnappt die Falle zu

0272 - Um null Uhr schnappt die Falle zu

Titel: 0272 - Um null Uhr schnappt die Falle zu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Um null Uhr schnappt die Falle zu
Vom Netzwerk:
sperrangelweit offen. Der Bezug eines Sessels war mit einem Messer zerschlitzt, sodass die Polsterung hervorquoll. Alle Aktenordner, die Shoeman in einem großen Regal aufbewahrte, waren heruntergerissen.
    »Sie waren in allen Zimmern«, erklärte Parkins.
    »Wann ist das passiert?«
    Er setzte uns auseinander, dass er vor ungefähr einer halben Stunde gekommen sei, und die Wohnung so vorgefunden habe.
    »Wie bist du hereingekommen?«
    Er besaß einen Schlüssel. Er kam jeden Abend um diese Zeit, um die Wohnung in Ordnung zu bringen, eventuelle Befehle Shoemans entgegenzunehmen und unter Umständen ein Abendessen für den Boss vorzubereiten. Wie gesagt, Tom Parkins war der Hausdiener und Schuhputzer des Bosses.
    »War die Wohnungstür aufgebrochen?«
    »Nein, nur nicht abgeschlossen. Einfach ins Schloss geworfen.«
    »Hast du die Polizei benachrichtigt?«
    Er sah mich fast vorwurfsvoll an.
    »Mister, ich kann doch nicht die Polizei…«
    »Okay, Parkins. Wo sind Shoemans Leute? Streng dein Gehirn an. Sag mir, wo ich die anderen Jungs des Vereins finde!«
    Er dachte angestrengt nach.
    »Hardley wird bei seinem Mädchen sein. Er hat ’ne Puppe in der 256Th Street.«
    Auf diese Weise erfuhren wir den vermutlichen Aufenthalt von vier Mitgliedern der Shoeman-Gang.
    »Weißt du nicht, wo Stanley Worrick zu finden ist?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Der ist noch nicht lange bei uns, G-man«, brachte er schließlich heraus. »Kenne seine Gewohnheiten noch nicht.«
    Ich hob im Arbeitszimmer Shoemans Telefon vom Boden, fasste den Hörer mit dem Taschentuch an und rief die Einsatzleitung des FBI an.
    »In Shoemans Wohnung ist eingebrochen worden. Schickt ein paar Leute, die sich nach Fingerabdrücken umsehen können.«
    Der Einsatzleiter antwortete: »In Ordnung, Jerry, aber du machst uns eine höllische Menge Arbeit heute Nacht.«
    »Ich kann nichts dafür. Ich gebe die Arbeit nur weiter.«
    Parkins befahl ich, zu warten, bis die G-men aufgetaucht wären. Er nickte gehorsam.
    Wir waren schon aus der Tür, als er uns nachrief: »G-man!«
    Ich blieb stehen. »Was noch?«
    »Ist mir gerade eingefallen. Traf Worrick heute Mittag. Er sagte zu mir: ›Spuck mich an, Tom. Habe ein Spielchen vor. Spucke von ’nem Doofen bringt Glück .«‹
    »Wo wollte er spielen?«
    »Weiß nicht!«
    Als wir in den Wagen stiegen, fragte Phil: »Wen nehmen wir uns zuerst vor. Hardley mit seinem Mädchen? Cool in seinem Billardsalon? Trade bei…«
    »Wie hieß der Mann, mit dem zusammen Stanley Worrick in der Nacht von Murphys Tod gepokert hat? Und wo wohnte er?«
    »Du überforderst mein Gedächtnis.«
    Ich fuhr an, stoppte aber den Jaguar wieder, als ich eine Telefonzelle erspähte.
    Wieder rief ich das Hauptquartier an, aber diesesmal verlangte ich die Registratur.
    »Stanley Worrick hat bei seiner Vernehmung mehrere Alibizeugen benannt. Er will mit den Männern in der Wohnung des einen gepokert haben. Sucht mir den Namen und die Adresse heraus.«
    Die Jungs in der Registratur für laufende Untersuchungen hatten ihren Laden in Ordnung. Sie brauchten kaum zwei Minuten, bis ich die Antwort bekam: »Lex Marrow, W. 43rd Street Nr. 1054. Die beiden anderen Männer heißen Try Shiner und Cawell Roos.«
    Ich stieg wieder in den Jaguar.
    »Wir fahren zur 43rd Street«, teilte ich Phil mit. »Ich möchte sehen, ob sich Stanley Worrick die gleichen Pokerpartner ausgesucht hat, die er uns schon einmal präsentierte.«
    ***
    Nr. 1054 der W. 43rd Street war eine große düstere Mietskaserne, eines dieser finsteren Häuser, die manche Straßen New Yorks zu einem traurigen Anblick machen.
    Wir gingen hinein und klopften an die erstbeste Tür. Ein Mann im Unterhemd öffnete uns. Seine Hosenträger baumelten herab.
    »Heh?«, machte er nur.
    »In diesem Haus wohnt Lex Marrow. Wo?«
    Der Mann sah uns aufmerksam an.
    »Cops?«
    »FBI.«
    Sein Gesicht verzerrte sich in einem schadenfrohen Grinsen.
    »Musste ja kommen«, grunzte er. »Geschieht dem Burschen recht, diesem hochnäsigen Lump! Da wohnt er.«
    Er machte Miene, seine Tür zu schließen.
    »Augenblick noch! Irgendetwas Besonderes mit dem Mann los?«
    »Das werdet ihr schon selbst sehen, Leute! Na, ich werde es meiner Frau sagen, dass die Bullen erschienen sind, um sich Marrow zu kaufen. Sie kann die Frau sowenig leiden wie ich den Burschen selbst!«
    Er zog sich in seine Höhle zurück und knallte uns die Tür vor der Nase zu.
    Ich hob die Hand, um ihn wieder herauszuklopfen, aber Phil hielt meinen Arm

Weitere Kostenlose Bücher