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0272 - Um null Uhr schnappt die Falle zu

0272 - Um null Uhr schnappt die Falle zu

Titel: 0272 - Um null Uhr schnappt die Falle zu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Um null Uhr schnappt die Falle zu
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Trauerszene von mir, G-man? Sie würden sie ja doch nicht für echt halten. Für mich bedeutet das nicht mehr, als dass ich mich nach einem neuen Brötchengeber umsehen muss. Oder verdächtigen Sie mich, ihn gekillt zu haben?«
    »Nein. Es war Further, der es ihm besorgte, aber jemand hat die Sache organisiert. Er hat Shoeman zu dem Treffpunkt gelockt. Er hat mich informiert, und endlich hat er Pat Shoemans Wohnung aufgebrochen und nach irgendetwas gesucht.«
    »Unser Freund Stan kann es nicht gewesen sein, Mister«, sagte Marrow. »Wir pokern hier seit Stunden.«
    Ich packte ein Handgelenk des Mannes und riss seinen Arm hoch.
    »Halt uns nicht für blind, Marrow«, fauchte ich ihn an. »Ich weiß noch genau, wie du, deine Frau und deine Freunde aussahen, als ihr ins Hauptquartier kamt, um Worricks Alibi für Murphys Todeszeit zu bezeugen. Keine fünfzig Dollar die Woche traute man euch zu. -Und jetzt? Goldene Manschettenknöpfe, Seidenhemden, teuere Anzüge, Ringe an den Fingern und eine neue Frisur für die Gattin. Anscheinend habt ihr euch das Alibi gut bezahlen lassen.«
    Die Frau kreischte auf.
    »Wirf ihn raus, Lex!« Sie war offenbar sichtlich betrunken.
    Marrow riss seinen Arm aus meinem Griff.
    »Beschuldigungen müssen bewiesen werden, G-man!«, zischte er wütend.
    »Okay, aber erzähle mir erst einmal, woher euer plötzlicher Reichtum kommt!«
    »Das geht Sie einen Dreck an!«, schrie die Frau wieder. »Geerbt, gewonnen, gestohlen, es geht Sie einen Dreck an!«
    Stanley Worrick war sehr bleich, aber er sagte ruhig: »Aus meiner Tasche stammt Marrows Luxus jedenfalls nicht. Ich bin selbst ein armer Hund.« Ein Abglanz seines früheren Grinsens flog über sein Gesicht. »Ich bin froh, wenn ich hier ein paar Dollar absahnen kann.«
    Ich trat einen Schritt zurück, sah Marrow, Try Shiner und Cawell Roos jeden der Reihe nach an.
    »Wir führen beim FBI sorgfältig Statistiken. Fünf Prozent aller Gangster erwischen wir nicht, ungefähr fünfzig Prozent fassen wir, weil sie bei der Ausführung ihrer Verbrechen Fehler machen, aber fünfundvierzig Prozent fallen dadurch auf, dass sie sich nicht beherrschen können. Sie protzen mit den Dollars, die ihr Verbrechen ihnen eingetragen hat. Sie tun genau das, was ihr getan habt. Sie kaufen, sie leben üppig. Sie trinken den teuersten Whisky. Sie tragen plötzlich die teuersten Klamotten. Sie behängen ihre Frauen und Girls mit Schmuck. Ich frage euch zum letzten Mal. Wollt ihr wieder beschwören, dass Stanley Worrick seit Stunden an diesem Tisch sitzt?«
    In das Schweigen hinein sagte Worrick: »Offenbar mögen Sie mich nicht mehr leiden, G-man. Schade, bisher sind wir doch ganz gut miteinander ausgekommen. - Na, schön, aber Sie brauchen von Lex, Try und Cawell keinen neuen Eid zu verlangen. Ich bin um drei Uhr in dieses Haus gekommen. Ich bin dabei einer ganzen Anzahl von Leuten begegnet. Da ich ziemlich oft herkomme, kennen sie mich. Sie werden Ihnen bestätigen, dass ich um diese Zeit kam.«
    »Du kannst wieder gegangen sein, ohne dass dich jemand sah.«
    »Unsinn!«, sagte Marrow. »Ich kann beschwören, dass Stan sich nicht von seinem Platz gerührt hat. Nicht war, Jungs?« Die Frage war an Shiner und Roos gerichtet. Beide nickten.
    Worricks Grinsen wurde sicherer.
    »Vorwärts, G-man!«, forderte er mich auf. »Werfen Sie die Leute aus ihren Betten und fragen Sie sie. Wenn Sie wollen, gehe ich mit und zeige ihnen mein Gesicht, damit sie sich erinnern.«
    Hinter mir sagte Phil: »Du könntest von hier telefoniert haben.«
    Marrows Frau erhob sich mit einiger Anstrengung aus ihrem Sessel. Sie lachte gellend.
    »Nein…«, schrie sie, immer wieder vom eigenen Lachen unterbrochen. »Das kann er nicht. Wenn ihr uns auch für reiche Leute haltet, bis zum Telefon haben wir es noch nicht gebracht. Kein Telefon in dieser Wohnung, G-man, kein Telefon!«
    ***
    Ich wurde das Gefühl nicht los, eine schwere Niederlage erlitten zu haben. Stanley Worricks Alibi war nicht zu erschüttern. Alle anderen Mitglieder der Shoeman-Gang konnten auch Alibis vorweisen, und was Hank Thrill anging, den letzten der Gangsterbosse, so gab es keinen Zweifel daran, dass er an jenem Tag schon um fünf Uhr nachmittags so betrunken gewesen war, dass er keinen Fuß mehr vor den anderen setzen konnte.
    Immer noch stand die Anklage gegen Andrew Wysh, Shandy Anderson ermordet, die Handgranaten gekauft und Rod Murphy in die Luft gejagt zu haben, aber ich glaubte nicht mehr an die Berechtigung dieser

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