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0273 - Die Sekte aus dem Jenseits

0273 - Die Sekte aus dem Jenseits

Titel: 0273 - Die Sekte aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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können.
    Aber unbehelligt erreichten sie die Lichtquelle. Es war eine blakende Pechfackel, die in einer Wandhalterung steckte und schon fast niedergebrannt war. Eine halbe Stunde später wäre es endgültig stockfinster in diesen Gewölben geworden…
    Nirgendwo Fenster…
    »Muß ein ausgedehnter Keller sein«, flüsterte Nicole. »Vielleicht unter einer Burg.«
    Zamorra nickte nur.
    Nicole nahm die fast abgebrannte Fackel aus der Halterung und ging weiter voraus. Nach einer Weile tauchte eine große Türöffnung auf. Nicole leuchtete hinein. »Das ist der Raum, in dem wir auftauchten«, sagte sie. »Da, das Hexagramm. Es ist an einer Zacke verwischt. Da hat wohl einer auf den Kreidestrich getreten.«
    Zamorra nickte wieder. Plötzlich glaubte er, im Drudenfußsymbol des Amuletts ganz kurz die Umrisse eines Buches zu sehen. Aber im nächsten Moment erlosch das Bild wieder.
    Auch das fluoreszierende Leuchten erlosch. Zamorra konnte Merlins Stern nicht länger aktiv halten. Ein Gefühl der Schwäche breitete sich in ihm aus. Auch seine Leistungsfähigkeit hatte ihre Grenzen, und im Gegensatz zu früher ging das Amulett immer häufiger dazu über, seinem Besitzer Kraft abzuzapfen, statt wie einst die eigene, von. Merlin bezwungene Kraft einer entarteten Sonne einzusetzen.
    Merlins Stern schonte sich!
    »Aus«, murmelte Zamorra.
    Da schrie Nicole leise auf.
    »Das Buch«, sagte sie. »Dort liegt es!«
    Zamorra sah in die Richtung, die sie ihm wies. Da lag auf einem kleinen Tisch tatsächlich ein Buch. Daneben stand ein Telefon mit abgeschnittenem Kabel. Es interessierte ihn eigentlich weniger, aber das Buch zog ihn an.
    Er blieb davor stehen, denn er hatte es erkannt.
    Das Buch über die »Sekte der Jenseitsmörder«
    ***
    »Das ist doch - einer von unseren Apparaten«, stieß Nicole hervor. »Da, sieh!«
    Zamorra nahm es aus den Augenwinkeln wahr. Im Zentrum der Wählscheibe waren außer den Notrufnummern auch die Anschlußnummer von Château Montagne und die Kennziffer des Apparates eingetragen! Danach mußte das Gerät aus Zamorras Arbeitszimmer stammen. Wie kam es hierher?
    »Auf die gleiche Weise wie wir«, beantwortete sich der Weißmagier die Frage selbst. »Unser Gegner scheint tatsächlich über eine sehr fantastische Fähigkeit zu verfügen. Er läßt anderswo Gegenstände oder Menschen verschwinden, die hier bei ihm wieder auftauchen. Das dünkt mich äußerst interessant. Ich sollte wirklich versuchen, mehr darüber in Erfahrung zu bringen.«
    »Der typische Wissenschaftler«, spottete Nicole. »Der selbst im Kannibalentopf noch versucht, die Zusammensetzung der Gewürze zu ergründen.«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. Parapsychologie war eben eine anerkannte Wissenschaft, der er sich verschrieben hatte. Aber noch mehr als das Telefon interessierte ihn das Buch, das vor seinen Augen auf der Wiese verschwunden war. Vielleicht fand er darin doch noch weitere Erkenntnisse. Er klemmte es entschlossen unter den Arm.
    »Weiter. Wir müssen hier hinaus!«
    Kurz darauf fanden sie die nach oben führende Treppe, nicht aber die geheimen Räume und den verborgenen Geheimgang, durch welche der Große verschwunden war. Sie beide nahmen den normalen Weg.
    Der Innenhof einer verfallenen Burgruine nahm sie auf.
    Dunkelheit über ihnen! Jagende Wolken zogen vor den Sternen dahin und verdeckten zeitweilig auch den Mond. Die Pechfackel erlosch endgültig. Zamorra kletterte auf die Wehrmauer und sah sich um.
    »Nichts zu erkennen«, sagte er. »Einen oder zwei Kilometer weiter scheint es einen Ort zu geben, aber der liegt völlig dunkel da. Nirgends brennt ein Licht. Rechts, links und hinter uns ist wohl Wald.«
    Er kam wieder herunter.
    »Und was machen wir nun?« fragte Nicole unentschlossen. Es war empfindlich kühl, und sie fröstelte ein wenig. »Sollen wir ins Dorf hinuntergehen?«
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Besser nicht. Diese totale Verdunkelung gefällt mir gar nicht. Ich schlage vor, wir verschwinden irgendwo im Wald und warten dort den Tagesanbruch ab. Daß wir hier nicht bleiben können, ist ja wohl klar.«
    »Einverstanden«, sagte Nicole schnell. Die verfallene Burg flößte ihr mindestens ebensoviel Unbehagen ein wie dem Professor das abgedunkelt in der Ferne liegende Dorf. Offenbar war die Ruine unbewohnt. Aber wer hatte sie beide dann hier gefangenzusetzen versucht, und warum ausgerechnet in diesem verfallenen Ding?
    Das ging alles nicht mit rechten Dingen zu…
    Nicole sah zum Himmel hinauf und

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