0273 - Im Terrornetz der Monster-Lady
sein Knie hoch. Diesmal traf er. Bandor ächzte, wurde ein wenig schlapp, und es sah so aus, als könnte er es nicht mehr schaffen, sich an den Schultern des Inspektor festzuhalten, vor allen Dingen deshalb nicht, weil Suko zweimal noch nachsetzte.
Zudem bekam er seine Arme frei und schlug mit den Handkanten zu. Es waren kurz angesetzte Schläge, gegen gute Stellen gezielt, und die Treffer schüttelten den Gegner durch.
Er wankte zurück.
Plötzlich hatte Bandor kein Interesse mehr an Suko. Er war mit sich selbst beschäftigt, als er versuchte, die Unsicherheit in seinen Schritten zu überwinden. Keuchende und gurgelnde Laute drangen dabei aus seinem Mund. Er schüttelte auch den Kopf und schlenkerte mit beiden Armen.
Suko hätte eigentlich nachsetzen müssen, der Gegner bot ihm die Chance, aber er wollte ihn nicht bewußtlos schlagen. Vielleicht konnte Bandor noch nützlich sein.
Der Urmensch atmete stoßweise. Langsam legte er den Kopf schief, seine Augen glitzerten, obwohl sich allmählich ein trüber Schleier auf die Pupillen legte.
In Kampfstellung stand Suko vor seinem Gegner. Ein Bein vorgeschoben, das andere ein wenig zurückversetzt. Die Hände waren diesmal zur Karatefaust geschlossen, und Suko war bereit, sofort nachzustoßen.
Etwas mühsam bekam Bandor seinen Kopf hoch. Vielleicht war es sogar Unglaube, der sich in seinem Gesicht ausbreitete, denn mit den Fäusten war er bisher wohl noch nicht besiegt worden.
Aber er erholte sich und kam wieder.
Damit hatte Suko kaum gerechnet. Bandor schlug um sich. Seine Arme glichen dabei sich bewegenden Dreschflegeln, er wollte den Gegner unbedingt treffen, war für Suko aber zu langsam.
Geschickt tauchte der Chinese unter den Armen weg und kam selbst zu zwei Treffern.
Der erste riß den Dämonenjäger nach links, der zweite brachte ihn wieder in die Gerade, dann explodierte der dritte Schlag an seinem Körper, und der schmetterte ihn zu Boden.
Es klatschte, als Bandor hart aufschlug, wobei er nicht besiegt worden war, denn er drehte sich ein paarmal um die eigene Achse, und Suko erkannte Bandors Vorhaben leider zu spät.
Bandor wollte an sein Schwert.
Als Suko ebenfalls auf die Waffe zusprang, hob Bandor ein Bein und klemmte es zwischen Sukos Füße.
Der Inspektor fiel nach vorn. Zwar fing er den Sturz gut ab, dennoch lag er auf dem Boden und drehte sich über die Schulter herum, wobei er sah, daß Bandor schon den Schwertgriff umklammert hielt. Der Urmensch war in diesem Fall schneller gewesen.
Triumphgebrüll jagte durch das Gewölbe. Im Liegen noch hob Bandor den Arm, um die Klinge nach unten und in Sukos Körper rasen zu lassen.
Zum Glück lag Suko soweit von seinem Gegner entfernt, daß dieser sich erst noch strecken mußte und wegen dieser Bewegung wertvolle Zeit verlor.
Diese kleine Sekunde nutzte der Inspektor zu seinen Gunsten aus. Er griff unter sein Jackett, wollte eigentlich die Beretta ziehen, doch seine suchenden Finger packten nicht den Griff dieser normalen Waffe, sondern den der goldenen Pistole.
Suko gab sich selbst Schwung, rollte herum und zog seine Waffe. Sofort richtete er die Mündung auf Bandor.
Der wollte schlagen. Dies stand in seinem breitflächigen Gesicht zu lesen, aber er zögerte, denn er schaute direkt in die Mündung der seltsamen Waffe.
Die Szene erstarrte.
Keiner der beiden unternahm etwas. Wenn Bandor sich fürchtete, dann sicherlich vor dieser Pistole, die er aus der fernen Vergangenheit her kannte.
»Nun?« fragte Suko nach einer Weile. »Willst du zuschlagen?« Natürlich hatte ihn Bandor nicht verstanden, trotzdem hoffte der Chinese, daß der Dämonenjäger den Sinn der Worte begriff.
Die Blicke der beiden bohrten sich ineinander. Es war eine unwirkliche, künstliche Situation, und beide Parteien schienen sich in einem Vakuum zu befinden, wobei keiner den Mut besaß, sich daraus zu lösen. Jeder wartete auf ein Zeichen des anderen.
Es war Bandor, der den Anfang machte. Zuerst begann sein Arm zu zittern, dann drehte er sich zur Seite und ließ das Schwert allmählich sinken.
Suko atmete auf. Er nahm dieses Friedensangebot, von dem er hoffte, daß es ernst gemeint war, gern an. Auch er steckte die goldene Pistole wieder weg.
Doch wie sollte es weitergehen? Mit Bandor war eine Verständigung so gut wie unmöglich, es sei denn, er versuchte es mit Magie, was ebenso schwierig sein konnte.
Zum Zeichen seiner friedlichen Absichten drehte Suko dem Dämonenjäger den Rücken zu und schaute auf das magische
Weitere Kostenlose Bücher